Servotester
Mit
dieser Schaltung kann man Modellbauservos schnell und einfach auf
Funktion überprüfen. Solche Servos haben üblicherweise 3 Anschlusspins:
Versorgungsspannung, Masse (GND) und eine Signalleitung (PWM). Zur
Steuerung der Servoposition müssen positive Pulse mit einer Dauer
zwischen ca. 1 ms (linker Anschlag) und ca. 2 ms (rechter Anschlag)
erzeugt werden. Bei ca. 1,5 msist die Mittelstellung erreicht. Über die
Breite der Pulse wird also der Winkel, auf den der Servoarm gestellt
werden soll, gesteuert. Die Wiederholrate der Pulse beträgt
üblicherweise ca. 20 ms, ist jedoch meist unkritisch.
Mit
dem 4093 lässt sich mit wenig Aufwand ein Servotester aufbauen, bei dem
die Pulsbreite einstellbar ist. Ziel war es, möglichst nur die Bauteile
des Adventskalenders zu verwenden, dadurch erklärt sich die
Reihenschaltung zweier Widerstände sowie die Parallelschaltung dreier
Kondensatoren, die ansonsten problemlos durch jeweils nur ein Bauteil
ersetzt werden könnte. Zusätzlich zu den Bauteilen des Adventskalenders
wird nur noch ein 20 kOhm Potentiometer verwendet, um die Pulsbreite
verändern zu können und somit den Servo zu verfahren.
Es werden
nur 2 NAND-Glieder des 4093 benötigt. Das erste NAND-Glied (IC1A) wird
als Oszillator beschaltet und erzeugt über den Widerstand R1 sowie die
3 parallel geschalteten Kondensatoren C1, C2 und C3 (ergibt dann 300 nF
Gesamtkapazität) die Wiederholrate des Servosteuersignals. Das
Ausgangssignal an Pin 3 hat ein ungefähr symmetrisches Tastverhältnis.
Über den Kondensator C4 wird bei der negativen Flanke das zweite
NAND-Glied angetriggert, das als Monoflop beschaltet ist. Dieses
erzeugt dann einen einzelnen positiven Puls am Ausgangspin 4. Die
Pulsbreite ist abhängig vom Kondensator C4 sowie dem Widerstandwert von
R2, R3 und P1. Über das Potentiometer P1 kann diese verändert werden.
Die
Pulsbreite konnte im Testaufbau mit den angegebenen Bauteilwerten im
Bereich von ca. 0,8 - 2,4 ms eingestellt werden. Der übliche
Wertebereich von 1,0 - 2,0 ms kann somit abgedeckt werden. Das Poti
sollte jedoch nicht bis ganz an die beiden Anschläge verstellt werden,
da ansonsten der Servo auf den mechanischen Anschlag gefahren wird, was
der Lebensdauer nicht zugute kommt. Vor dem Einschalten der
Versorgungsspannung sollte sich das Poti etwa in Mittelstellung
befinden. Die Wiederholrate der Pulse lag im Testaufbau bei ca. 18 ms.
Im Oszibild ist der gemessene Signalverlauf zu sehen. Das violett
dargestellte Signal zeigt das Ausgangssignals des Oszillators am Pin 3
des 4093. Das blau dargestellte Signal ist das Ansteuersignal für den
Servo am Pin 4 des 4093.
Der auf dem Foto zu sehende
Modellbauservo funktioniert wie die meisten Modelle im Spannungsbereich
von ca. 4,8 - 6V. Hier wurde als Versorgungsspannung 5V gewählt,
die durch Reihenschaltung von 4 NiMH-Mignon-Akkus erreicht werden kann.
Die Pulszeiten sind abhängig von der Versorgungsspannung, sodass sich
bei einer anderen Versorgungsspannung auch andere Pulszeiten ergeben
können.