Transistor-Dipmeter     

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Das kürzlich untersuchte Grundig-Dipmeter hat mich auf die Idee gebracht, mein eigenes kleines Dipmeter aus den 1970er Jahren wieder mal in Gang zu setzen. Das Gerät war häufig im Einsatz, weil meine damals gebauten Amateurfunkgeräte voll mit Schwingkreisen waren. Der Schwerpunkt Amateurfunk ist daran zu erkennen, dass die vorhandenen Steckspulen und die zugehörigen Skalen bei 3,5 MHz, 7 MHz und 14 MHz beginnen. Der verwendete Doppeldrehko ist ein Typ mit integriertem Planetengetriebe, was die Abstimmung erleichterte.




Ursprünglich wurde das Dipmeter mit einem 4,8-V-NiCd-Akku betrieben. Er stammte wie das Messwerk aus Methan-Messgeräten für den Bergbau, weil ich damals in den Ferien in einer Reparaturwerkstatt der Ruhrkohle gearbeitet habe. Als ich das Dipmeter jetzt geöffnet hatte, kam ein verklebtes Batteriepack mit vier AA-Zellen zutage. Eine Zelle hatte noch das Datum 2002. Da lag das Gerät wohl zwanzig Jahre unbenutzt im Keller.



Jetzt habe einen kleinen Li-Akku eingebaut, der aus einer Einmal-E-Zigarette stammt. Damit hat das Gerät auf Anhieb wieder funktioniert. Man muss das Poti passend einstellen, dann gibt es einen klaren Dip in Richtung zu größerem Ausschlag, wenn ein zweiter Schwingkreis in die Nähe der Oszillatorspule kommt und der Drehko passend eingestellt wird.



Hiert habe ich die alte Schaltung neu gezeichnet. Die genauen Daten der Transistoren sind unbekannt. Vom Gehäuse her können es BC107 sein. Die Drossel war vermutlich mal die LW-Oszillatorspule in einem Röhrenradio. Das Poti stammt vermutlich aus einem alten Fernseher. Die Spulen stecken in einem Noval-Röhrensockel. Zwei Pinne dienen als Hauptschalter. Die Batterie wird eingeschaltet, wenn man eine Spule einsteckt. Ausgewertet wird der Emitterstrom des Oszillators. Der Treibertransistor für das Messwerk vergrößert den Dip, weil seine Basis-Emitterspannung erst überwunden werden muss.

In dem Gerät gibt es  eine Kapazitätsdiode und einen Anschluss für eine externe Steuerspannung. Ich weiß noch, dass ich das Dipmeter zusammen mit meinem kleinen Oszilloskop als Wobbelsender betrieben habe, um Filterkurven zu beurteilen. Am Ende habe ich die Diode allerdings wieder abgetrennt, vermutlich, weil sie die mit viel Aufwand erstellte Skala verschoben hat.



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