Ein Refexklystron mit der EF184
Anstoß für diesen Versuch war der Artikel über die Schwingungen an der EF95
und die Ergänzungen von Urs betreffend den Funkschauartikel zum
Reflexklystron. Exakt zu diesem Artikel habe ich als junger Bastler
versucht seinerzeit die Schaltung nachzubauen, allerdings ohne Erfolg.
Die genaue Funktionsweise, sowie die Tücken der HF waren mir
damals noch nicht ganz vertraut, so dass ich die Idee, wie auch bei
manchen anderen HF- Projekten, wieder fallen ließ. Aber damals
schon habe ich akribisch Notizen und Skizzen zu meine Bastelprojekten
angefertigt. Ich habe die Aufzeichnung dann auch nach mehrmaligem
Durchblättern der zwei Ordner "Altlasten" gefunden und nochmals in
der gleichen Weise nachgebaut.
Wieder
ohne Erfolg. Mit der jetzigen Weitsicht hatte aber die richtige
Vermutung zur Ursache. Die Lecher-Leitung hatte ich sehr dicht parallel
über die als Masse fungierende kupferkaschierte Platte montiert.
Die Idee dabei war, mechanische Stabilität herzustellen. Die
Lecherleitung wird dadurch aber unzulässig
bedämpft.
Ein
Aufrichten der Lecherleitung brachte dann auch durchschlagenden Erfolg.
Die mechanische Stabilität habe ich dann durch einen
zusätzlichen Draht (CuAg 1,5 mm) hergestellt, der gleichzeitig die
Versorgungsspannung für die Gitter zuführt. Dann kam ich noch
auf die Idee, den Draht etwas unsymmetrisch an die Lecherleitung
anzulöten und am positiven Ende mit einer Drossel
HF-mäßig hochzulegen. Das funktioniert als Antenne (die
Anpassung ist bestimmt nicht gerade ideal aber die abgestrahlte HF ist
deutlich größer).
Moduliert
habe ich den Oszillator über einen Röhrenausgangstrafo von
einem Transistorradio aus. Zur Not tut es auch ein kleiner Netztrafo
9V/230V aber mit nicht ganz so gutem Wirkungsgrad und Klang.
Zum Ergebnis:
Hier sollte man natürlich noch einmal ganz klar
erwähnen, dass der Betrieb solcher Selbstbausender nicht erlaubt ist
und auch Störungen verursachen kann.
Ein
kurzer qualitativer Test mittels eines Scanners zeigte eine
Grundschwingung bei ca. 236 MHz und auswertbare Oberwellen bis in den
900-MHz-Bereich. Auf 236 MHz konnte der im Keller eines
Dreifamilienhauses aufgestellte Sender bis ins 2te OG mit Vollanschlag
des Feldstärkeanzeigers und erstaunlicher (UKW-) Qualität
empfangen werden. Erst auf dem Dachboden wurde das Signal langsam
schwächer. Dass man ein solches Ergebnis mit so wenigen Mitteln
und so geringer Spannung erreichen kann finde ich erstaunlich.
(Hinweis
von Burkhard Kainka: Dies ist kein Aufruf zum Bau eines Schwarzsenders.
Bei solchen Experimenten geht es in erster Linie darum, mögliche
ungewollte Eigenschwingungen einer Schaltung zu erkennen und zu
vermeiden. Z.B. könnte ein Röhrenverstärker
versehentlich als Sender arbeiten. Wer sich mit HF auskennt, wird
leichter die richtigen Gegenmaßnahmen finden.)
Siehe auch: Reflexklystrem mit einer EF184, Funkschau-Artikel von 1969 (Dank an Urs aus Jogis Röhrenforum)
Mit freundlicher Genehmigung der Funkschau-Readktion www.funkschau.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Klystron
Anmerkung von Norbert, OE9NRH
Gibt
es dazu einen Beweis, ich zweifle das an. Die Schaltung läuft
wahrscheinlich als ganz normaler kapazitiver Dreipunktoszillator. Bei
Verwendung einer Triode schwingt das Gebilde genauso. Gitter
natürlich mit C entkoppelt und Ableitwiderstand auf Masse. Bei der
Pentodenvariante spart man sich also zwei Bauteile.
B.K.: Es
fällt auf, dass der Oszillator bei recht kleiner Spannung
schwingt. Bei diesem Arbeitspunkt ist die Steilheit der Röhre noch
sehr klein, sodass man eigentlich nur einen sehr hochohmigen
Schwingkreis mit kleiner Frequenz zum Schwingen bringen kann, nicht
aber irgendwas über 100 MHz. UHF-Oszillatoren werden sonst immer
mit recht hohen Spannungen versorgt, damit die Laufzeiten und damit die
Phasenfehler klein sind. Meine Erfahrung mit der F95 war auch, dass die
500-MHz-Schwingungen bei einer ganz bestimmten Spannung einsetzen. Das sind
deutliche Hinweise auf einen Laufzeitoszillator.
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