Abgestimmte Loop-Antennen  

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http://www.ak-modul-bus.de/stat/radio_hf_div.html
https://www.youtube.com/watch?v=xVw5OtLxLfc

Roger Leifert hat bei Modul-Bus zwei Abstimmgeräte für magnetische Loop-Antennen entwickelt, eines mit Drehkoabstimmung und eines mit Kapazitätsdioden. Beiden Geräten gemeinsam ist ein Impedanzwandler mit einem JFET. Deshalb kann ein langes abgeschirmtes Kabel verwendet werden, um die Antenne an einem optimalen Ort aufzustellen. Auf der Platine gibt es eine Batterie, sodass man unabhängig von störenden Netzteilen bleibt. Mit einer Drahtschleife von 40 cm Durchmesser kann die Resonanz zwischen 5,5 MHz und 18 MHz eingestellt werden.

Wer keine Drahtantenne im Freien aufspannen kann, sucht oft nach dem geeigneten Kompromiss für den optimalen Empfang mit einer Innenantenne. Die abgestimmte magnetische Loop ist in vielen Fällen die Lösung, denn sie bringt eine hohe Signalspannung bei geringer Bandbreite und liefert in vielen Fällen einen guten Störabstand.  Damit hat man eine brauchbare Antenne für Kurzwellenempfänger bis hin zum SDR. Aber auch Versuche mit Detektorempfängern sind möglich, weil wegen der hohen Güte der Magnetantenne gute Signalspannungen entstehen.




Der Tuner mit Varicaps wird in zwei Versionen gebaut, entweder bis 500 pF oder bis 50 pF für die höheren Bänder. Abgestimmt wird mit einem 10-Gang-Wendelpoti.




Die Drehko-Version hat einen Umschalter, mit dem man den Kapazitätsbereich bis 50 pF oder bis 500 pF wählen kann. Auf den Drehko kann optional ein Feintrieb aufgesetzt werden. Es hat sich allerdings gezeigt, dass ein Bakelit-Knopf wegen seiner Isolierung die Verstimmung beim Berühren verringert. Bei der Varicap-Version des Geräts wurden daher kaum Probleme mit der Handkapazität beobachtet.


Abgeschirmte magnetische Loop aus Koaxkabel

Verwendet wurde ein vier Meter langes Stück Koaxkabel. Die Abschirmung wurde den GND-Pol gelegt und auf der Hälfte unterbrochen. Dieselbe Anordnung wurde bereits für eine Breitband-Loop verwendet. Diesmal wurde die Antenne als schmalbandige, abgestimmte Loop betrieben. Der Abstimmbereich mit Kapazitätsdioden reichte von 2,6 MHz bis 6,2 MHz.  



Wegen der Abschirmung und der Schmalbandigkeit wurden auf den unteren Kurzwellenbändern besonders gute Empfangsergebnisse erzielt. Damit gelang ein weitgehend ungestörter Empfang eines Wetterfax-Bildes vom Deutschen Wetterdienst auf 3855 kHz. Im Wasserfalls-Diagramm sieht man gerade das Synchronisationssignal zum Anfang einer Aussendung.



Im 49m-Band konnten zahlreiche Rundfunkstationen mit hervorragendem Störabstand gehört werden.



Auch das 80m-Band konnte mit ungewohnter Klarheit empfangen werden. Zwar wurden mit einer Drahtantenne etwa gleiche Pegel erreicht, es kam aber zu Oberwellenmischung und Störungen von höheren Frequenzen. Mit der abgeschirmten Loop dagegen waren diese Störungen verschwunden. Auch ein zur gleichen Zeit auf dem gleichen Arbeitstisch aktiver WSPR-Seder mit 100 mW bei 10,14 MHz verursachte keinerlei Empfangsstörungen.



Das Bild zeigt einige besondere Signale im 80m-Amateurfung-Band. Links sieht man Olivia-Signale, rechts einen inzwischen selten gehörten AM-Sender, der übrigens stark übermoduliert war. Einige Funkamateure verwenden gerne historische AM-Sender, was allerdings von anderen wegen der größeren Bandbreite nicht gern gesehen wird. Aber auch zahlreiche SSB-Stationen konnten mit dieser Antenne in ungewohnter Klarheit empfangen werden. Sogar im Vergleich zu einem im Garten aufgehängten Dipol mit zweimal 7,5 m brachte die abgestimmte Loop den besseren Empfang.



Eine kleinere abgeschirmte Loop mit 30 cm Durchmesser deckt die höheren Bänder bis etwa 15 MHz ab. Der kleinere Durchmesser bedingt eine geringere Signalspannung, die in ähnlicher Größenordnung auch von einer kurzen Drahtantenne erreicht wird. Um den guten Störabstand einer Loop zu erhalten ist es daher besonders wichtig, dass nicht das Antennenkabel selbst zur Antenne wird. Dies gelingt nur mit einem Koaxkabel zwischen Antenne und Empfänger.

Für Lang- und Mittelwelle bringt eine abgestimmte Ferritantenne die besten Ergebnisse, die eine Drahtantenne weit übertreffen können. Auch hier kann eine Abschirmung den Störabstand verbessern. Bewährt hat sich eine um den Ferritstab gewickelte und mit GND verbundene Alufolie, die jedoch nicht leitend zu einer geschlossenen Schleife verbunden werden darf.


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