Amateurfunkantennen im Test         

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Am Wochenende war Kurzwelle angesagt. Ich war zu Besuch in der Eifel bei Rainer und seinem Sohn Malte, DM7RO, der gerade mit frischer Funklizenz seinen ersten Kurzwellentransceiver Elecraft KX3 und einige Antennen in Gang setzen wollte. Sein eigentliches Ziel waren SSB-Kontakte. Aber am Wochenende lief ein Contest, man konnte kaum normale QSOs finden. Das übliche Problem ist dann, dass man nicht sicher ist, ob die Antenne und der Transceiver funktionieren.



Zu dem Treffen hatte ich meinen CW/WSPR-Transceiver auf der Basis des Elektor-SDR mitgebracht. Damit konnte ich auf Anhieb viele Stationen auf 40 m erreichen, während 30 m und 20 m schwach waren. Es gab eine Vertikalantenne, die einfach nur aus einem Draht bestand und eine Dipolantenne für alle Bänder. Mit meinem Pi-Filter konnte ich alles abstimmen. Es zeigte sich, dass der vertikale Draht brauchbar war, aber mit dem Schutzleiter als Gegengewicht Störungen um Haus verursacht hat. Der Dipol mit Ballun und Koaxkabel dagegen war perfekt.




Mit meinem CW-SDR konnte ich die Empfangssituation beurteilen. Wegen der eher ländlichen Umgebung herrscht da eine himmlische Ruhe auf allen Bändern. Auch schwache Stationen können klar gehört werden, ganz anders als ich es aus der Stadt gewohnt bin



Dann haben wir den Elekcraft KX3 zusammen mit einem Laptop als WSPR-Bake eingerichtet. Einige Schwierigkeiten waren zu überwinden, bis wir alle Einstellungen fehlerfrei hatten. Außerdem gab es eine Unsicherheit, weil Malte sich zwar beim WSPR-Netz angemeldet hatte, aber noch keine Bestätigung bekommen hatte. Wir haben deshalb zuerst unter meinem Rufzeichen gesendet. Später zeigte sich dann, die Anmeldung ist nicht entscheidend, auch Maltes Rufzeichen wurde richtig angezeigt. Und damit war dann sehr schnell klar, welche Strecken auf welchen Bändern funktionieren. Mit dem KX3 zeigte sich ebenfalls, dass das 20m-Band zurzeit schwierig ist, aber 80 m und 40 m perfekt liefen. Auf 40 m wurden sogar  die USA, Australien und der Südpol erreicht, meist mit einem Watt oder weniger.




Elektor-SDR und Behelfsantennen

Parallel zu den Sendeversuchen hat Rainer ein Elektor-SDR-Shield mit Arduino Uno an einem Windows-PC für den allgemeinen KW-Empfang in Betrieb genommen. Als erste Antenne diente ein einfacher Draht im Raum, der später dann nach draußen bis auf den Gartentisch gelegt wurde. Dabei trat das bekannte Problem auf, dass ein viel zu hoher Rauschteppich alle schwachen Signale überdeckt. Die Störungen stammen aber eigentlich nicht aus der Antenne, sondern aus der verseuchten Masse vom PC-USB-Kabel.



Die Lösung war dann ein einfacher Trenntrafo mit einem Ferritkern. Als Gegengewicht zur Antenne diente dann nicht die Schutzerde, sondern das Heizungsrohr. Und das Balkon-Geländer ist nun die eigentliche Antenne, die schnell und provisorisch mit einer Krokoklemme kontaktiert werden kann. Das Ergebnis ist eine Behelfsantenne mit hervorragenden Eigenschaften. Besonders auf 80 m und auf 160 m habe ich so klare Signale hier in der Großstadt nie gesehen.

Malte hat dann die Geländer-Antenne auch mit seinem KX3 getestet.  Weil der Transceiver auf Akkus läuft, kommt er ohne Verbindung mit der Schutzerde aus, was hierbei ideal war. Außerdem enthält der Transceiver eine vollautomatische Antennen-Anpassung, die auch mit nicht resonanten Antennen klar kommt. Ergebnis: Das Geländer funktioniert prinzipiell auch als Sendeantenne. Allerdings kann es nicht mit dem Dipol mithalten.




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