SSB mit dem Teensy 4.0             

von Leander Hackmann               

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Seit den Versuchen mit dem SDR auf dem ATmega328 und der Entdeckung des Programms von G3PLX hat mich das Thema endgültig gepackt. Nachdem die Erzeugung von IQ-Signalen mittels Matlab so überraschend simpel und bei den Tests irgendwann die Anzahl der Audio Ein- und Ausgängen nicht mehr ausreichend war, wurde der Wunsch nach einer Hardwarelösung größer. Als einfache Lösung für die ersten Tests, hat sich der Teensy 4.0 in Kombination mit seinem Audio-Shield ergeben. Durch die enorme Rechenleistung (max. 1 GHz, 600 MHz standardmäßig) des Teensy 4.0 kann dieser problemlos die DSP-Aufgaben, Darstellung aller Relevanten Informationen und die Steuerung des Si5351 übernehmen. Die 90° Phasenverschiebung wird mittels zweier FIR-Bandpassfilter mit je 45° und -45° Phasenverschiebung realisiert. Schon 60 Koeffizienten reichen für eine ausreichende Vorfilterung des Audiosignals aus. Die Filter lassen sich bequem mit dem „Iowa Hills Hilbert Filters Designer“ (http://iowahills.com/8DownloadPage.html) erzeugen.



Die Audio-Library des Teensy 4.0 ermöglicht eine simple Erstellung der digitalen Signalpfade und der Filter. Das Mikrofon ist direkt an den Mikrofoneingang des Audio-Shields angeschlossen und der Line-Out direkt an den bekannten Modulationsverstärker (hier mit 2x LM358 aufgebaut) um 0°, 90°, 180° und 270° zu erzeugen. Als Mischer kommt ein FST3253, welcher gerne in SDRs verwendet wird, zum Einsatz. Der Si5351 erzeugt an CLK0 und CLK1 direkt die VFO-Frequenz mit 90° Phasenverschiebung.




Als Display wird ein 1,8“ TFT verwendet, zur Menüführung ein Drehgeber mit Taster, sowie für das Gefühl eines richtigen Funkgerätes ein optischer Drehgeber mit 360 Impulsen pro Umdrehung und ohne Rastungen. Alle Komponenten sind für angenehmeres Testen in einem schnell entworfenen und 3D-gedruckten Rahmen untergebracht und simulieren so die Front eines Funkgerätes.




Für schnelle Änderungen an den Baugruppen sind alle Verbindungen per Stiftleiste+Buchsenleiste steckbar. Das Ergebnis ist ein klares SSB-Signal ohne wahrnehmbarer Verzögerung und einer guten Seitenbandunterdrückung. Nach meinem Gefühl hat das Prinzip viel Potential und es macht Spaß sich so Stück für Stück dem eigenen SSB-Transceiver anzunähern.







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