Nachtlicht-Sensorfassung intern

 
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Neues aus dem Ein-Euro-Shop: Eine Nachtlicht-Fassung mit LDR-Sensor. Da war zwar ein CE-Zeichen auf der Packung, aber ich hatte trotzdem meine Zweifel, ob das überhaupt sicher sein kann. Ein Mangel ist schon, dass man vergessen hat, die schaltbare Leistung anzugeben. Aber gut, wahrscheinlich geht irgendwas bis 60 W, also eine typische Lampe mit E27-Sockel.



Vermutlich ist der LDR-Sensor nicht potentialfrei. Aber die Isolierung sieht ganz ordentlich aus. Trotzdem wollte ich vor einem ersten Test lieber erst mal sehen was drin ist. Wie kann man das für den Preis vernünftig bauen?



Ein Kompromiss findet sich in der Verbindung der Lampenfassung mit dem Rest der Schaltung. Drähtchen einfach an die Schrauben anlöten, das nenne ich kreativ.



Die Steuerplatine dagegen sieht sehr ordentlich aus. Man erkennt einen SMD-Thyristor 2P4M, fünf Dioden 1N4007 und einen OPV LM358. Der 2P4M ist für 2 A ausgelegt, aber die Grenze für die Dioden liegt bei 1 A. Eine 60W-Lampe dürfte also problemlos sein.



Die Schaltung ist gut verständlich. Der OPV wird als Komparator mit einer Hysterese betreiben und zündet den Thyristor. Alles ist auf geringen Stromverbrauch ausgelegt. Erstaunlich fand ich den relativ großen Vorwiderstand am Gate des Thyristors mit 47 k. Das Datenblatt sagt aber, dass man typisch  nur 100 µA braucht um diesen Typ zu zünden. Das ist deutlich weniger als bei einem üblichen Triac. Die Kombination Vierweg-Gleichrichter + Thyristor führt also zu einem geringen Ruhestrom von rund 2 mA.

Soweit alles korrekt, der erste Test kann steigen. Dazu habe ich eine 60W-Halogenlampe verwendet. Erst gab es ein Geflacker, das aber bei optimaler Platzierung des Lichtsensors verschwand. Alles funktioniert nun einwandfrei. Man erkennt eine gewisse Zeitverzögerung durch den Elko am Sensor. Und die Hysterese ist auch deutlich zu erkennen. Beides sorgt für ein sauberes Umschalten ohne Geflacker.

Fazit: Die Fassung ist sicher genug für den Einsatz in geschlossenen Räumen. Aber warum das alles nur einen Euro kostet, verstehe ich immer noch nicht.


Brandgefahr, Nachtrag von Heinz D.

Auch ich habe das 1€-Nachtlicht gekauft. Es funktionierte nicht. Nach dem Öffnen war klar, die Drähte vom LDR waren abgebrochen oder nie angelötet und vagabundierten in der Nähe der Platine herum. Ich vermisste eine Sicherung. Zumal bei einem Fehler die dünnen Drähte spitz verlötet an den Spaxschrauben oder der Brückengleichrichter den 16A-Automaten kaum auslösen werden. So etwas nennt man einen Brand billigend (1€?) in Kauf nehmen!
BITTE NICHT IN BETRIB NEHMEN!!!



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