Ein elektronisches Vorschaltgerät       

von René Wukasch                            
 Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen        



Heute habe ich eine Möbeleinbauleuchte mit 4W-Leuchtstofflampe wieder zum Leben erweckt. Im Schlafzimmerschrank meiner 80-jährigen Mutter sind 3 solcher Leuchten montiert, die rechte war ausgefallen. Gut, sagte ich mir, besorgen wir eine neue LS-Röhre. Zum Glück habe ich die vorhandene in einer der beiden anderen Leuchten getestet (die erst mühselig abgeschraubt werden musste). Es kam, wie es kommen musste, sie leuchtete und die andere Röhre in der mutmaßlich defekten Leuchte nicht.



Klassisches Vorschaltgerät nebst Starter waren Fehlanzeige, ein sog. elektronisches Vorschaltgerät war eingebaut. Davon wollte ich die Finger lassen und eine Ersatzleuchte kaufen, leider ist eine solche nirgendwo (mehr?) erhältlich. Womöglich, weil die EU die dazu nötigen Leuchtmittel verbannt hat.



Also hatte ich das gute Stück heute auf dem Tisch. Einfach aufschrauben und nach der Platine gucken? Nee, alles zugeklebter oder verschweißter Kunststoff. Also Säge angesetzt und zerlegt. Der Fehler war schnell gefunden. Zuerst habe ich die eingelötete Feinsicherung geprüft - ganz. Der Längstransistor des SNT war offenbar (im Zuge der Fertigung resp. Prüfung) schonmal ausgelötet bzw. ersetzt worden. Dabei war bereits das Lötauge deutlich abgehoben, der Leiterzug war unterbrochen. Außerdem war der Entstörungskondensator.am Eingang nur einseitig angelötet. Insgesamt sind die Lötstellen von minderer Qualität - war da eine fernöstliche Kinderhand am Wirken? Wenn ich daran denke, dass Lithiumlader oder BMS so gelötet sein könnten kommt mir das kalte Grausen. Dann muss man sich über Brände nicht mehr wundern.



Nach dem fliegenden bestandenen Test am Trennstelltrafo habe ich mit Schrumpfschlauch alles einigermaßen isoliert, in das Gehäuse eingesetzt und verklebt. Nun kann der Schrank demnächst wieder in altem hellen Schein erstrahlen.

(Anmerkung B.K.: Ich vermute, dass die Verbindungen ursprünglich gut waren, weil alles über eine Lötwelle gelötet wurde. Aber der sehr heiße Transistor hat sich besonders am Kollektoranschluss immer stark gedehnt und beim Abkühlen wieder zusammengezogen. Dadurch wurde die Lötstelle mürbe. So ein Fehler habe ich sogar schon bei einem Hameg-Oszilloskop gefunden. Das Problem bei vielen Lampen, vor allem auch LED-Lampen ist, dass man alles zu heiß werden lässt, sodass es nicht lange durchhält. Etwas weniger Leistung würde viel bringen.)



Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen