Als
Motivation steckt der Gedanke dahinter, dass für die
Retroradiobausätze für UKW immer ein aktueller Ortssender zur
Verfügung steht, allerdings für ein Mittelwellenradiobausatz
wie z.B. der Bausatz "60er Jahre Radio" es kaum noch regionale Sender
gibt. Somit kann man sich mit ganz einfachen Mitteln einen eigenen
Sender aufbauen und hat somit einen kleinen eigenen AM-Testsender.
Damit sollte dem erfolgreichen Aufbau eines MW-Radiobausatzes nichts
mehr im Wege stehen.
Teile:
1 IC CD4007
2 Widerstände 10 kOhm
2 Widerstände 1 kOhm
1 Kondensator 27pF
1 Kondensator 470 nF
1 MP3-Player oder entsprechend andere NF-Quelle
1 Rolle Flachbandkabel als Hilfsantenne
Schaltungsprinzip
Die
Schaltung besteht aus einem astabilen Multivibrator und einer
gesteuerten Verstärkungsreglung. Da das Sendesignal bei
Amplitudenmodulation (AM) im Grunde nur aus einer Trägerschwingung
mit fester Frequenz mit veränderlicher Amplitude besteht
müssen nur diese beiden Funktionen realisiert werden. Die
Trägerfrequenz wird durch den Rechteckgenerator bzw. astabilen
Multivibrator erzeugt. Dazu werden die FETs N1, N2, P1 und P2 benutzt.
Die Frequenz beträgt in dieser Schaltung 819 kHz und liegt somit
in der Mitte des Mittelwellenbandes (MW). Die Amplitude des
Rechtecksignals beträgt 9V und entspricht der Spannungsversorgung
bzw. der 9V Batterie. Das Grundprinzip besteht in einer hier durchaus
gewollten Rückkopplung durch R3 und R4 und einer
Phasenverschiebung durch den Kondensator C2. Durch die Wahl der Werte
dieser 3 Bauteile ergibt sich die Sendefrequenz.
Nun
muss nur noch dieses Signal im Takt der zugeführten NF-Signales in
seiner Amplitude gesteuert werden. Dabei ist zu beachten, dass das
Audiosignal der Quelle (hier MP3-Player) sowohl positive als auch
negative Ausschläge hat. Dafür werden die Widerstände R1
und R2 benötigt. Diese wirken als Spannungsteiler und geben eine
Gleichspannung vor, um welche das NF-Signal bzw. die Wechselspannung
schwanken kann. Ansonsten würde es Verzerrungen geben. Im Grunde
wirken die FETs P3 und N3 als veränderlicher "Vorwiderstand", der
die Betriebsspannung für den Rechteckgenerator entsprechend der NF
"schwanken" lässt.
Der Modulationsgrad dieses
Mini-AM-Senders wird durch die Amplitude bzw. Lautstärke der
Audioquelle geregelt. Er sollte so eingestellt werden, dass im Radio
ein gut ausgesteuertes Signal zu hören ist. Der Kondensator C1
dient nur zur Gleichspannungsentkopplung und somit auch zum Schutz des
MP3-Player-Ausgangs. Aber auch eventuelle Gleichspannungsanteile im
Ausgangssignal des Players werden entfernt, da ein Kondensator nur
Wechselspannungen passieren lässt.
Als
Antenne nutze ich etwa 2 m Antennenflachbandkabel, welche aufgewickelt
(siehe Bilder) sind. Ohne diese Antenne würde die Sendfrequenz
nicht abgestrahlt werden. Hat man dieses Kabel nicht, so kann man auch
den Ausgang mit der Hand berühren und die menschliche
Körperoberfläche wirkt als Antenne.
Abschließend
sei noch betont, dass ein AM-Signal eigentlich aus einer
sinusförmigen Trägerfrequenz besteht. Hier wird aber ein
Rechteckgenerator benutzt. Die negativen Auswirkungen sind vor allem
die Nebenaussendungen bzw. die größere Bandbreite dieses
Signals durch die hohen Frequenzanteile aus den Flanken des
Rechtecksignals. Diese sollte man durch einen Tiefpass oder einen
geeigneten Bandfilter hinter dem Rechteckgenerator unterdrücken.
Damit wird erreicht, dass möglichst nur noch eine Sinusschwingung
mit der Grundfrequenz vorhanden ist. Für dieses Experiment
allerdings spielt die Bandbegrenzung kaum eine Rolle und im Radio ist
die NF des MP3-Players klar und deutlich zu hören. Stimme ich das
MW-Radio aber ab, so kann ich kurz über und unter meiner
Sendefrequenz die ungewollten Seitenbänder hören.
Youtube-Video: http://youtu.be/lVyMQByGcZg
Wichtiger Hinweis: Beim Betrieb dieser Schaltung sind die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, siehe auch: DualGate.html #recht