Retro-Mittelwellen-Radio mit der Röhre PCL 86

Von Thomas Weihs


ELO 2009
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Das Retro-Mittelwellen-Radio zeichnet sich durch eine gute Empfangsqualität aus. Für meinen Geschmack ist die NF-Verstärkung etwas gering; aber bei 1,5 V Betriebsspannung kann man nicht mehr erwarten. Meine Überlegung war, das Radio mit einer NF-Verstärkerstufe auf Röhrenbasis umzubauen. Dabei waren für mich folgende Kriterien bei der Planung wichtig:


1. Keine gefährlichen Spannungen bei dem Einsatz der Verstärkerröhre.
2. Der NF-Transistor der Radio-Platine soll möglichst mit einer etwas höheren Betriebsspannung (ca. 9 V) arbeiten.
3. Am Empfangsteil wollte ich möglichst wenig ändern.
4. Einfache Röhren-Verstärkerschaltung.
5. Das Ampere-Meter sollte weiterhin Verwendung finden.
6. Das schöne Gehäuse wollte ich beibehalten.

 

Die Spannungsversorgung des Radios wird mit einem 24 V-Steckernetzteil realisiert. Dabei werden drei Spannungen gewonnen. Die Anodenspannungen der Verstärkerröhre PCL 86 werden mit Hilfe einer Spannungsverdopplerschaltung gewonnen. Die Heizspannung der Röhre wird direkt aus dem Steckernetzteil gewonnen. Der Vorwiderstand muss so dimensioniert werden, dass die Röhre mit 13 V geheizt wird. Die Spannungen für die Radio-Platine werden mit Hilfe eines Einweg-Gleichrichters und entsprechenden Widerständen erzeugt.


Auf der Platine wird eine Verbindung unterbrochen. Am Kollektor des Transistors wird ein Arbeitswiderstand mit 150 Ohm (R6) eingebaut. Die Verstärkerstufe wird mit ca. 9 V versorgt. Die NF wird am Kollektor mit einem Kondensator C = 0,1 µF (C9) ausgekoppelt und über den Lautstärkeeinsteller zum Triodensystem der PCL 86 geführt.


Das Empfangsteil bleibt unverändert. Mit dem Poti kann ein wenig die Empfindlichkeit des Empfängers eingestellt werden. Die Verstärker-Schaltung ist sehr einfach gehalten und weist keine Besonderheiten auf. Im Buch „Röhren-Projekte von 6 bis 60 V" von B. Kainka wird die Schaltung näher erläutert. Als Ausgangsübertrager wird ein Netztransformator 230 V / 6 V / 4,5 VA eingesetzt. Durch die relativ große Vorverstärkung des Transistors T2 ist eine sehr große Lautstärke zu erzielen. Im normalen Betrieb befindet sich der Lautstärkeeinsteller im unteren Viertel des Einstellbereichs. Das Ampere-Meter bleibt am Emitter vom Transistor 2. Durch den höheren Emitterstrom wird der Widerstand R3 = 100 Ohm durch einen Widerstand mit 330 Ohm ersetzt.

 

 

Das Gehäuse habe ich auseinandergeschnitten und dann so verschraubt, dass sich die neue Form ergibt:

 




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