Ausgangspunkt der Messungen war die Entdeckung, dass manche Glimmlampen leicht radioaktiv sind. Mit dem
Fensterzählrohr zeigte die geöffnete Glimmlampe 140 Impulse pro Minute (
Leerlauf 27 Imp/min).
Eigene
Messungen mit dem Elektor-Strahlenmesser konnten die Frage nicht genau
klären, welcher Stoff hier strahlt. Der Verdacht fiel zuerst auf
Kalium-40, weil die Ergebnisse Ähnlichlkeit mit denen von Pottasche
hatten.
Oben: Pottasche, unten: Glimmlampe
Dann
kam ein freundliches Hilfsangebot von Bernhard Schnurr: "Wenn Sie
Interesse haben, könnte ich Ihnen von dem einen oder anderen Teil
ein hochauflösendes Gammaspektrum aufnehmen. K-40 sendet auch Gammastrahlung aus."
Das habe ich gerne angenommen und ihm die geöffnete Glimmlampe
sowie eine Probe Pottasche geschickt. Und jetzt kam sein Bericht:
Pottasche
Dass
in der Pottasche Kalium ist überrascht natürlich nicht. Die Messung
(100 Bq) stimmt nicht besonders gut mit dem theoretischen Wert
(137Bq) überein - aber für "nebenbei" kann man das
lassen. Schwächen sind die Probenpositionierung und eine kurze
Messzeit (war eine halbe Stunde) - könnte man beides verbessern.
Glimmlampe
Das
Lämpchen bringt (bei ca. 6 Stunden Messzeit) eine Spur K-40 - ein
bisschen über 1Bq. So kleine Messwerte muss man mit Vorsicht genießen,
aber es ist ja in Bastlerkreisen. Das wären dann etwa 35 Milligramm
Kalium - aber bitte mit Vorsicht.
Es gibt einen auffälligen Peak
bei 511keV - vor allem ist er zu breit. 511keV ist eine Energielinie
die durch "Vernichtung" von beta-plus Partikeln zustande kommt. Das
kann ein beta-plus strahlendes Isotop sein oder Gammastrahlung größer
2x511keV - ist also immer ein wenig unsicher. Bei hoher
Auflösung zeigt sich eine Tendenz zu einem zweiten Peak bei
514keV. Somit ist auch die zu große Breite erklärt. Das ist
normalerweise Kr-85. Ich will mich nicht festlegen, aber denkbar wäre
es. Wenn genug drin war, dann könnte da schon ein bisschen was an den
Teilen absorbiert sein.
Glimmlampe
Vorn
sind noch zwei Linien. 92,6keV wird irgendeine Röntgenlinie von einem
natürlichen Isotop sein, zu 185,7 fällt mir nichts ein. Die weitere
Linie bei etwa 230keV ist zu schmal um echt zu sein - da muss man immer
kritisch bleiben.
Diese Lavasteine aus der Eifel
hatte ich schon mit Halbleiterdetektoren untersucht, mit dem
vorläufigen Ergebnis, dass sie Kalium enthalten könnten. Einen der
Steine habe ich an Herrn Schnurr gesandt, der jetzt eine
Langzeit-Gammaspektroskopie durchgeführt hat. Er konnte das Kalium
bestätigen, hat aber auch Thorium gefunden. Das konnte meine Methode
nicht leisten, weil ich nur Alphastrahlung von Kernen gemessen hätte,
die zufällig direkt an der Oberfläche lagen. Mit
der Gammaspektroskopie dagegen kann man auch in die Tiefe schauen.
Meinen Freund aus der Eifel wird aber freuen, dass nur sehr wenig
Thorium enthalten ist. Die vorher schon gefundene Aussage, dass die
Strahlung in der Eifel hauptsächlich vom Kalium stammt, hat sich also
bestätigt. Kein Grund zur Sorge, andere essen Bananen gegen den
Kaliummangel. Hier die Ergebnisse:
Es
hat leider länger gedauert, aber nun war doch mal Gelegenheit den noch
ausstehenden Lavastein längere Zeit zu messen - konkret 4 Tage. Es ist
natürlich etwas Kalium drin, so ungefähr 20 Bq. Interessanter ist, dass
der Stein Thorium enthält. Sehr viele der gesehenen Linien lassen sich
dem TH-232 zuordnen. Die Menge wird etwa ein halbes bis ein Bequerel
sein.