Ich habe heute mal eine kleine Fotostrecke gemacht und einen zweiten
Wandlertrafo gewickelt. Immer hatte ich vor, mal eine meiner
Akkubohrmaschinen für solche Wickeleien umzurüsten, damit ich einen
Windungszähler anschliessen kann. Das war eigentlich schnell gemacht
mit einem kleinen Mikroschalter (mit Hebel) am Einstellring fürs
Drehmoment und einem "Knubbel" in Form eines kleinen kurzen
Metallstifts im Futterring aus Kunststoff. Hab ich jetzt aber nicht
fotografiert. Der Wickelkörper steckt satt auf einem quadratischen 8mm
Kiefernstab, der hat eine kleine eingesetzte 3mm-Schraube und die lässt
sich sehr gut ins Futter spannen. "Zählen" tut mein Icom IC706, der hat
ja eine Buchse hinten im Mike für erweiterte Up-Down-Anschlüsse mit
einer 3,5mm Klinke. Wie das zusammengeht, ist simpel. Frequenz auf 1000
kHz gestellt, Raster 1 kHz und laufen lassen. Man muss nur "1000" vom
Ergebnis abziehen, da das Gerät ja leider nicht bei "0" anfängt. Aber
einfache Zählermodule gibts ja auch.So kann ich aber beim Wickeln
nicht, wie sonst gern beim Basteln, Mittelwelle hören. Irgendwas ist ja
immer...
So...der Wandler. Die Schaltung hab ich noch geringfügig abgeändert
(Kondensator von 47nF auf 68nF erhöht), so ist der "Anlauf" bei hoher
Last besser. Mit 47nF kam es hier und da vor, dass die Frequenz zu hoch
blieb, der Strom recht hoch war und die Effizienz zu wünschen übrig
liess. Er "schnappte" dann nicht richtig ein. Die Wandlerfrequenz ist
dadurch auch etwas niedriger, aber das ist ja nicht so wichtig.
Ich wurde mutig und probierte statt der grad greifbaren EF184 mit
300mA-Heizung eine noch gute EZ80 aus, die ja immerhin 600mA Heizstrom
braucht. Kein Problem! Stromaufnahme des Wandlers bei 9 Volt ist 480mA
gesamt. Das ist bei unbelastetem Wandlerstrom von ca. 50 mA gar nicht
schlecht! Und wo die EZ80 schon in der Fassungs steckt, kann sie ja
auch gleich gleichrichten. Aus 250 Windungen macht sie im Einwegbetrieb
immerhin 275 Volt am Elko mit Entladewiderstand von 1MOhm.
Man sieht die Kathode glühen. Der Trafo hat noch sekundär nur die
6-7 Windungen für die Heizung mit 0,4 Kupferlackdraht.Die Kernhälften sind mit je einem schmalen Tesa-Streifen
zusammengeklebt.
Hier glüht die EZ80 und schafft 274 Volt. Alle Wicklungen sind
gegeneinander mit Teflonband aus der Klempnerei isoliert.
Der Wandler noch mal etwas größer dargestellt. Die
Basiswiderstände sind rechts neben den Transistoren versteckt.
Und noch einmal die EZ80 in ganzer, glühender Pracht!
Stromaufnahme an 9 Volt 480mA
Auch etwas größere Anforderungen schafft der Wandler, wie man
sprichwörtlich sieht! einmal -400V, einmal +250V, dazu noch eine Villard-Kaskade für die
Nachbeschleunigung mit knapp 2kV, die X- und Y- Endstufen. Stromaufnahme bei 9Volt sind ca. 500mA. Man
kann also so einiges damit machen! Die Glühlampe über dem Wandlerbaustein ist eine kleine 6V/50mA
Type als Betriebsanzeige. Auf dem Wandlertrafo ist dazu noch eine weitere Wicklung, um -9V
aus einem Spannungsregler zu erzeugen. Da keine Pins mehr frei sind, ist die isolierte Litze mit etwas
CuL zusammengebunden und oben herausgeführt. Man hat ja schliesslich auch ab und zu mal eine symmetrische
Spannungsversorgung zu erzeugen! Das Bildrohr ist eine D10-191GM von Jan Wüsten. Alte Röhren kommen
wieder zu Ehren!