Theremin-Entwicklung mit Röhren  

Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF  



Das neue Röhren-Theremin soll eine Verbesserung gegenüber dem erste ELEXS-Theremin werden und möglichst auf Erfahrungen mit dem JFET-Theremin zurückgreifen. Die erste Entscheidung betrifft die verwendeten Röhren. Zunächst gehen ich von der Originalbestückung mit zwei EF95 und zwei ECF80 aus. Dabei gibt es für die EF95 mehrere pinkompatible Pentoden, die im Laufe der Versuche ebenfalls getestet werden sollen.



Zuerst wurde der Pitch-Oszillator analog zur JFET-Schaltung mit einer Verlängerungsspule in der Antennenleitung mit einer EF95 gebaut. Die Induktivität wurde auf 2,2 mH erhöht, die Kreiskapazitäten entsprechend verkleinert. Mit dem Trimmer kann man nun die Frequenz grob einstellen, und der Drehko dient zur Feinabstimmung. Die Schaltung wurde gleich auch für ihre Eignung als Volume-Oszillator getestet. Sie muss dafür nur auf eine höhere Frequenz von 600 kHz abgestimmt werden.



Die Pitch-Antenne sollte ursprünglich über die eine der 2mm-Buchsen angeschlossen werden. Dann hat sich aber gezeigt, dass die Leitungskapazität wegen der durchgehenden Massefläche mit 20 pF zu groß ist. Die Resonanzfrequenz der Verlängerungsspule verschiebt sich dann in Richtung Arbeitsfrequenz. Dadurch entsteht ein Gebilde aus zwei eng gekoppelten Kreisen mit zwei verschobenen Resonanzfrequenzen, erkennbar daran, dass der Oszillator plötzlich auf eine höhere Frequenz von ca. 600 kHz springt.  Die Zuleitung zur Pitch-Antenne muss also besonders kapazitätsarm ausgeführt werden.



Der Festoszillator und der Mischer wurden fast gleich wie beim ELEXS-Theremin aufgebaut. Dabei gab es allerdings ein Problem mit einer starken Kopplung. Der Pitch-Oszillator läuft zwar ungestört, aber der Festoszillator wurde um bis zu 200 Hz synchronisiert und mitgezogen, weil der Schirmgitterstrom der Mischerröhre die Anodenspannung des Keramik-Oszillators moduliert. Das Oszillogramm zeigt die Überlagerung beider Signale. Dieses Problem wurde beim alten Theremin nicht ausreichend beachtet, weil hohe Töne sauber bleiben. Das JFET-Theremin hat aber gezeigt, dass bei guter Entkopplung der beiden Oszillatoren Schwebungen bis herunter auf 1 Hz möglich sind.



Gebraucht wird also eine weitere Pufferstufe zur Entkopplung des Festoszillators. Allerdings fehlt dann eigentlich eine Röhre, weil nach der jetzigen Bestückung nur noch zwei Pentoden frei sind. Eine EF95 wird als Volume-Oszillator gebraucht, und ein Pentodensystem der ECF80 als gesteuerter Verstärker.



Bei den Vorversuchen rund um den Mischer war schon aufgefallen, dass die Mischverstärkung sehr stark von der Amplitude der Oszillatorspannung am Schirmgitter abhängt. Darin liegt die Chance, ein System einzusparen. Geplant ist nun, dass die Regelspannung von Volume-Oszillator den Puffer steuert, sodass die Amplitude des Oszillatorsignals am Mischer verändert wird. Das NF-Signal muss dann nicht mehr weiter verarbeitet werden, sondern kann wie bisher direkt an der Anode der Mischröhre abgenommen werden. So vermeidet man auch mögliche Verzerrungen in der NF-Regelstufe.


Das 40-V-Theremin



Geplant, getan. Geregelt wird nun die HF-Amplitude des zweiten Oszillators am Schirmgitter der Mischerröhre. Die linke EF95 bildet den Hilfsoszillator zur Erzeugung einer negativen Regelspannung. Bei der Entwicklung gab es jedoch ein Problem. Weil die Anodenspannung nur 12 V war, mussten alle negativen Vorspannungen am Steuergitter kleiner als 0,5 V gehalten werden, damit die Röhren nicht völlig sperren. In diesem Bereich fließt aber noch Gitterstrom. Erst Spannungen unter -1V am Steuergitter machen den Eingang hochohmig, wie man das für Röhren üblicherweise erwartet. Dieser Effekt führte dazu, dass die Regelröhre nicht ausreichend gesteuert werden konnte.



Die Lösung brachte erst eine Erhöhung der Anodenspannung. Die Heizspannung kommt derzeit von einem eigenen 12-V-Steckernetzteil, während die Anodenspannung vom Labornetzteil getrennt zugeführt wird. Optimale Ergebnisse wurden mit einer Anodenspannung von 40 V erreicht.



Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF