Die Quarzuhrwerk-Platine
von Marcus, DL5TZ
Neulich
hatte die Batterie in meiner Küchenuhr das Zeitliche gesegnet. Kein
Problem, als Bastler hat man meist eine Ersatzbatterie griffbereit. Die
Küchenuhr hatte mir jedoch verschwiegen, dass sie untröstlich in die
Bodenfliesen verliebt war. So ergriff sie die einmalige Chance mir aus
der Hand zu gleiten, um sich den Fliesen hemmungslos hinzugeben. Die
Fliesen jedoch haben diesen Annäherungsversuch eiskalt abgeschmettert.
Frustriert zersprang meine Küchenuhr in hunderte von Scherben und
Einzelteilen. Das Herz der Uhr sollte jedoch ein zweites Leben
bekommen. So ergriff ich die Chance das Quarz Uhrwerk vorsichtig zu
zerlegen.
An
den Batterieanschlüssen der Platine habe ich dann zwei Dioden vom Typ
1N4148 in Serie geschaltet, um diese über einen Vorwiderstand von 330
Ohm an 5 V betreiben zu können. Der Kathodenstrahloszillograph brachte
das Ergebnis. Die Spulenanschlüsse werden im Sekundentakt für einen
kurzen Impuls umgepolt. Eine weitere Messung gegen Masse ergab, dass an
jedem einzelnen Anschluss alle zwei Sekunden ein positiver Impuls von
ca. 1,4 V zu messen ist. Ob das für alle Quarzuhrwerke auf dem Markt
gilt?
Die
Spannungsspitze der Impulse beträgt ca. 1,4 V. So habe ich beide
Ausgänge über jeweils eine Diode 1N4148 zusammengeführt. Nun war ein
positiver Sekundenimpuls von ca. 0,7 V messbar. Mit diesem Impuls
steuere ich nun die Basis (über einen Angstwiderstand von 10 Ohm) von
einem Transistor BC547 an. Nun habe ich einen invertierten
Sekundenimpuls. Die ganze Schaltung taktet nun zuverlässig meine
Nixie Uhr.
Sekunden-Blinker von Fritz Wegener
Auf die Idee einen quarzgenauen
Sekundenblinker zu basteln, brachte mich der Beitrag
zur Quarzuhrwerk-Platine.
In meinem Bauteile-Unsortiment fand ich
3 Quarzuhr-Module im Tiefschlaf vor.
Idee: Eins davon vor einen vorhandenen
Joule-Thief zu setzen, um den beiden einen Job zu geben:
Ein Modul lieferte auf keinem Kanal
einen positiven Impuls (entsorgt).
Zweites Modul lieferte nur auf einem
Kanal alle 2 Sekunden einen positiven Impuls,
war für mich nicht brauchbar
(defekt?).
Drittes Modul lieferte auf beiden
Kanälen alle 2 Sekunden einen positiven Impuls (brauchbar).
Beide Kanäle wurden über Dioden
(sonst Kurzschluss) zusammengeführt und gingen
an den + Pol des Joule-Thiefs. So kam
ein Sekunden-Takt zustande, in dem die weiße LED
blinkt.
Das Quarzuhr-Modul wird mit 1,5 V
versorgt. Der Joule-Thief ist natürlich nicht vollständig
bis 0,7 V herunter nutzbar, da er
abhängig vom Impuls des Quarzwerkes ist, das deutlich
mehr als 1 V Spannung benötigt. Der
Blinker könnte immerhin ein Jahr funktionieren.
Sollte er nicht mehr blinken, ist
entweder die Batterie am Ende oder der Betrachter entfernt
sich gerade mit v = c vom Blinker
(selten).