Die Schwingkreisgüte messen     

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Zum Aufbau schmalbandiger Filter braucht man Spulen hoher Güte. Im Kopf hatte ich meist, dass eine Güte von Q = 100 erreichbar ist. Aber darauf kann man sich nicht verlassen. Für einen Test habe ich einen Schwingreis aufgebaut und lose an den HF-Generator mit Frequenzzähler sowie an das Oszilloskop angeschlossen. Nun kann ich die Resonanz suchen und das Signal auf die volle Bildschirmhöhe des Oszilloskops einstellen. Auf dem Schirm sind zwei Strichelmarkierungen für -3 dB. So kann ich ganz einfach die Frequenzen unterhalb und oberhalb der Resonanz messen, bei der die Amplitude um 3 dB abgesunken ist. Der Abstand der zugehörigen Frequenzen ist die Bandbreite.




Zuerst habe ich es mit einer kleinen Festinduktivität von 6,8 µH probiert. Der Schwingkreiskondensator hat 120 pF, die Koppelkondensatoren auf beiden Seiten nur 6,8 pF in Reihe zu 120 pF. Die lose Kopplung mit einem kapazitiven Spannungsteiler stellt sicher, dass der Kreis nicht durch die Messgeräte zusätzlich bedämpft wird. Ein Widerstand von 10 k parallel zum Oszilloskop war nötig, um einstreuende 50-Hz-Signale zu unterdrücken.



Die Resonanzfrequenz wurde bei 5174 kHz gemessen, die -3dB-Punkte lagen bei 5118 kHz und 5246 kHz. Daraus ergibt sich die Bandbreite von 128 kHz. 5174 kHz / 128 kHz ergibt die Güte von Q = 40. Aus der Resonanzfrequenz und der Induktivität ergibt sich übrigens eine Kreiskapazität von insgesamt 139 pF, worin auch die Eigenkapazität der Spule und die Kapazitäten des Steckboards enthalten sind.



Sieben Windungen auf einem 8-mm-Spulenkörper mit Schraubkern brachten eine Resonanz bei 15,87 MHz, eine Bandbreite von 230 kHz und damit eine Güte von Q = 69.



Mit dünnerem Draht und 25 Windungen ergab sich eine Resonanz bei 4419 kHz, eine Bandbreite von 69 kHz und Q = 50. Dieselbe Spule ohne den Schraubkern ergab eine Resonanz bei 6355 kHz, eine Bandbreite von 165 kHz und eine Güte von nur noch Q = 39.



Dieselbe Drahtlänge in einem Spulenwickel ohne Spulenkörper brachte eine Resonanz bei 5374 kHz, eine Bandbreite von 225 kHz und eine Güte von nur noch Q = 24.



Der Sieger aller Klassen war dieser Ringkern mit einer Resonanz bei 6065 kHz, einer Bandbreite von nur 44 kHz und einer Güte von Q = 138.



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