Franzis-Kurzwellenempfänger Tipps und Tricks
Inzwischen gibt es den Bausatz auch bei Amazon, wenn auch mit einigen
missverständlichen Angaben, die noch korrigiert werden müssen. Es ist
ein reiner Kurzwellenempfänger. Mittelwelle könnte man zwar auch
hinbekommen, aber dazu müssten die Spulen getauscht werden. Mit viel
Geschick könnte man sogar einen Bereichsschalter einbauen. Das
verwendete IC wurde auch schon einmal für einen MW/UKW-Empfänger verwendet.
Hier ein Blick zurück auf die Entwicklungsphase des Gerätes. Wie manch
einer schon erkannt hat, handelt es sich um eine Weiterentwicklung aus
dem RX2003.
Die Platine wurde wesentlich kompakter und hat nun die
Bereichsumschaltungen mit Jumpern. Außerdem wurde die Feldstärkeanzeige
mit zwei LEDs fest eingebaut. Die beim RX2003 mögliche Anbindung an
einen PLL-VFO gibt es allerdings bei der neuen Platine nicht. Das Foto
zeigt einen Probeaufbau zur Überprüfung einer Musterplatine. Dabei habe
ich den Drehko und des Lautstäkeregler des RX2003-Aufbaus mit seiner
Frontplatte verwendet.
Der Empfänger ist ideal,
um sich einen Überblick zu verschaffen, was auf der Kurzwelle los ist.
Die Drehko-Abstimmung ist vielen PLL-Konzepten überlegen, wenn es darum
geht, interessante AM-Stationen auf Kurzwelle zu finden. Weil immer nur
zu bestimmten Tageszeiten und mit wechselnden Frequenzen gesendet wird,
kommt man mit einem PLL-Suchlauf und gespeicherten Frequenzen nicht
weiter. Mit dem Drehko geht es schneller. Dabei hilft die
ALC-Voreinstellung mit dem mittleren Reger, weil damit das
Grundrauschen reduziert werden kann, sodass sich AM-Stationen beim
schnellen Suchen besser hervorheben.
Der Empfang von CW, SSB und digitalen Stationen ist dagegen
schwieriger, weil man sehr genau abstimmen muss. Trotzdem ist es zu
schaffen. Ich höre oft den CW-Stationen im 40m-Band zu und lasse den
Empfänger im Hintergrund neben der täglichen Arbeit laufen, um mein
Morse-Gehör nebenbei zu trainieren. Auch SSB-QSOs lassen sich gut
verfolgen.
Aber manchmal wünscht man sich doch einen quarzstabilen Oszillator oder
einen PLL-VFO. Da hat es sich bewährt, einen VFO einfach neben den
Empfänger zu stellen, der dann im AM-Betrieb laufen muss. Durch die
Einkopplung des VFO-Signals ersetzt man einen BFO. Außerdem kann man
die Filterbandbreite beliebig über das Signal verschieben, um mögliche
Störungen auszublenden.
Speziell für diesen Zweck habe ich einen einfachen VFO mit nur einem RPi Pico programmiert: RPi Pico VFO bis 15 MHz Hier
reicht ein Widerstand mit z.B. 100 Ohm als kleine Antenne, um das
Signal an den Empfänger zu übertragen. Durch Änderung des Abstands kann
die Signalamplitude beeinflusste werden. Der VFO soll so nahe an den
Empfänger geschoben werden, dass das VFO-Signal stärker ist als das
Empfangssignal und damit die ALC aussteuert.
Für die Bedienung gibt es ein einfaches
VB-Programm, mit dem man alle Frequenzen bis 15 MHz bequem einstellen
kann. Die Skala reicht zwar bis 30 MHz, weil die Software vom
Elektor-SDR abgeleitet ist, aber im oberen Bereich ist der Pico
überfordert. Der Schieber ganz oben dient zur Feinabstimmung, die oft
bei SSB-Empfang benötigt wird.
Mit
einer VFO-Einstellung auf 7038,6 kHz konnten sogar WSPR-Signale
empfangen werden, die besondere Anforderungen an die Stabilität
stellen. Weitere interessante Signale sind die VOLMET-Nachrichten in
SSB oder die Wetterdienste in RTTY oder Wetter-Fax. Wer einmal in die
Welt der Kurzwelle eingetaucht ist, findet immer wieder neue, spannende
Signale.
Bandschalter und Feuintrieb von Franz Lärmer
Ich habe in meinem Aufbau nur die CW/SSB-Option gesteckt und zusätzlich
einen Bandschalter für 80m, 40m und 20m eingebaut (Bereich A, C und L).
Ausserdem gibt es noch eine Kopfhörerbuchse und den obligatorischen
Mentor-Feintrieb. Das Gerät funktioniert echt gut, nur die
"Handempfindlichkeit" des Oszillators stört ein bisschen. Vielleicht
fällt mir da noch was ein, Abschirmblech etc.. Es ist nicht die
Annäherung an den Drehko sondern an die Oszillatorspule was die
Verstimmung bewirkt.