Batterietester intern
Letztens
habe ich meine Mutter zum Einkaufen bei Aldi begleitet. Da wurde sie
auf einen Batterietester aufmerksam. Braucht man nicht, meinte ich.
Braucht man, meinte sie. Na gut, wenn's der Wahrheitsfindung dient ...
Bei
dem Tester waren zwei 1,5-V-Batterien, Hausmarke Aldi. Ich dachte,
nette Beigabe, die teste ich jetzt und sie kann sie dann irgendwo
einsetzen. Ging aber nicht. Was sich mir zuerst nicht erschließen
wollte war, dass der Batterietester selbst Batterien braucht. Also
musste ich die beiden Batterien in das Gerät einsetzen. Und dann
haben wir alles getestet, was in Reichweite kam. Da wurde mir das mit
den internen Batterien auch klar. Das Gerät mit LCD-Anzeige
könnte niemals 0,0 V anzeigen, wenn es auf die externe
Spannungsversorgung angewiesen wäre. Das scheint mir dann aber
doch fast so etwas wie ein Rückschritt gegenüber dem guten
alten Drehspulinstrument.
Später habe ich dann noch mal
darüber nachgedacht, was man mit dem Gerät noch alles
anfangen könnte. Mist, hätte ich mir doch eins kaufen sollen.
Beim nächstenmal waren sie schon ausverkauft, die 9-V-Batterien
auch. Ob das wohl Zufall war? Vielleicht waren ja die Tester eine
strategische Maßnahme zum Ankurbeln des Batterieverkaufs ganz
allgemein. Leider kannte ich die technischen Daten des Testers nicht.
Aber jetzt habe ich mir das Gerät ausgeliehen - mit der
Lizenz zum Schrauben.
Das
sieht ja schon mal gar nicht schlecht aus! Erstmal das
Labornetzgerät dran, um den Messbereich zu testen. Super,
-19,99 V bis + 19,99V, ein richtiges 3,5-stelliges DVM. Aber
irgendwie breitete sich ein strenger Geruch im Labor aus. Ach so,
da gibt es einen Lastwiderstand mit 75 Ohm (RA 75 nahe am
Batterieanschluss), der sieht jetzt sehr schwarz aus. 75 Ohm an 20 V
setzen 5,3 W in Wärme um, vielleicht etwas viel. Aber dann wurde
mir klar, der Lastwiderstand gilt nur für 1,5-V-Zellen und liegt
parallel zum Anschluss 1 und 2. Aber am Anschluss 3 gibt es den
offiziellen Anschluss für 9-V-Batterien. Und der hat nach Auskunft
meines Ohmmeters einen Innenwiderstand von 25 kOhm.
Uns
jetzt kommt die wichtigste Frage: Hat die Elektronik eine gemeinsame
Masse für die Batterie und das Messobjekt? Mein Oszilloskop sagt
nein. Das ist leider genauso wie bei vielen DVM, die Batteriemasse
schwimmt gegenüber dem Minuseingang. Also einfach einen Stabi dran
für die Versorgung, das geht leider nicht. Schade. Also
müssen die Batterien mit 3 V wohl sein.
Und
so sieht eine negative Spannung im Display aus. Na gut, dann kann ich
es ja wieder zusammenschrauben. Jedenfalls kenne ich jetzt die
technischen Daten:
Messbereich: -19,99 V bis + 19,99 V
Auflösung: 10 mV
Genauigkeit: ordentlich
Innenwiderstand für Einzelzelle: 75 Ohm
Innenwiderstand für 9-V-Block: 25 kOhm