Mein erstes Audion

0-V-1 mit EF-98 von Daniel Greiser

 aus ELO 2008
Elektronik-Labor  Labortagebuch  ELO  

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Eigentlich wollte ich mir nur ein kleines Seifendosenradio wie früher im Physikunterricht oder aus den alten Yps-Heften basteln. Auf der Suche nach Bauplänen im Internet stieß ich auf Wumpus Bauvorschlag mit nur einer EF98. Da ich noch einige Bauteile in meiner Bastelkiste hatte, brauchte ich nur die Röhre und den Sockel auf Wumpus Internetseite bestellen. Der Bauvorschlag ist sehr ausführlich beschrieben und für Anfänger gut geeignet. Als Gehäuse verwendete ich alte Holzkiste mit Klappdeckel. Da ich mich noch nicht an Netzteile herantraute, beschloss ich, die Stromversorgung über Batterien zu realisieren. Als Lötstützpunkte verwendete ich den Röhrensockel und die Kontakte der Bananenstecker. Die Anodenspannung war eigentlich in der Originalschaltung mit 18 Volt angegeben, da mir dies aber zu leise war, hob ich diese auf 27 Volt an.

 


Die Schaltung hatte ich sehr schnell zusammen, naja, halt eben das erste Röhrenprojekt. Wie sich herausstellte, konnte man die Lautstärke am besten mit einem größeren Anodenwiderstand anheben, weshalb ich hier einen Poti einsetzte. Nach einigen Versuchen rüstete ich auch noch eine zweite EF98, wie auf der Seite von Jogis Röhrenbude unter „Radiomann" geschildert, nach. Dazu kam noch ein kleiner Ausgangsübertrager von AK-Modul-Bus. So sieht nun der Schaltplan aus:

 

 

Recherchen im Internet ergaben, dass die EF98 eine ganz ineressante Röhre ist. Diese Röhre wurde durch den Einsatz in dem von Kosmos herausgebrachten Experimentierkasten „Radiomann" bekannt. Sie ist eine echte Niedervoltröhre und kommt ähnlich wie die ECC86 mit nur 6 Volt aus.

Dabei ist die Empfangsleistung sehr gut. Leider wird diese Pentode nicht mehr hergestellt und sollte schonend behandelt werden. Deshalb möchte ich als nächstes die Anodenspannung wieder auf 18 Volt, 12 Volt oder vielleicht sogar 6 Volt senken.

 

 

Die Heizung ist allerdings mit 300 mA sehr hungrig. Deutliche Verbesserungen beim Empfang und der Trennschärfe lassen sich im Mittelwellenbereich durch das Wickeln einer Flachspule mit HF-Litze erreichen. Bei Kurzwelle ist ein etwas dickerer, versilberter Draht sehr gut.

Einen sehr schönen Flachspulenkörper kann man bei der Firma Reinhöfer bekommen. Auf der Internetseite findet man auch eine Anleitung und die Daten zum Wickeln. Auf dem Bild oben ist das Audion mit einer Breitband Mittelwellenspule zu sehen. Mit dem 500-pF-Drehkondesator streiche ich nun den Bereich von ca. 500 kHz bis 1600 kHz ab.

Der Empfang ist Abends am besten. Auch wenn das Radio noch sehr krawuddelig verdrahtet ist, sind die Leistungen sehr verblüffend. Besonders gefällt mir das Glühen der Röhren. Das Wellenreiten mit diesem „alten" Gerät ist mal was anderes.