IQ-CW-Filter
Auf der Basis des Elektor SDR-Shields soll ein kleiner
CW-Transceiver entstehen. Dazu werden einige zusätzliche Anschlüsse
benötigt. Der Ausgang Ckl2 des DDS-ICs wurde mit feinen Drähtchen an
ein dünnes Koaxkabel zur Sendeendstufe geführt. Die aktuelle Software
unterstützt ja bereits den Sender. Das Anlöten ist nicht ganz
einfach, weil das IC extrem enge Pinne kat. Man sieht, dass an der
Stelle gearbeitet wurde. Das liegt aber auch daran, dass ich einmal
versehentlich volle 24 V auf den Ausgang gelegt habe. Der SI5153 war
danach zerstört und musste ersetzt werden.
Zusätzlich werden
die Ausgangsignale I und Q direkt von den OPV-Ausgängen, also noch vor
den Koppel-Kondensatoren abgezapft und an ein Flachbandkabel geführt.
Mit dabei sind auch GND und +5V. Die IQ-Signale sollen nämlich ganz
ohne den PC verarbeitet werden. Dazu dient das IQ-CW-Filter mit 750 Hz.
Am
Eingang sorgen ein Widerstand von 10k und ein Kondensator von 22 nF für
eine Phasendrehung der IQ-Signale um 90 Grad. Ein Kondensator von 22 nF
hat bei 723 Hz gerade einen kapazitiven Widerstand von 10 k. Das stimmt
ausreichend genau. Und durch das phasenverschobene Zusammenmischen der
Signale erhält man eine gewisse Spiegelunterdrückung. Anders als ein
einfacher Direktmischer kann der Empfänger also das Signal auf einer
Seite der VFO-Frequenz herausfiltern. Dahinter folgt dann noch ein
zweistufiges Bandpassfilter für ca. 750 Hz. Es wurden Doppel-OPVs LM358
verwendet.
Auf der experimentellen Platine sind noch ein paar
Bauteile mehr, die zu einer RX/TX-Umschaltung gehören. Beim Senden
wurde die NF abgeschaltet. Es folgte dann noch ein LS-Verstärker. Die
Filter-Ausgangsstufe kann auch direkt einen Kopfhörer treiben. Es
ergibt sich insgesamt ein sehr klarer Klang, auch weil jegliche ALC
fehlt und daher das Rauschen in den Pausen nicht hochkommt. Die
Filterung und die Spiegelunterdrückung sind nicht so perfekt wie man es
von anderen Transceivern oder von der SDR-Software gewohnt ist. Das
gewünschte Signal wird deutlich angehoben, aber man hört etwas
schwächer immer noch, was rechts und links der Empfangsfrequenz los
ist.
Die
Filterstufen wurden vorab mit LTspice simuliert und entwickelt, um
grobe Anhaltspunkte für die Dimensionierung zu erhalten. Die
tatsächlichen Werte weichen etwas ab, weil sie gerade da waren,
weil die Kondensatoren gewisse Toleranzen haben und weil versucht
wurde, eine etwas breitere Bandfilterkurve zu erzielen um das
Nachklingeln zu verringern.
Siehe auch:
Standalone SDR-VFO für CW und WSPR
Sendendstufe und Foliendrehkos