Batterietester für 9V-Blockbatterien
9-V-Blockbatterien - oder Akkus - erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Egal, ob die Fernsteuerung eines Modells,
ein Walkie Talkie, der
Elektronikbaukasten oder das ein oder andere Lernpaket. 9V Batterien finden
immer dort einen Einsatz wo viel Spannung bei kleiner bis mittlerer Stromentnahme
gefordert wird.
Mit der hier vorgestellten Schaltung eines Batterietesters können benutzte 9V
Batterien auf ihre Restkappazität geprüft werden. Somit entfällt unter Umständen
der Neukauf einer Batterie, da eine, welche noch irgendwo im Bastelkeller rumlag mit etwas Glück
ja noch voll genug für diverse Experimente sein kann. Weiterhin besteht
unter vorheriger Absprache mit diesem Tester auch die Möglichkeit, sich quasi
kostenlos 9V Batterien vom Wertstoffhof zu holen, denn manchmal werden auch noch
recht volle Batterien weggeworfen welche man durch messen mit dem hier vorgestelltem Batterietester
dann unter Umständen wieder für eigene Projekte verwenden kann.
Batterietester mit dem Logik IC 4093
Nun aber zur eigentlichen Schaltung, dem Batterietester mit dem 4-fach Schmitt
Trigger 4093. Der Batterietester wird mit einer 9V Batterie versorgt. Allerdings
ist die Spannungsquelle hier etwas kritisch, da sich die internen Referenzen
auf die Batteriespannung beziehen. Das bedeutet in der Praxis also, das mit einer
vollen 9V Batterie als Spannungsquelle für den Batterietester andere Messergebnisse erzielt werden, als mit einer schon relativ
leeren. Idealerweise wird der Batterietester also mit einem 7809 Spannungsregler,
über ein Netzteil - oder eine vergleichbare Spannungsquelle betrieben. Diese sollte eine genaue, stabilisierte
Ausgangsspannung bereitstellen. Wird diese Spannungsquelle allerdings bereitgestellt
sind die Messergebnisse dieses Batterietesters relativ genau. Klar ist die Schaltung mit einem professionellen
Batterietester nicht vergleichbar - sie ist jedoch schon ein ganz brauchbares "Werkzeug" um 9V Batterien
auszumessen und sie für eine weitere Verwendung zu sortieren.
Betrieb des Batterietesters
Der Batterietester wird mit einer 9V Spannungsquelle an seinem Spannungseingang verbunden.
Die Spannungsquelle (falls es sich um Batterie/en) handelt) sollte steckbar oder schaltbar gemacht werden,
da der Batterietester auch ohne Anzeige / Prüfling etwas Strom verbraucht. Ist die Spannungsquelle
mit dem Batterietester verbunden, kann die zu prüfende 9V Batterie
an dem entsprechenden Anschluss mit dem Tester verbunden werden. Die zu prüfende Batterie wird also
mit dem entsprechenden Anschluss am Tester verbunden, und bleibt dann bis
maximal 10 Sekunden
mit dem Prüfer verbunden.
Dabei ergibt sich eines der folgenden Ergebnisse:
Keine der LED´s leuchtet
Die rote LED leuchtet nach wenigen Sekunden
Die rote und gelbe LED leuchtet nach wenigen Sekunden
Die rote, gelbe und grüne LED leuchtet nach wenigen Sekunden
Anhand dieser Anzeige kann also auf den Ladezustand der Batterie geschlossen
werden.
Leuchtet keine der LED´s (auch nach 10 Sekunden) ist die Spannung der Batterie
bereits unter 7,3V gesunken.
Diese Batterie ist quasi leer, der Ladezustand kann mit diesem Tester nicht
weiter bestimmt werden. Unter
Umständen reicht die Ladung der Batterie noch aus, um damit sehr sparsame
Geräte zu betreiben, für Experimente
oder Geräte, die etwas mehr Leistung benötigen ist diese Batterie nichtmehr
zu empfehlen.
Ein aufleuchten der roten LED nach ein paar Sekunden an dem Tester sagt aus,
das die Batterie noch zwischen
7,3 und 7,8V Spannung besitzt. Diese Batterie kann dann z.B: noch ein
Multimetern eingesetzt werden,
da die meisten Standard-Multimeter eine eher geringe Stromaufnahme haben.
Bei Aufleuchten der roten und gelben
LED beträgt die Spannung noch mehr als 7,8V aber weniger als 8,3V.
Diese Batterie kann mitunter für die
meisten Einsatzzwecke verwendet werden. Vom Experimentierkasten bis zum
Walkie Talkie kann diese Batterie noch mit
jedoch verkürzer Betriebsdauer verwendet werden. Leuchten alle 3 LEDs -
also rot, gelb, grün besitzt die
Batterie noch mehr als 8,3V Spannung - sie ist also "so gut wie neu".
Obwohl eine neue 9V Batterie bei 8,3V
(wo sie der Batterietester als voll deklariert) eigentlich nichtmehr
ganz voll ist, wurde diese Spannung bewusst
gewählt. Manche ältere 9V Akkus besitzen aufgrund der verwendeten
Zellen nur 8,4V Spannung. Somit können auch
Akkus geprüft werden. Der Autor verweist allerdings darauf, dass sich
die angegebenen Spannungswerte auf
Schätzungen beziehen, und hier keine fundierten Aussagen getroffen
werden wollen bezüglich des Ladezustandes
einer 9V Batterie.
Wie ermittelt der Batterietester die Ladung der Batterie?
Ein Blick in den Schaltplan hilft zum
besseren Verständnis dieser Erklärung. Normalerweise würde es ausreichen die Ladung der Batterie anhand einer
Spannungsmessung
mit dem Multimeter zu definieren. Allerdings ist dies nicht besonders sinnvoll,
da das Multimeter über einen sehr hohen Innenwiderstand verfügt, und somit eben
so gut wie nur die Spannung der Batterie ermittelt wird. Diese kann selbst bei
nichtmehr vollen Batterien gut 8V betragen. Somit könnte man anhand der Messung
durch das Multimeter schlussfolgern, dass es sich um eine volle Batterie handelt.
Wird die als gut geprüfte Batterie jedoch mit einem Verbraucher verbunden,
funktioniert dieser
nicht oder nur kurz und dann nichtmehr, oder nicht richtig. Ein Bild
erläutert nochmal die Vorteile dieses Batterietesters gegenüber der
Messung der Batterie mit Spannungsmessung
.
Diese "falschen Messergebnisse" bei der Spannungsmessung mit dem Multimeter
liegen neben dem hohen Innenwiderstand des Multimeters daran,
das Batterien die Eigenschaft haben, sich ohne Belastung
oftmals
von selbst wieder etwas aufzuladen z.B. wenn die Batterie aus dem Gerät genommen
wurde und somit nichtmehr verwendet wurde. Belastet man die Batterie jedoch,
sinkt die Spannung
rapide wieder auf den quasi aktuellen Ladestand. Daher wurde der
Batterietester auch
unter Beachtung dieser Eigenschaften entwickelt.
Verbindet man die Batterie mit dem Batterietester, wird sie erstmal über
die beiden
Widerstände R1 und R2 belastet. Diese Widerstände sorgen dafür, dass ein
Strom von ca.
29mA von der Batterie entnommen wird. Desweiteren wird zusätzlich noch
etwas Strom durch die Spannungsteiler Widerstände (R7...R13) entnommen.
Dadurch wird die Batterie belastet,
und es werden
keine falschen Messergebnisse angezeigt. Weiterhin wird der Strom der
Batterie über R3
zum Kondensator C1 weitergeleitet, welcher sich langsam auflädt.
Erreicht der Kondensator
C1 eine Spannung von 7,3V, schaltet der Schmitt Trigger des IC´s den
Ausgang von 0 auf 1.
Der nun auf 1 geschaltete Ausgang steuert zunächst die rote LED an.
Weiterhin steuert er
jeweils einen der beiden Eingänge der Schmitt Trigger an, welche
für die gelbe und grüne
LED zuständig sind. Da ein Schmitt Trigger zwar erst ab einer
gewissen (durch die
Schaltung vorgegebenen) Spannung von 0->1 schaltet jedoch
"Rückwärts" von 1->0
auch mit weniger Spannung als der Schaltspannung von 0->1
auf "1" bleibt wird die
Zeitverzögerungsschaltung benötigt. Ansonsten könnte es ja
sein, das die Batterie
im ersten Moment noch kurz z.B: 8,3V liefert, dann jedoch
langsam unter diese Spannung sinkt.
Die grüne LED würde dann unter Umständen an bleiben,
obwohl die Spannung bereits geringer
ist als die für den "volle Batterie" Status notwendige
Spannung. Weiterhin wurde das
Zeitverzögerungsglied in die Schaltung integriert,
um die Batterie für mindestens 2-3Sekunden
vor zu belasten - um - dann keinen "Spitzenwert" zu messen,
sondern einen eher realen
Wert unter Belastung.
Zusatz Information: Entwicklung des Batterietesters
Zuerst wurde für den 4093 IC eine stabilisierte Spannungsquelle
bereitgestellt.
Hierfür konnte ein 7809 Spannungsregler (9V) verwendet werden.
Anschließend wurde mit einem Labornetzteil
festgestellt, ab welcher Schaltschwelle die Eingänge des Schmitt
Triggers von 0->1 schalten.
Der daraus ermittelte Wert wurde für die rote LED herangezogen,
es ist sozusagen der
minimale Wert, bei dem der Schmitt Trigger sicher durchschaltet.
Um nun aber auch die
weiteren Ladungszustände der Batterien zu definieren,
wurde ein Spannungsteiler entwickelt, und jedesmal
mit dem Labornetzteil die Spannung so eingestellt, das der
Schmitt Trigger durchschaltet. So konnten die
Werte für die Eingangsspannungsteiler (gelbe LED R7, R8, R9)
sowie die Werte für die
grüne LED (R10,R11,R12,R13) ermittelt werden. Um sicherzustellen,
das diese Werte auch konstant sind, wurde
das IC etwas erwärmt und anschließend auch etwas abgekühlt.
Dabei wurde erneut geprüft, ob das IC bei den
entsprechenden Spannungswerten die zugeordneten Ausgänge schaltet.
Weiterhin wurde auch ein zweiter IC getestet
um festzustellen, ob es kleine - aber sich auf die Funktion der Schaltung
auswirkende - Toleranzen gibt.
Es konnte hier jedoch kein Unterschied festgestellt werden auch mit dem
getauschten IC schalteten die entsprechenden
Bereiche zuverlässig. Die Zeitkonstante von ca. 3 Sekunden wurde rein
experimentell ermittelt.
Bildergalerie
Gesamtbild Schaltung
Test einer fast leeren Batterie
Test einer fast vollen Batterie
Test einer vollen Batterie