Abgestimmte Loop-Antennen
Roger Leifert hat bei Modul-Bus zwei Abstimmgeräte für magnetische
Loop-Antennen entwickelt, eines mit Drehkoabstimmung und eines mit
Kapazitätsdioden. Beiden Geräten gemeinsam ist ein Impedanzwandler mit
einem JFET. Deshalb kann ein langes abgeschirmtes Kabel verwendet
werden, um die Antenne an einem optimalen Ort aufzustellen. Auf der
Platine gibt es eine Batterie, sodass man unabhängig von störenden
Netzteilen bleibt. Mit einer Drahtschleife von 40 cm Durchmesser kann
die Resonanz zwischen 5,5 MHz und 18 MHz eingestellt werden.
Wer
keine Drahtantenne im Freien aufspannen kann, sucht oft nach dem
geeigneten Kompromiss für den optimalen Empfang mit einer Innenantenne.
Die abgestimmte magnetische Loop ist in vielen Fällen die Lösung, denn
sie bringt eine hohe Signalspannung bei geringer Bandbreite und liefert
in vielen Fällen einen guten Störabstand. Damit hat man eine
brauchbare Antenne für Kurzwellenempfänger bis hin zum SDR. Aber auch
Versuche mit Detektorempfängern sind möglich, weil wegen der hohen Güte
der Magnetantenne gute Signalspannungen entstehen.
Der
Tuner mit Varicaps wird in zwei Versionen gebaut, entweder bis
500 pF oder bis 50 pF für die höheren Bänder. Abgestimmt wird mit
einem 10-Gang-Wendelpoti.
Die Drehko-Version hat einen Umschalter, mit dem man den
Kapazitätsbereich bis 50 pF oder bis 500 pF wählen kann. Auf den
Drehko kann optional ein Feintrieb aufgesetzt werden. Es hat sich
allerdings gezeigt, dass ein Bakelit-Knopf wegen seiner Isolierung die
Verstimmung beim Berühren verringert. Bei der Varicap-Version des
Geräts wurden daher kaum Probleme mit der Handkapazität beobachtet.
Abgeschirmte magnetische Loop aus Koaxkabel
Verwendet
wurde ein vier Meter langes Stück Koaxkabel. Die Abschirmung wurde den
GND-Pol gelegt und auf der Hälfte unterbrochen. Dieselbe Anordnung
wurde bereits für eine Breitband-Loop verwendet. Diesmal wurde die
Antenne als schmalbandige, abgestimmte Loop betrieben. Der
Abstimmbereich mit Kapazitätsdioden reichte von 2,6 MHz bis 6,2 MHz.
Wegen
der Abschirmung und der Schmalbandigkeit wurden auf den unteren
Kurzwellenbändern besonders gute Empfangsergebnisse erzielt. Damit
gelang ein weitgehend ungestörter Empfang eines Wetterfax-Bildes vom
Deutschen Wetterdienst auf 3855 kHz. Im Wasserfalls-Diagramm sieht man
gerade das Synchronisationssignal zum Anfang einer Aussendung.
Im 49m-Band konnten zahlreiche Rundfunkstationen mit hervorragendem Störabstand gehört werden.
Auch
das 80m-Band konnte mit ungewohnter Klarheit empfangen werden. Zwar
wurden mit einer Drahtantenne etwa gleiche Pegel erreicht, es kam aber
zu Oberwellenmischung und Störungen von höheren Frequenzen. Mit der
abgeschirmten Loop dagegen waren diese Störungen verschwunden. Auch ein
zur gleichen Zeit auf dem gleichen Arbeitstisch aktiver WSPR-Seder mit
100 mW bei 10,14 MHz verursachte keinerlei Empfangsstörungen.
Das
Bild zeigt einige besondere Signale im 80m-Amateurfung-Band. Links
sieht man Olivia-Signale, rechts einen inzwischen selten gehörten
AM-Sender, der übrigens stark übermoduliert war. Einige Funkamateure
verwenden gerne historische AM-Sender, was allerdings von anderen wegen
der größeren Bandbreite nicht gern gesehen wird. Aber auch zahlreiche
SSB-Stationen konnten mit dieser Antenne in ungewohnter Klarheit
empfangen werden. Sogar im Vergleich zu einem im Garten aufgehängten
Dipol mit zweimal 7,5 m brachte die abgestimmte Loop den besseren
Empfang.
Eine
kleinere abgeschirmte Loop mit 30 cm Durchmesser deckt die höheren Bänder bis
etwa 15 MHz ab. Der kleinere Durchmesser bedingt eine geringere Signalspannung,
die in ähnlicher Größenordnung auch von einer kurzen Drahtantenne erreicht
wird. Um den guten Störabstand einer Loop zu erhalten ist es daher besonders
wichtig, dass nicht das Antennenkabel selbst zur Antenne wird. Dies gelingt nur
mit einem Koaxkabel zwischen Antenne und Empfänger.
Für Lang- und Mittelwelle bringt eine abgestimmte Ferritantenne die besten
Ergebnisse, die eine Drahtantenne weit übertreffen können. Auch hier kann eine Abschirmung
den Störabstand verbessern. Bewährt hat sich eine um den Ferritstab gewickelte
und mit GND verbundene Alufolie, die jedoch nicht leitend zu einer geschlossenen
Schleife verbunden werden darf.