Auszug aus dem Arduino Messlabor Kap. 6.
Zur Untersuchung eines
Transistors eignet sich ein einfacher NF-Verstärker in Emitterschaltung mit
einstellbarem Basisstrom. Der Arbeitswiderstand wurde mit 1 kΩ festgelegt,
sodass sich Spannungen und Ströme leicht ablesen lassen. Ein für viele Fälle
optimaler Arbeitspunkt der Schaltung liegt bei 2,5 mA, sodass eine Spannung von
2,5 V am Arbeitswiderstand liegt und ebenfalls 2,5 V zwischen Kollektor und
Emitter.
Der erste PWM-Kanal wird als
DDS-Sinusgenerator mit 1 kHz eingesetzt. Das Tiefpassfilter wurde mit 10 kΩ
und 100 nF absichtlich so dimensioniert, dass eine relativ geringe
Wechselspannung anliegt. Der zweite PWM-Ausgang wird als einstellbare
Spannungsquelle verwendet, um den Basisstrom über den 470-kΩ-Widerstand
einzustellen.
Verstärkerstufe in Emitterschaltung
Geringer Basisstrom
Das Zweikanal-Oszillogramm
zeigt die erzeugte Sinusspannung mit etwa 0,8 Vss und den Verlauf der
Kollektorspannung. Man erkennt Stromspitzen bis über 3 mA, bei denen die
Kollektorspannung bis unter 2 V absinkt. Die Gleichspannung ist auf 0,67 V
eingestellt, sodass nur ein sehr kleiner Basis-Ruhestrom fließt. Die oberen
Halbwellen sind daher abgeschnitten, da der Transistor in diesen Phasen
vollständig gesperrt bleibt.
Bei etwa 1,1 V fließt ein
größerer Basisstrom, der zu einer symmetrischen Aussteuerung führt. Der
Transistor ist etwas gleich lang ganz ein- und ganz ausgeschaltet. Der
Verstärker arbeitet mit starker Übersteuerung, sodass die sinusförmige
Eingangsspannung annähernd zu einer Rechteckspannung am Ausgang wird. Außerdem
erkennt man deutlich, dass sich die Phasenlage umkehrt. Ein Verstärker mit
diesen Einstellungen ist zum Beispiel als Vorverstärker für einen
Frequenzzähler einsetzbar, weil ein digitaler Zähler Rechtecksignale erwartet. Eine
andere mögliche Anwendung wäre ein Gitarrenverstärker und Verzerrer.
Mittlerer Arbeitspunkt
Großer Basisstrom
Anders sieht das Signal bei
sehr großem Basis-Ruhestrom aus. Hier wurde eine Steuerspannung von 2,12 V eingestellt.
Der Transistor schaltet im Ruhezustand voll durch, sodass der Kollektorstrom
nur in den negativen Spitzen der Eingangsspannung abnimmt. So entstehen positive
Spitzen der Kollektorspannung.
Eine unverzerrte Verstärkung
erfordert eine kleinere Eingangsspannung. Diese ergibt sich mit dem gegebenen
Tiefpassfilter bei einer höheren Frequenz von 2 kHz. Die Signalspannung beträgt
nur noch 0,5 Vss und wird zu einer unverzerrten Ausgangsspannung von ca. 4 Vss
verstärkt.
Optimaler Arbeitspunkt und volle Aussteuerung