Transformierte Schleifenantenne
Wenn
man die Rahmenantenne auf eine Windung reduziert und dafür einen
HF-Übertrager einsetzt, müsste etwa dasselbe Ergebnis dabei
herauskommen. Verwendet wurde ein Doppellochkern Amidon 73-202 (8500 nH/n²)
mit 20 Windungen zum Empfänger und nur einer Windung zur Antenne.
Die Versuche zeigten, dass 20 Windungen für Mittelwelle eher zu
viel und für Langwelle eher zu wenig sind. Es ist aber ein
Kompromiss, der für LW und MW akzeptabel ist. Auf MW wird
die Antenne richtig angestimmt, die angezeigte Kapazität ist
relativ gering bis ca. 200 pF. Auf LW wird immer 590 pF angestimmt, die
Resonanzfrequenz ist also zu hoch. Aber auch fehlabgestimmt arbeitet
die Antenne sehr gut.
Es gibt zwei Varianten, die Antenne anzuschließen. In Reihe zu den vorhandenen Festinduktivitäten ...
... oder als alleinige AM-Spule.
Empfangsergebnisse:
Der deutlichste Unterschied ist auf Langwelle zu bemerken. Sender, die
vorher völlig im Rauschen verschwanden, sind nun mit einem SNR bis
über 20 dB zu hören, selbst wenn die Signalspannung 30
dBµV kaum überschreitet. Auf Mittelwelle ist ebenfalls eine
deutliche Verbesserung zu sehen. So kann z.B. BBC auf 648 kHz mit
dieser Antenne auch am Tage gehört werden. Insgesamt steigt der
Störabstand gegenüber einer Langdrahtantenne deutlich an.
Der
Effekt beruht wohl darauf, dass die Antenne ausschließlich die
magnetische Komponente des Signals aufnimmt. Der Übertrager
isoliert den Eingang gegen die elektrische Komponente. In dieser
Beziehung ist diese Antenne sogar einer Ferritantenne überlegen,
die teilweise auch noch die elektrische Komponente empfängt. Wenn
man eine Ferritantenne mit dem Finger berührt, steigt meist der
Signalpegel an, während der Rauschabstand sinkt. Diese Loop
dagegen darf man berühren, das Signal bleibt klar.
Die Loop
kann man übrigens gleichzeitig als UKW-Antenne verwenden. Hier
wird die elektrische Komponente empfangen, d.h. die Schleife wird wie
eine Stabantenne verwendet.
Jetzt
fehlt nur noch die Kurzwelle. Dazu wurde der Übertrager etwas
verändert. Die Antennenseite hat nun zwei Windungen, d.h. das
Übertragungsverhältnis ist 1:10. Jetzt arbeitet die gleiche
Antenne bis etwa 10 MHz recht gut mit hohen SNR-Werten bei relativ
geringen Signalstärken. Die selbe Antenne kann also nun von
LW bis UKW eingesetzt werden.
Ein provisorisches Gehäuse
Damit
das Radio für allegemeine Tests tragbar wird, habe ich es erst mal in das Gehäuse des
Franzis-Kurzwellenradios eingebaut. Der kleine Lautsprecher bringt
zusammen mit dem relativ großen Gehäuse einen guten Klang.
Zur Abstimmung muss man den Deckel anheben. Von außen
zugänglich sind nur der Power-Schalter, die Lautstärke und
die Betriebsanzeige. Die 4-mm-Antennenbuchsen lassen sich für
Antennenexperimente einsetzen.
Die
Stromverssorgung ist ein ausrangierter zweizelliger Li-Akku. Dank der
Schraubklemmen kann alles ohne Löten verbunden werden.
Der Antennentrafo ist direkt an zwei 4-mm-Buchsen angelötet.
Die
Antennenschleife kann nun über zwei Bananenstecker angeschlossen
werden. So lässt sich auch die Richtung der Antenne durch
Verdrehen der Stecker ändern. Die ausgeprägte Richtwirkung
ist mit der einer Ferritantenne vergleichbar.
Siehe auch: Loopantenne für UKW