Aktive 80cm-SAQ-Rahmenantenne (Aktive Loop)         

      von Jens Romeikat           
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An dieser Stelle soll eine Spulenantenne speziell für den Empfang von SAQ vorgestellt werden. Wetterfest und ganzjährig aufgestellt muss sie auch entsprechend konstruiert sein. HT-Rohr aus dem Baumarkt hat sich in solchen Fällen gut bewährt. Das Forto wurde "aus Richtung Grimeton" aufgenommen. Rechts unten eine kleine Loop auf 16 Zoll-Alu-Felge. Die Alu-Dose hebt testweise die Resonanzfrequenz von 17,2 kHz auf etwa 18,15 kHz an, hier sendet der russische Marine-Sender "RDL", er ist eine gute Referenz (Teilweise Morsecode). "Eine gute Antenne ist der beste HF-Verstärker", dieser alte Spruch gilt auch für den SAQ-Empfang auf 17,2 kHz.

"Gut" heißt hier "im Außenbereich", wo man größte Signalstärke des Maschinensenders hat, induktiv eingestreute Störsignale (meist aus dem Netz) dagegen gedämpft sind. Die selbe Loop, die selbst im Dachgeschoss an gutem Standord ("Elbmündung") auch starke Marinesender "verwaschen" aufnimmt (RDL. 18,15 kHz), liefert draußen glasklares und lautstarkes Signal. Eine 80 cm-Loop entspricht in etwa einer Ferritstabantenne gleicher Länge. Bei diesem Beispiel wurde 5-adrige Installations-Mantelleitung (NYM-J 5x1,5mm²) abisoliert und 4 Adern gleichzeitig in PVC-Kaltwasserrohr (25mm x 2,3 mm) eingeführt.



5 x 4 Wicklungen lassen noch etwas Raum, die beiden Rohrenden am Ende wieder zusammenzuführen. Eine symmetrische Wickelweise ersetzt die sonst übliche Abschirmung. Als Gehäuse dient ein HT- DN50 Abwasserrohr mit Reinigungsöffnung, in den Deckel ist ein kleines Feinkostglas als Schauglas eingekittet. Es nimmt einen Beutel aus hitzebeständigem Gardinenstoff mit Trockenmittel (Silica-Gel, farblos) auf. Ein Kügelchen mit blauem Indikator (Blaugel) zeigt durch Farblosigkeit an, dass die Patrone im Werkstattofen bei maximal 110°C regeneriert werden muss. (Der Indikator "Methylorange" scheint höheren Temperaturen schlecht standzuhalten). Es nützt ja nichts, ein Gehäuse im Außenbereich "dicht" zu machen und Restfeuchte einzuschließen, die dann bei tiefen Temperaturen kondensiert und sich auf der Platine etwa niederschlägt. "Wüstenklima" ist innen also angesagt.

Der Verstärker ist einfach gehalten und auf Lochraster von oben her verdrahtet. Ein rauscharmer BC550 C (NPN) als Vorverstärker und ein BC557 C (PNP) als Impedanzwandler.



Die Versorgungsspannung in diesem Fall 36 Volt (kleines Netzteil oder Pedelec-Akku), eine Z-Diode sorgt dafür, dass der Arbeitspunkt auf etwa 1/2 Versorgungsspannung gehalten wird. Z-Dioden rauschen wie sonstwas, daher Siebung. Der Arbeitswiderstand (1 kOhm) selbst ist beim Empfänger untergebracht. Phantom bzw. Fremdpeisung also, 30 Meter und mehr 75 Ohm-Koax-Kabel sind problemlos möglich.

Gehäuseteile, alles "Standard" aus dem Baumarkt, HT-Rohr lässt sich mit dem 40W-Lötkolben (im Freien !) gut luftdicht verschweißen. "Nach unten hin" dichtet eine Holzscheibe ab, eingegossen in Paraffin (Kerzenwachs).



Am 23.10.25 hat die Loop sich bei ihrem ersten Einsatz bei der SAQ-Testsendung hervorragend bewährt. Nachgeschaltet war ein Röhrenempfänger, der durch NF-Selektion ("Tonsieb") eine sehr schmale Bandbreite (ca. 40 Hz) hat. Der Gesamtaufbau sah so aus:



Die Spannungsversorgung ist nicht gezeichnet und besteht aus zwei konventionellen Netzteilen (keine Schaltnetzteile !)

Links:
Allgemeines zur Rahmenantenne https://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenantenne
Silica-Gel / Trockenmittel https://de.wikipedia.org/wiki/Trocknungsmittel
Einige SAQ-Aufbauten zur hier vorgestellten Antenne https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=58&thread=410

Ein SAQ-Empfänger mit Transistoren: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=47&thread=22


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