Von Thomas Weihs
Das Retro-Mittelwellen-Radio zeichnet sich durch eine gute Empfangsqualität aus. Für meinen Geschmack ist die NF-Verstärkung etwas gering; aber bei 1,5 V Betriebsspannung kann man nicht mehr erwarten. Meine Überlegung war, das Radio mit einer NF-Verstärkerstufe auf Röhrenbasis umzubauen. Dabei waren für mich folgende Kriterien bei der Planung wichtig:
1. Keine gefährlichen Spannungen bei dem Einsatz der Verstärkerröhre.
2. Der NF-Transistor der Radio-Platine soll möglichst mit einer etwas höheren Betriebsspannung (ca. 9 V) arbeiten.
3. Am Empfangsteil wollte ich möglichst wenig ändern.
4. Einfache Röhren-Verstärkerschaltung.
5. Das Ampere-Meter sollte weiterhin Verwendung finden.
6. Das schöne Gehäuse wollte ich beibehalten.
Die Spannungsversorgung des Radios wird mit einem 24 V-Steckernetzteil realisiert. Dabei werden drei Spannungen gewonnen. Die Anodenspannungen der Verstärkerröhre PCL 86 werden mit Hilfe einer Spannungsverdopplerschaltung gewonnen. Die Heizspannung der Röhre wird direkt aus dem Steckernetzteil gewonnen. Der Vorwiderstand muss so dimensioniert werden, dass die Röhre mit 13 V geheizt wird. Die Spannungen für die Radio-Platine werden mit Hilfe eines Einweg-Gleichrichters und entsprechenden Widerständen erzeugt.
Auf
der Platine wird eine Verbindung unterbrochen. Am Kollektor des
Transistors wird ein Arbeitswiderstand mit 150 Ohm (R6) eingebaut. Die
Verstärkerstufe wird mit ca. 9 V versorgt. Die NF wird am Kollektor mit
einem Kondensator C = 0,1 µF (C9) ausgekoppelt und über den
Lautstärkeeinsteller zum Triodensystem der PCL 86 geführt.
Das
Empfangsteil bleibt unverändert. Mit dem Poti kann ein wenig die
Empfindlichkeit des Empfängers eingestellt werden. Die
Verstärker-Schaltung ist sehr einfach gehalten und weist keine
Besonderheiten auf. Im Buch „Röhren-Projekte von 6 bis 60 V" von B.
Kainka wird die Schaltung näher erläutert. Als Ausgangsübertrager wird
ein Netztransformator 230 V / 6 V / 4,5 VA eingesetzt. Durch die relativ
große Vorverstärkung des Transistors T2 ist eine sehr große Lautstärke
zu erzielen. Im normalen Betrieb befindet sich der Lautstärkeeinsteller
im unteren Viertel des Einstellbereichs. Das Ampere-Meter bleibt am
Emitter vom Transistor 2. Durch den höheren Emitterstrom wird der
Widerstand R3 = 100 Ohm durch einen Widerstand mit 330 Ohm ersetzt.
Das Gehäuse habe ich auseinandergeschnitten und dann so verschraubt, dass sich die neue Form ergibt: