Fledermausdetektor-Fehlersuche
Alles wurde genau nach Plan aufgebaut, aber das
Gerät funktioniert nicht? Dann geht es an die Fehlersuche. Hier sollen einige
Strategien zur erfolgreichen Fehlersuche vorgestellt werden. Zunächst die
Fehlersuchtipps aus dem Handbuch, erweitert um eine Markierung der Testpunkte.
Im zweiten Schritt wird dann ein Messgerät eingesetzt.
So sollte es funktionieren:
Stellen
Sie zunächst eine mittlere Lautstärke ein. Sie hören ein
leises Rauschen. Reiben sie dann ganz leicht den Zeigefinger gegen den
Daumen. Dabei entsteht ein leises Geräusch, das Sie nur nahe am
Ohr wahrnehmen können. Das Geräusch enthält aber auch
Ultraschall und eignet sich jederzeit als Test für den
Ultraschalldetektor. Das Gerät setzt diese
Ultraschallgeräusche in hörbaren Schall um. Testen Sie dabei
verschiedene Frequenzeinstellungen. Bei einer mittleren Position des
Reglers werden die Geräusche besonders laut. Die optimale Position
gehört zu einer Frequenz von etwas 40 kHz. Der Ultraschalldetektor
ist bei dieser Frequenz besonders empfindlich. Auch im Abstand von
einem Meter sind noch Geräusche reibender Finger deutlich zu
hören.
Testen Sie das Gerät bei unterschiedlichen
Einstellungen und auch bei voller Lautstärke. Wenn alles in
Ordnung ist, arbeitet das Gerät stabil. Falls ein Pfeifen
hörbar wird, das bei kleinerer Lautstärke ganz verschwindet,
kommt es zu einer akustischen oder elektrischen Rückkopplung. Eine
mögliche Ursache ist eine schwache Batterie. Eine andere
mögliche Ursache ist ein schlecht befestigtes Mikrofon. Stellen
Sie dann sicher, dass das Ultraschallmikrofon am Gehäuse so
festgeklebt ist, sodass es nicht beweglich ist und kein Schall an
dieser Stelle nach außen dringen kann.
Fehlersuche ohne Messgeräte
Falls etwas nicht
so funktioniert, wie es sollte, kontrollieren Sie noch einmal alle
Lötstellen mit einer Lupe und suchen Sie nach möglichen
Unterbrechungen oder falschen Verbindungen durch Lötzinnspritzer
oder ähnliches.
So sollten die Lötpunkte aussehen. Eine gute
Lötstelle erkennt man auch daran, dass das Lötzinn durch das Lötauge hindurch
auch die Oberseite der Platine erricht hat. Falls Zweifel an der zuverlässigen
Verbindung bestehen sollte man noch einmal mit heißer Spitze und reichlich
Lötzinn nachlöten. Dass am Ende nicht zu vioel Lötzinn stehen beleibt, dafür
sorgt der Lötstopplack. Das Löten dieser Platine ist relativ anspruchsvoll,
weil die Platine zur Vermeidung von Störungen eine durchgehende Massefläche
hat, die durch dünne Aussparungen von den Lötaugen getrennt ist. Die relativ
kleinen Lötaugen erfordern einen spitzen Lötkolben. Und weil die Massefläche zu
einer erheblichen Wärmeabfuhr beiträgt, darf der Lötkolben nicht zu kalt sein.
Eine Temperatur von 350 Grad ist optimal.
Verwenden Sie ein blankes
Drahtstückchen für weitere Tests, indem Sie unterschiedliche
Anschlüsse berühren. Für einen Test des
Endverstärkers berühren Sie den Anschluss P2S (1, s.u.) oder den Pin 2
des LM386 (2). Aus dem Lautsprecher sollte ein leises Brummen zu hören
sein.
Tippen Sie die Anschlüsse P1A (3) oder P1S (4) an. Wenn im Bereich
des Oszillators rund um den 555 alles in Ordnung ist, entsteht dabei
ein lautes Knacken und ein verändertes Rauschen.
Um auch den
Vorverstärker und den Mischer zu testen berühren Sie den
Mikrofoneingang am Pin K1 (5). Dabei sollte ein lautes Rauschen oder Summen
entstehen, weil elektrische Störsignale wie über eine Antenne
eingekoppelt werden. Berühren Sie auch einmal die Anschlüsse
des Mikrofons und das Mikrofon-Gehäuse. Nur der Signalpin sollte
ein lautes Geräusch liefern. Falls dieser Effekt auch beim
Berühren des Mikrofongehäuses entsteht, ist das Mikrofon
falsch angeschlossen. Drehen sie dann die Anschlussdrähte um.
Fehlersuche mit Voltmeter
Einige
mögliche Fehler lassen sich am leichtesten mit einem Voltmeter
bzw. einem Digitalmultimeter finden. Alle Gleichspannungen werden
hier gegen den Minusanschluss der Batterie (Masse) gemessen.
1: 9V, Batteriespannung
2: ca. 4 V, Ausgangsspannung des NF-Verstärkers LM386
3: 5 V, stabilisiert vom Spannungsregler 78L95
4: ca. 4,2 V, Betriebsspannung des Oszillators NE555
5: ca. 1,5 V, Emitterspannung zeigt, dass der Vorverstärker arbeitet
6: ca. 0,7 V, Ausgang des Mischers
7: ca. 2 V, mittlere Ausgangsspannung des NE555 zeigt, dass der Oszillator arbeitet
Führen Sie die Messungen in dieser Reihenfolge
durch. Messung 1 und 2 sind von der aktuellen Batteriespannung abhängig und
können etwas tiefer liegen. Wenn sie die richtigen Ergebnisse zeigen sollte der
Lautsprecherverstärker funktionieren. Alle folgenden Messungen liegen im
stabilisierten Berech. Der Spannungsregler sollte recht genaue 5 V liefern,
solange die Batteriespannung noch über 7 V liegt. Sie können nun im
wesentlichen den Vorverstärker (5), den Mischer (6) und den Oszillator (7) grob
überprüfen. Wenn eine dieser Spannungen stak vom Sollwert abweicht, sollten Sie
in diesem Bereich nach einem Fehler suchen.
Ein Fehlerbericht von Jo Grys
Bei
der Franzis Fledermaus-Detektor Platine ist wohl etwas bei
der SMD Bestückung falsch gelaufen. Habe nach einer Ebay-Bestellung
über Franzis->Germal-Verlag heute mein Kit bekommen & gleich
aufgebaut. Es war extrem leise. Eine Untersuchung der Platine führte
mich schließlich zum Fabrikationsfehler: R4 ist nicht 470k sondern nur
470 Ohm. Habe das aber schnell mit Hot Air reparieren können :) - Ein
gut funktionierendes Gerät. Danke für den Entwurf!
Danke
für die Rückmeldung! Franzis hat daraufhin weitere Bausätze überprüft
und festgestellt, dass es zum Glück kein Serienfehler war. Aber falls
jemand ebenfalls ein Gerät hat, das sehr leise ist, lohnt sich ein
Blick auf diese Stelle (richtig: 474, falsch: 471). Wer da ebenfalls eine falsche Bestückung
findet, möge sich an Franzis wenden.