LC-Oszillator mit Poti-Abstimmung
Um
einen LC-Oszillator abzustimmen, braucht man eigentlich einen Drehko.
Wenn es um tiefe Frequenzen unter 100 kHz geht, hätte man gerne
Drehkos mit vielen Nanofarad, aber leider gibt es sowas nicht. Doch in
manchen Fällen tut es auch ein Poti!
Ausgangspunkt
war ein Oszillator mit 2,9 mH (Drossel aus einer Energiesparlampe) und
2,7 nF. Daraus ergibt sich rechnerisch eine Resonanzfrequenz von 56,2
kHz.
Die Schaltung läuft bereits ab einer Betriebsspannung von 1 V, weil der Schwingkreis eine hohe Güte hat.
Schaltet
man dem Kondensator noch einmal 10 nF parallel, ergibt sich eine
Resonanzfrequenz bei 26,2 kHz. Die Güte ist schon etwas geringer,
deshalb muss die Verstärkung etwas erhöht werden. Die
Betriebsspannung ist jetzt 2 V oder mehr. Mit dem Schalter kann
nun zwischen zwei Frequenzen umgeschaltet werden.
Und
jetzt kommt die entscheidende Änderung: Statt des Schalters wird
ein Poti mit 1 k eingesetzt. In dieser Form kann der Oszillator
mit dem Poti stufenlos abgestimmt werden. Es ist schon fast so, als
hätte man einen Drehko mit 10 nF. Es hat sich gezeigt, dass ein
lineares Poti eine sehr nichtlineare Frequenzskala ergibt. Mit einem
logarithmischen Poti liegt man besser. Ein anderes Problem ist die
große Dämpfung. Die Energieverluste müssen mit mehr
Verstärkung, also mit mehr Emitterstrom ausgeglichen werden. Man
kann den Emitterwiderstand verkleinern oder die Betriebsspannung
erhöhen. Allerdings haben Versuche gezeigt, das man die Frequenz
maximal etwa im Verhältnis 1 : 2 abstimmen kann. Mit einem
größeren Abstand der beiden Kondensatoren wird die
Dämpfung im mittleren Bereich zu groß, sodass die Schwingung
abreißt. In der gezeigten Dimensionierung wurde ein
Abstimmbereich von 34,2 kHz bis 55,1 kHz gemessen.