Ein Netzteil mit Buck-Boost-Konverter 

von Günther Zöppel    
    
Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen

 

Netzteile hat man immer eines weniger, als man für den jeweiligen Versuch braucht, sagte einst McMurphy. Oder auch Dietrich Drahtlos?

Ein Netzteil hast Du keines?
Dann brauchst Du bald schon eines.
Hast deren Du schon zweie,
dann brauchste sicher dreie.

 

Genau so ging es mir bei diversen Versuchen im Labor, und so stieß ich bei sachdienlichen Recherchen im Netz auf das Modul ZK-4KX, welches bei Aliexpress relativ preiswert angeboten wird: https://de.aliexpress.com/i/4000155213741.html

 

Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Buck-Boost-Konverter (oder auch eingedeutscht Hoch-Tiefsetzsteller), bei welchem die Eingangsspannung sowohl unter als auch über der einstellbaren Ausgangsspannung liegen darf. Im konkreten Fall sollte diese  im Bereich von 5 – 30 V liegen. Das kam mir gerade recht, denn in der Bastelkiste schlummerte noch ein Halogentrafo mit 12V~ Ausgangsspannung, der für diese Zwecke geeignet erschien. Ein Graetzgleichrichter KBU8B und ein Ladeelko von 3300µF stellen eine Gleichspannung von ca. 18 V daraus her.


Also habe ich ein bastlergemäßes Gehäuse gebaut und darinnen die nötigen Komponenten untergebracht. Das Ergebnis war ein fast profimäßig nutzbares Netzteil. Die Ausgangsspannung ist trotz des verwendeten Schaltwandlerprinzips sehr störarm (siehe Oszillogramm der Ausgangsspannung). Das Modul bietet auch eine digital einstellbare Strombegrenzung, sodass es auch für das Laden von Akkus verwendet werden kann.


Als zusätzlichen Luxus kann man noch die entnommenene Leistung am Display ablesen, ebenso die Einschaltdauer und damit die im Akku-Ladefall eingespeicherte Ladungsmenge.


Der chinesische Hersteller empfiehlt dieses Modul auch vorwiegend als Laderegler für kleinere Solaranlagen, wofür es sich aufgrund der Unempfindlichkeit gegenüber schwankenden Eingangsspannungen  hervorragend eignet. Mein aufgebautes Exemplar hat sich in der Praxis bereits seit ca. 4 Monaten störungsfrei  bewährt. Zur Sicherheit – wenn also die vollen 30V bei 4 A entnommen werden – habe ich dem Graetzgleichrichter noch einen Kühlkörper spendiert. Das Modul selbst hat einen solchen auf dem Wandler-IC schon integriert, der Hersteller verspricht damit eine Eignung für die oben erwähnten Betriebsbedingungen. Im Bild sieht man den Anschluß eines Test-R´s von ca. 12 Ohm, wobei sich ein I von etwa 1 A einstellt.


Vielleicht hat der eine oder andere Bastler hiermit eine Anregung, auch solch ein Netzteil aufzubauen, mit ca. 7 € ist das auch eine sehr kostengünstige Angelegenheit. Einziger Nachteil sind die ziemlich langen Lieferfristen aus China. Die beigefügten Bilder zeigen den bewährten  Aufbau  mittels Sperrholz, Frontdesigner von Abacom und mahagonifarbener Beize, wie er sich mittlerweile als Standard in meinem Labor etabliert hat. Das Modul selbst hat Clips zum Einfügen in einen rechteckigen Frontplattenausschnitt. Zur Bedienung und zu technischen Daten liefert der Hersteller ein englischsprachiges Manual mit.

Fazit :

Mein Labor wurde damit bereichert. Im Normalfall dient das Netzteil als Stützversorgung für eine Oszillografen-Uhr im Dauerbetrieb, und wenn es für andere Zwecke benötigt wird, kann es jederzeit kurzfristig dafür eingesetzt werden.

 

Günther Zöppel
Pockau, Sept. 2020







Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen