Elektronische Verkehrskontrolle
von Andreas Biernath
Die Spielidee:
Diese Schaltung vereint eine Ampelschaltung mit Fußgängerampel und ein mobiles
Raderblitzgerät, welche häufig bei Polizeikontrollen eingesetzt werden. Mit
diesem Radarblitzgerät hier wird darauf geachtet, dass kein Auto oder LKW über
Rot fährt. Bei jeder zweiten Rotphase blitzt es entweder Rot oder Weiß auf. Die
Ampel selber schaltet vorbildgerecht alle Phasen (Rot; Rot-Gelb; Grün; Gelb)
durch, während die Fußgängerampel (Rot; Grün) dazu passend funktioniert. So hat
man beispielsweise auf einer Modelleisenbahn, einer Playmobilwelt/Legowelt oder
der Auto-Spielmatte von Kindern eine perfekte Verkehrskontrolle.
Erklärung:
Die Idee basiert auf den Schaltungen Nr. 20 und Nr. 22 des Conrad Adventskalenders
2016. Für die zweite grüne und die dritte rote Leuchtdiode wird noch der
Adventskalender für Kids benötigt. Falls dieser nicht zur Verfügung steht, muss
auf die Fußgängerampel verzichtet werden. Der Oszillator zum „Betreiben“ des
Zählers wird mit 100 nF und 110 k
bestimmt. Das sind 11 ms pro Zählvorgang im 1. Bit und damit wird jeder
Takt beim Ausgang Q7 etwa 1,4 Sekunden (Formel: 1,4 s = 2
7 · 11 ms)
gehalten.
Die Schaltung teilt sich in zwei
Bereiche auf:
Die
beiden LEDs der Radarfalle sind antiparallel geschaltet und werden über den
Elko abhängig vom Zählerstand mit kurzen Stromstößen gespeist. Wenn die Flanke
des Ausgangs Q10 von + auf – oder umgekehrt wechselt, ändert sich sehr schnell
die Spannung. Damit ist die Steigung du/dt sehr hoch. Zusammen mit der
Kapazität des Elkos ergibt sich dann ein positiver oder negativer Stoßstrom
(Formel: i = C
· du/dt).
Dieser ist über die LEDs zu sehen.
Die
Ampel wird über die Zählerfunktion gesteuert. Zwei aufeinanderfolgende Zähler
höheren Grades dienen dabei als Grundlage. Q7 und Q8 wurden deswegen gewählt,
um zusammen mit den vorhandenen Bauteilen eine vernünftige Frequenz der
Schaltung zu erhalten. Die Ausgänge können je nach Zählzustand gegen Plus (+)
oder gegen Masse (-) geschaltet sein. Die LEDs sind dabei, zusammen mit dem
jeweiligen Vorwiderstand, wie folgt geschaltet:
·
Verkehrsampel Rot: Anode an Pluspol und Kathode
an Q8; leuchtet immer, wenn Q8 gegen Masse (-) schaltet.
·
Verkehrsampel Gelb: Anode an Q7 und Kathode an
Masse; leuchtet immer, wenn Q7 gegen Plus (+) schaltet.
·
Verkehrsampel Grün: Anode an Q8 und Kathode an
Q7; leuchtet nur, wenn Q8 gegen Plus (+) und Q7 gegen Masse (-) schaltet.
·
Fußgängerampel Rot: Anode an Q8 und Kathode an
Masse; leuchtet immer, wenn Q8 gegen Plus (+) schaltet.
·
Fußgängerampel Grün: Anode an Pluspol und
Kathode an Q8; leuchtet immer, wenn Q8 gegen Masse (-) schaltet.
Es
gilt folgende Logiktabelle:
Takt
|
Q8
|
Q7
|
Verkehrsampel
|
Fußgängerampel
|
0
|
-
|
-
|
Rot
|
Grün
|
1
|
-
|
+
|
Rot-Gelb
|
Grün
|
2
|
+
|
-
|
Grün
|
Rot
|
3
|
+
|
+
|
Gelb
|
Rot
|
Statt der Drahtbrücke „X“ kann
auch, wie auf den Fotos zu sehen ist, eine Diode zum Verpolungsschutz des ICs
verwendet werden. Hier habe ich die Diode 1N4148 verwendet. Auf die Funktion
der Schaltung hat das keinen Einfluss.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Diese Schaltung eignet sich hervorragend, um auf Modelleisenbahnen eingesetzt
zu werden, in Lego- oder Playmobilwelten oder auch für Kinder auf
einem Autoteppich. Für die Fußgängerampel habe ich 3mm-LEDs verwendet. 5mm-LEDs
klappen natürlich auch, wie der Aufbau am Steckbord zeigt. Wer mehr Feinmotorik
besitzt, kann die Schaltung noch modellmaßstäblicher aufbauen oder sich
beispielsweise den Ampelbausatz von Conrad (Artikelnummer: 210630) besorgen.
Wenn man weitere Low-Current-Leuchtdioden und Widerstände besitzt, kann die
Schaltung um eine Ampel ausgebaut werden. Jede serielle LED-Widerstandkombination
wird dazu parallel zu den bisherigen Leuchtdioden gesetzt. Wichtig ist hierbei,
dass der maximale Ausgangsstrom des Bausteins nicht überschritten wird.