Kamera-Funkfernbedienung
von Jürgen Haupt
Ich
habe schon lange den Wunsch gehabt, meine Digital Spiegelreflexkamera
über eine Funkfernbedienung zu steuern. Da entdeckte ich die
Funktürklingel der
Fa. Pollin
Bestellnummer 550 405
Preis 5,95€
Die
Funkklingel hat den Vorteil, das der Empfänger mit 4,5V betrieben wird.
Daher kann er mobil eingesetzt werden. An meine Kamera kann ich einen
mechanischen Fernauslöser anschließen. Dieser hat zwei Schließer.
Drücke ich den Knopf, werden nacheinander 2 Kontakte geschlossen. Der
erste Kontakt stellt die Verbindung zum Fokus her, die Kamera stellt
scharf. Drücke ich weiter durch, wird der zweite Kontakt geschlossen
und die Kamera löst aus.
Wenn
ich allerdings den ersten Kontakt gleich verbinde, dann fokussiert die
Kamera immer. Wird nun ausgelöst, geschieht das natürlich schneller,
weil ja schon fokussiert ist. Demnach benötige ich auch nur einen
Schließkontakt, den jedes Relais haben dürfte. Die Funkklingel von
Pollin funktioniert so.
Baut man 3x1,5 V Batterien ein und
drückt auf den Sender, dann ertönt ein dreistufiger Gong. Soweit so
gut.Für unsere Zwecke ist der Gonggenerator allerdings unbrauchbar, da
wir nur ein Signal benötigen und nicht mehrere. Das war die Theorie.
Nun zum Praktischen Teil:
Ich
habe nun mittels Messinstrument den Lötpunkt gesucht, an dem der
Startimpuls für den Tongenerator ankommt. Mit einem Transistor BC549
NPN habe ich das Signal soweit verstärkt, dass damit der Timer IC 555
getriggert werden kann. Der Timer ist abfallverzögert aufgebaut. Mit
dem Poti lässt sich die Verzögerung in Grenzen einstellen.
Mit
dem Timer wird ein kleines 5V-Relais zum Anzug gebracht. Sein Schließer
fällt nach der eingestellten Verweilzeit ab. Als Spannungsversorgung
habe ich einen 9V Block verwendet. Die Spannung wird mit einem 7805 auf
die Betriebsspannung gebracht.
Die
Platine wird aus dem Gehäuse der Funktürklingen entnommen, und in ein
eigenes Gehäuse gebaut. Der Lautsprecher wird ausgelötet. Die Schaltung
bekommt noch einen Schalter und eine Kontroll-LED.
Diese LED
wird so an Ausgang des Timers angeschlossen, das diese leuchtet, wenn
man den Schalter einschaltet. Wird nun ausgelöst, zieht das Relais an
und die LED geht aus. Nach der Verweilzeit fällt das Relais wieder ab,
und die LED leuchtet wieder.
Sinn des Ganzen ist, das die LED
einerseits eine Betriebskontrolle, andererseits eine Funktionskontrolle
darstellt. Wahrscheinlicher wird aber sein, das die Reichweite größer
ist, als die Sichtweite zur LED. Aus Energiespargründen, sollte daher
durch die LED ein nicht zu großer Strom fließen.
Die
Modifikation lässt sich so auch für andere Zwecke nutzen. Selbst der
Betrieb mit einem Netzgerät, bis zu 15V= (wegen dem Timer) wäre
möglich. Auf dem Bild ist zu sehen, wie ich die Anschlussleitungen,
nach dem Funktionstest, mit Heißkleber fixiert habe.