Ein Blutzucker-Sensor
Aus der
Fernseh-Werbung kannte ich schon diese neuen Blutzucker-Sensoren, die man am
Arm trägt und drahtlos ausliest. Ich hatte mich immer schon gefragt, wie das
gehen kann, besonders, wie der Sensor unter die Haut schauen kann. Jetzt habe
ich einen gebrauchten Sensor bekommen und schon mal verstanden, dass da ein
dünner Kunststoff-Faden dran ist, der wie eine extrem kleine Nadel schmerzlos
in die Haut sticht. Der Boden hat eine Klebefolie, die dann zwei Wochen lang
aufgeklebt bleibt.
Von oben sieht man dann fast nur noch eine weiße Umhüllung. Ich habe sie abgenommen, um das Innere zu gelangen.
Nun kann ich erkennen, dass die Nadel auf ein Kontaktplättchen führt. Die Oberfläche
hat eine schwarze Beschichtung aus Kohlenstoff oder einem leitenden
Plastik.
Der Sensor wird in vier vergoldete Kontakte eingeklemmt, sodass die
Elektronik dann etwas auswerten kann. Er misst den Blutzuckerspiegel
indirekt über den Unterhautfettgewebeflüssigkeitsspiegel,
vielleicht über die Änderung der Impedanz.
Auf der Platine gibt es zwei ICs und eine Batterie SR716W, also eine
Silberoxid-Batterie mit 1,55 V. Eine Messung hat gezeigt, dass sie noch
die volle Spannung hat. die Lebensdauer hängt wohl eher am Sensor, oder
der Controller schaltet einfach nach zwei Wochen ab.
Die Platine geht in eine Antennenfolie über. Offensichtlich gibt es
hier zwei Antennen, eine induktive NFC-Antenne vermutlich für 13,56 MHz
und eine kurze Antenne vermutlich für Bluetooth.
Ein näherer Blick auf die Platine zeigt den Controller von EM
MICROELECTRONIC und seinen Quarz mit 48 MHz. "The EM9304 is a tiny,
low-power, integrated circuit optimized for Bluetooth® 5.0 low
energy enabled products... includes a sophisticated on-chip power
management system with automatic configuration for 1.5V or 3V
batteries.". Der zweite Chip enthält vermutlich die eigentliche
Auswertung des Sensors.
Ein genauerer Blick auf die "Nadel" zeigt ein durchsichtiges Plastik,
das auf beiden Seiten mit einer schwarzen leitfähigen Schicht belegt
ist. Auf einer Länge von 3 mm konnte ich 50 kOhm messen. In der Mitte
der Spitze ist etwas zu erkennen, dass aus zwei Metallflächen oder auch
aus einem Si-Chip bestehen könnte. Der ganze Bereich bis zur Spitze ist
rundherum mit einem klaren Lack abgedichtet.
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