Supersparsame Energiesparlampe

 
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Immer wenn mal wieder eine Energiesparlampe kaputt geht, muss ich sie vorsichtig sezieren. Inzwischen weiß ich, dass in den meisten Fällen eine der beiden Glühwendeln durchgebrannt ist, und zwar nach meinem Eindruck viel schneller, als es auf der Packung steht. Die Teile hebe ich dann meist auf. Man weiß ja nie, was damit noch anzufangen ist.



Jetzt habe ich z.B. untersucht, ob es nicht möglich ist, eine solche Leuchtstoffröhre als Geiger-Müller-Zählrohr zu missbrauchen  (frei nach einem Vorschlag von Elektor, der sich auf Glimmlampen bezog). Leider hat es nicht funktioniert. Aber bei den Versuchen habe ich eine Menge über diese Röhren herausbekommen. Ohne den Glühfaden liegt die Zündspannung knapp über 1000 V und die Brennspannung je nach Lampe im Bereich 150 V bis 300 V, auch bei sehr kleinen Strömen weit unter 1 mA. Also könnte man die Lampe doch mit der passenden Spannungsvervielfachung betreiben. Achtung: Gefährlich hohe Spannungen!



Die Schaltung besteht aus zwei Spannungsverdopplern. Jeder bringt 230 V * 2 * 1,4 = 644 V. Die gesamte Zündspannung beträgt also 1288 V. Sobald die Röhre gezündet hat, sinkt die Spannung. Die Kondensatoren arbeiten dann als Vorwiderstände. Die passenden spannungsfesten (1000 V)  Kondensatoren und Dioden fanden sich in der Bastelkiste.


 
Der 100-Ohm-Widerstand am Eingang reduziert die Ladestromimpulse. Der 100-k-Widerstand in Reihe zur Leuchtstoffröhre sorgt dafür, dass die Röhre nicht flackert. Die Lampe zündet sofort. Die Brennspannung liegt in diesem Fall bei 250 V. Am 100-k-Vorwiderstand liegen noch 150 V. Der Lampenstrom ist also 1,5 mA. Die Eingangsleistung beträgt 600 mW, die Ausgangsleistung ist 375 mW. Trotz der geringen Leistung wirkt die Lampe relativ hell. Das Licht  ist wärmer als normal. Ich vermute, dass bei dem kleinen Strom nur das Edelgas (Argon), nicht aber das Quecksilber Licht emittiert. Nach längerer Brenndauer wird das Licht weißer.




Fazit: Aus einer defekten Lampe wurde eine funktionierenden Lampe. Statt ehemals 11 W werden jetzt nur noch 0,6 W verbraucht. Und außerdem entfallen auch noch die lästigen Funkstörungen durch das elektronische Vorschaltgerät. Was will man mehr! Ach so ja, mehr Licht ...



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