Synchrondetektor für Mittelwelle

von Winfried Zielonkowski
 aus ELO 2009
Elektronik-Labor  Labortagebuch  ELO  




Aus dem Buch „Röhren-Projekte von 6 bis 60 Volt" habe ich den EF80-Synchrondetektor für Mittelwelle mit einer 12SH1L nachgebaut. Von der Leistungsfähigkeit dieser Schaltung bin ich begeistert. Sogar DRM ( RAI-Radiouno ) konnte mit DREAM zeitweise gehört werden. Eine HF-technische Erklärung für das Zustandekommen des DRM-Empfanges habe ich allerdings nicht, eigentlich ja nur ein Nebeneffekt.


 
Die Schaltung wurde auf einem Steckboard aufgebaut und getestet. Bei Betrieb mit einem Netzteil hat es sich gezeigt, dass die Versorgungsspannung sehr gut gesiebt und einigermaßen stabil sein sollte. Ich habe einen Akku verwendet. Die Schwingkreiswerte auf dem Board weichen ein wenig von den errechneten ab. Sicherlich haben hier Leitungs- und Board-Kapazitäten einen größeren Einfluss. Die Angaben zu den Bauteilen sollten eh nicht als Dogma aufgefasst werden. Hier besteht wirklich viel Spielraum zum Experimentieren ( Anoden- und Schirmgitterwiderstand, sowie Gitterdrossel ).

 

 

Auf den Fotos ist zu erkennen: Auf dem linken unteren Teil des Boards das Filter (bei einer Langdrahtant. unentbehrlich), den Gitterkondensator und die Gitterdrossel. Links oben den Einstellregler für den Arbeitspunkt ( könnte auch ein Poti sein ). Oberhalb der Röhre der Kondensator zwischen Schirm- und Bremsgitter. Rechts daneben den Anodenwiderstand und Kondensator. Über dem Drehko die Schwingkreisdrosseln. Ganz rechts ein LM386, um das NF-Signal kopfhörertauglich zu machen.

 


Hinweis von Burkhard Kainka: Der DRM-Empfang ist vermutlich dann möglich, wenn der Oszillator auf dem Träger eines benachbarten AM-Senders einrastet. Zum bessern Verständnis der Schaltung hier das angegebene Kapitel aus dem Röhrenbuch:


12.5 Ein Synchrondetektor

Ein Detektor dient in der Messtechnik dazu, Wechselspannungssignale zu messen. Eine einfache Diode arbeitet unselektiv, d.h. alle anliegenden Frequenzen werden in ein Gleichspannungssignal umgewandelt. Setzt man einen Schwingkreis davor, lassen sich bestimmte Frequenzen gezielt herausfiltern. Noch selektiver arbeitet ein Synchrondetektor, also ein gesteuerter Detektor, der mit des Sollfrequenz arbeitet. Die Funktion lässt sich mit einer Mischstufe vergleichen, deren Oszillatorsignal exakt auf der Eingangsfrequenz liegt.

Bei Versuchen mit dem Transitron aus dem letzten Abschnitt kam die Idee auf, die Schaltung mit einem Schwingkreis im HF-Bereich arbeiten zu lassen. Die Funktion entspricht dann weitgehend einer selbstschwingenden Mischstufe, wobei eine Röhre zugleich als Oszillator und als Mischer arbeitet.