Fotomultiplier RCA 7764          

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Von Jens Romeikat bekam ich zwei Fotomultiplier-Röhren RCA 7764. Sie wurden mit einer Fokussierungsspule eingesetzt, die aber laut Datenblatt (https://frank.pocnet.net/sheets/049/7/7764.pdf) nicht unbedingt erforderlich sind. Für einen ersten Test brauche ich eine Hochspannungsquelle und acht hochohmige Widerstände mit 10 MOhm.



Die Röhre hat einen Noval-Sockel und arbeitet mit sechs Dynoden. Das Datenblatt empfiehlt eine Betriebsspannung von 1200 V. Die Fotokathode ist die linsenförmige Front der Röhre mit einer dünnen Metallisierung.



Photonen lösen hier Elektronen aus, die zu der ersten, mit 300 V positiv geladenen Dynode beschleunigt werden. Dort schlagen sie Sekundärelektronen frei, die mit 150 V zur zweiten Dynode beschleunigt werden. Zur jeweils folgenden Dynode und am Ende zur Anode besteht eine Potentialdifferenz von jeweils 150 V. Jedes Elektron schlägt beim Aufschlag auf eine Dynode etwa vier Sekundärelektronen frei. Bei sechs Dynoden wird eine Verstärkung von ca. 5000 erreicht. Die Empfindlichkeit liegt dann in der Größenordnung Mikrolumen.

Für den Versuch habe ich meinen vorhandenen Hochspannungsgenerator für negative Spannungen umgebaut. An der Kathode soll dann bis zu ca. -1kV liegen, an der Anode etwa 0 V. Der Spannungsteiler verwendet acht Widerstände mit 10 MOhm, wobei zwei in Reihe zwischen Kathode und Dynode1 liegen. Als Arbeitswiderstand liegen 100 kOhm in der Anodenleitung. Der Spannungsabfall am Anodenwiderstand wird mit einem DVM oder dem Oszi gemessen. Die Widerstandkette ist eigentlich viel zu hochohmig für eine genaue Messung. Aber erstens bringt mein Spannungswandler nicht genügend Leistung für kleinere Widerstände. Und zweitens erreiche ich damit eine Schutzfunktion. Wenn zu viel Licht auf die Kathode fällt, bricht schon die Dynodenspannung ein, sodass die Verstärkung automatisch reduziert wird. Der Anodenstrom kommt dann nie über wenige Mikroampere hinaus. Der Grenzwert von 5 mA wird sicher eingehalten.


 

Bei mittlerem Umgebungslicht messe ich mit meinem DVM zwischen Kathode und Dynode1 ca.160 V, zur Dynode 2 nur 60V und in den folgenden Stufen 32 V, 3V, 11 V, 30 V und 45 V. Weil das DVM einen Innenwiderstand von 10 M hat, messe ich jeweils an einem 10M-Widertsand und verdopple die abgelesene Spannung. Das ist zwar nichts genaues, reicht aber für diesen Zweck. Ich erkenne, dass die Gesamtspannung vom Spannungswandler nur ca. 340 V beträgt. Und in der dritten Stufe ist der Strom bereits so groß, dass die Spannung völlig einbricht und der Strom deutlich reduziert wird. Am Anodenwiderstand liegen 300 mV, der Anodenstrom beträgt also 3 µA




Für eine sinnvolle Messung muss ich zuerst einmal für absolute Dunkelheit sorgen. Dazu habe ich eine Zipfelmütze aus Alufolie gebaut. Die Ausgangsspannung sinkt nun auf 3 mV, der Anodenstrom also auf 30 nA. Die Messung am Spannungsteiler zeigt nun eine gleich verteilte Spannung mit 45 V an jedem Widerstand, also insgesamt 360 V.  Bisher hatte ich den Spannungswandler mit 9 V betrieben. Bei einer Eingangsspannung von 12 V steigt die Hochspannung auf insgesamt 640 V. Die Gesamtverstärkung der Röhre wird etwa 10-fach größer, ich messe jetzt 30 mV am Anodenwiderstand. Wenn ich den gesamten Aufbau zusätzlich abschatte komme ich runter bis auf 1 mV. Irgendwo kommt also noch Licht rein. Man sieht schon, die maximale Empfindlichkeit ist noch lange nicht erreicht.

Sie auch: http://b-kainka.de/bastel98.htm
https://mitxela.com/projects/photomultiplier_tubes



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