Für den Amateurfunk habe ich einen Inverted-V-Dipol mit zweimal 7,5 m für das 30m-Band im Garten. Vom Funk-Arbeitsplatz bis zum Antennenschluss gibt es ein 75Ω-Koaxkabel von ca. 20 m Länge. Durch diese Fehlanpassung war es mir bisher nicht gelungen, die Antenne genau auszumessen. Aber jetzt habe ich einen Weg gefunden. Der NanaVNA wird zusammen mit dem Antennenkabel kalibriert, indem ganz am Ende der Kurzschluss, das offene Ende und der Widerstand mit 50 Ω angeklemmt werden. Nach der Kalibrierung verhält sich der NanoVNA so, als würde direkt am Fußpunkt der Antenne gemessen. Das Ergebnis zeigt eine scharfe Resonanz bei 10,01 MHz und einen Fußpunktwiderstand von 39 Ω. Für mich überraschend, aber erklärlich ist eine zweite Resonanz bei der dreifachen Frequenz, sodass die Antenne auch im oberen Teil des 10m-Bands benutzt werden könnte.
Messung an einem Kurzwellendipol
Bei Bedarf verlängere ich eine Seite des Dipols mit einem Draht von 12,5 m, der hoch in einen Baum reicht. Der Gedanke dabei war, dass ich einen endgespeisten Dipol von 20 m Länge für da 40m-Band bekomme, wobei die zweite Hälfte des 30m-Dipols als Gegengewicht dient. Normalerweise wird dann eine Anpassung verwendet, die die hohe Impedanz am Dipolende heruntertransformiert. Aber jetzt wollte ich diese Anordnung zunächst einmal ohne alles messen. Ich finde eine Resonanz bei 6,75 MHz, eine bei 10,3 MHz und zwei weitere bei 27 MHz und bei 30 MHz.
Zusammen mit dem Resonanzübertrager im Anpassgerät ergibt sich eine scharfe Resonanz bei 7,16 MHz, Ungefähr das hatte ich auch erwartet, weil ich den Schwingkreis im Betrieb auf maximale Amplitude eingestellt hatte. Die Impedanz am Eingang des Abstimmgerätes beträgt nun 65 Ω, was gut zum Wellenwiderstand des Antennenkabels passt und für geringe Kabelverluste sorgt. Die gute Anpassung und die Höhe der Antenne erklären, warum auf 40 m alles optimal funktioniert. Es gibt zusätzlich noch zwei schwache Nebenresonanzen. Jede Resonanz zeigt einen geschlossenen Kringel im Smith-Diagramm.
Die Antenne kann auch für das 80m-Band verwendet werden. Dazu schalte ich das das kurze Gegengewicht direkt an Erde, genauer gesagt an das Heizungsrohr. Nicht die feine Art, aber es funktioniert recht gut. Der NanoVNA findet eine Resonanz bei 3,62 MHz, allerdings bei einem Fußpunktwiderstand von nur 26 Ω. Daneben gibt es weitere Resonanzen, wobei mir aufgefallen ist, dass das 10m-Band gut funktionieren könnte. Das muss ich noch mal austesten.
Für die oberen Bänderverwende ich die gleiche
Antenne mit einem Breitbandübertrager 1:2, d.h. ich erwarte, dass im Mittel
eine Impedanz von 4 x 75 Ω =
300 Ω
vorliegt. Die Breitband-Transformation
scheint relativ brauchbar zu sein, vor allem bei 10 MHz, 14 MHz und 21
MHz. Hier liegt der Realanteil der Impedanz nicht zu weit entfernt von
75 Ω, allerdings verbunden mit einem Blindanteil, der mit dem
Anpassgerät weggestimmt werden muss. Die gemessenen Rückfluss-Minima
liegen deutlich neben den verwendeten Frequenzen.