Lärmpegelmesser
Beitrag zum Schaltungswettbewerb 2017
von Wolfgang Triebig
Lärm
macht auf Dauer krank. Das ist wissenschaftlich erwiesen. An
Arbeitsstätten müssen daher ab einer bestimmten Lautstärke Maßnahmen
zum Schutz der Beschäftigten durchgeführt werden. Diese sollen im
organisatorischen und technischen Bereich liegen. Sollte dies nicht
möglich sein, oder nicht ausreichen, muss persönliche Schutzausrüstung
getragen werden. Über das Bundesimmissionsschutzgesetz und die auf
dessen Grundlage erlassenen Verordnungen wird geregelt, wie hoch der
Lärm sein darf, der durch gewerbliche Anlagen, Straßen usw. auf
Wohngebiete einwirkt. Da uns Lärm überall begegnet und unterschiedlich
wahrgenommen wird ist ein Lärmpegelmesser zur objektiven Bestimmung des
Lärmes unerlässlich. Mit den Teilen aus dem Conrad-Adventkalender lässt
sich ein einfaches Gerät bauen. Natürlich ersetzt dieses kein
kommerzielles Gerät.
Auftretende
Schallwellen werden von dem Piezo-Schallwandler aufgenommen, der durch
die Schwingungen minimal verformt wird und damit eine kleine Spannung
erzeugt die durch den Messverstärker verstärkt wird. Der Messverstärker
U1a ist als invertierender Verstärker geschaltet. Der Spannungsteiler
R1/R2 liefert ein Bezugspotential für den nicht invertierenden Eingang.
Das Messsignal wird über R3 dem invertierenden Eingang zugeführt. Der
Verstärker versucht über den Widerstand R4 den Spannungsunterschied
zwischen den beiden Eingängen auszugleichen. Damit wird über die
Widerstände R3/R4 der Verstärkungsfaktor festgelegt. Trotz dem hohen
Verstärkungsfaktor von 1500 ist das System recht stabil und hat bei mir
nicht zum Schwingen geneigt. Der Kondensator C1 blockt die
Gleichspannungsanteile von dem Messverstärker ab, so dass nur die
Wechselspannungsanteile an die Anzeigeeinheit, bestehend aus den
Operationsverstärkern U1b bis U1d, geleitet werden.
Die
Operationsverstärker der Anzeigeeinheit sind als Komparator geschaltet.
Sobald die Eingangsspannung über dem Vergleichswert liegt, wird der
Ausgang auf Ub+ geschaltet und die nachgeschaltete LED leuchtet. Über
die Widerstandskette R6 – R9 erhält jeder Komparator eine andere
Vergleichsspannung, so dass bei steigendem Eingangssignal die LEDs in
der Reihenfolge grün, gelb und rot eingeschaltet werden. Aus Mangel an
Bauteilen gibt es nur einen gemeinsamen Strombegrenzungswiderstand R10
für alle drei LEDs. Auf Grund der unterschiedlichen
Durchflussspannungen sollte die grüne LED eigentlich mit aufleuchten
der gelben LED ausgehen. Da die vorhandene grüne LED aber bereits bei
sehr kleinen Strömen Licht emittiert, leuchtet sie auch wenn die
anderen beiden LED angesteuert werden. Ersetzt man R10 durch einen
Widerstand mit 10 kΩ kann erlischt die grüne LED mit aufleuchten der
gelben LED. Die Durchlassspannungen der gelben und roten LED sind nahe
genug beieinander, so dass sie beide leuchten. Der Elko C2 dient zur
Stützung der Versorgungsspannung bei Schwankungen des benötigten
Stromes.
Zur Empfindlichkeit der Anzeige: Da der Referenzwert
für Anzeigeempfindlichkeit direkt aus der Batteriespannung gewonnen
wird, ist die Empfindlichkeit stark von der Batteriespannung abhängig.
Je schwächer die Batterie, umso empfindlicher die Anzeige. Durch
Auswahl der Werte für die Widerstandskette R6 bis R9 lassen sich die
Ansprechschwellen variieren. Die vorgeschlagenen Werte waren im
Adventkalender 2017 verfügbar. Mit einer nicht mehr ganz neuen Batterie
konnten durch lautes Sprechen alle drei Anzeigestufen aktiviert werden.
Ein Nachmessen mit weißem Rauschen erbrachte eine Ansprechschwelle der
grünen LED von ca. 76 dB(A).
Noch was zur Lautstärkemessung.
Die Messung des Schalldruckes erfolgt durch einen logarithmisch
steigenden Wert Dezibel (dB). Das heißt, eine Verdopplung der
Lautstärke gibt nicht einen doppelt so hohen Wert aus wie bei den
üblichen elektrischen Größen, sondern der Wert steigt um 3 dB. Da
unsere Ohren keinen linearen Frequenzgang haben, nehmen wir
unterschiedliche Frequenzen bei gleichem Schalldruck unterschiedlich
laut wahr. Der Messwert, der dieses Lautstärkeempfinden des Menschen
berücksichtigt, heißt db(A).
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