Die in Großbritannien ansässige
Raspberry Pi Foundation hat einen visitenkartengroßen Computer auf den
Markt
gebracht, mit dem Kinder die Grundlagen der Computerprogrammierung und
-technik
erlernen sollen. Aber der Pi ist nicht nur ein Spielzeug. Dieses
winzige Gerät
bietet genügend Leistungsstärke, sodass Hobbyelektroniker jeden Alters
ihre
Freude daran haben.
Den Raspberry
Pi habe ich übrigens bei Farnell/Element14 bekommen. Bei der
Gelegenheit standen auch noch andere Anschaffungen an. Ein Lötkolben
war zwar schon da, aber ein gutes Digitalmultimeter und eine
Drahtabisolierzange fehlten aktuell noch. Die habe ich auch gleich bestellt. Jetzt steht der Arbeit nichts mehr im Wege.
Der Pi ist ein voll funktionsfähiger PC mit
HDMI-, RCA-, USB- und LAN-Ausgängen und das neueste Modell verfügt über
einen
Arbeitsspeicher von 512 Megabyte. Wie seine Entwickler
behaupten, können
Sie auf dem Pi grundlegende Programme wie Textverarbeitung ausführen
und sogar
High-Definition-Videos anschauen. Ich
besitze seit ein paar Monaten einen Pi (die vorherige Version mit
256 MB)
und kann 1080p-Videos über HDMI problemlos und einwandfrei abspielen.
Ziemlich
gut für ein Gerät, das gerade einmal knapp 30 € kostet.
Das Besondere am Pi ist jedoch,
dass man ihn frisieren und ganz nach eigenem Geschmack mit
Mikrocontrollern,
Sensoren und mit so gut wie allem – von Aktoren und Motoren
bis hin zu
Kameras – versehen kann.
Ich habe ein paar Ideen, die
Sie vielleicht dazu inspirieren, sich selbst davon zu
überzeugen, was dieser kleine, unglaubliche Computer alles kann.
Bitte beachten Sie,
dass viele dieser Geräte ältere Videospielkonsolen emulieren. Das
Herunterladen
digitaler Kopien der meisten Spiele ist illegal, selbst wenn Sie eine
gedruckte
Kopie davon besitzen. Allerdings gibt es Webseiten, die einige dieser
Titel
kostenlos zum legalen Download bereitstellen.
Jeder Gamer wünscht sich
einen eigenen
Spielautomaten, aber niemand hat Platz dafür . Zwar wurde dieses
Miniaturgerät
für etwas kleinere Hände konzipiert, dennoch handelt es sich um einen
voll
funktionsfähigen Automaten mit klassischen Spielen wie „Bubble Bobble“.
Es ist
mit einem Joystick und vier Knöpfen ausgestattet. Diese können auch als
Richtungstasten für solche Spiele wie „Robotron“ verwendet werden, für
die
ursprünglich zwei Joysticks nötig waren. Oberhalb des Bildschirms
befindet sich
sogar eine kleine Anzeige mit dem Namen des Spiels, das Sie gerade
spielen. Und
das Beste ist: Der Raspberry
Pi ist tragbar, weil er
mit sehr geringer Stromversorgung auskommt.
Wenn also jemand auf dem Weg
zur Arbeit sein neuestes Tablet für ein kleines Spielchen aus der
Tasche zieht,
dann sind Sie ihm mit diesem kleinen Arcade-Gerät technisch eine
Nasenlänge
voraus.
Nur wenige Jahre ist es her,
als der Segway Scooter seinen Einstand gab. Auch wenn er sich
anscheinend
nicht, wie angepriesen, als „revolutionäres Transportmittel“ entpuppt
hat, so
erleichtert er es dem Sicherheitspersonal in manch großem
Einkaufszentrum und
den Mitarbeitern der Disney Themenparks doch, sich über großflächige
Bereiche
hinweg fortzubewegen und das mit weniger Anstrengung als zu
Fuß. Was auch immer Sie von seiner Nützlichkeit
als Transportmittel halten – das ausgeklügelte System der
Technologie
dahinter kann nicht abgestritten werden: Beschleunigungsmesser,
Gyroskope und
andere Sensoren sorgen für die genaue Steuerung der Motoren, damit auf
nur zwei
Rädern das Gleichgewicht gehalten wird.
Das erinnert mich schon immer
an die Science-Fiction der 50er Jahre und der selbstbalancierte Roboter
„Roberta“ bildet genau die richtige Grundlage, auf der ich meinen
Spielzeugroboter in diesem Stil bauen kann.
Der Raspberry Pi dient als Steuerung und in sein Gerüst sind bereits
Löcher vorgebohrt – das Montieren eines Gehäuses sollte also
nicht allzu
schwierig sein. Ein kleines Problem habe
ich jedoch: Der obere Teil des Roboters darf nicht allzu schwer werden,
weil
sich dadurch der Schwerpunkt zu stark verlagern könnte. Meine
Lösung dafür ist, eine Vakuumform zu
verwenden und das Robotergehäuse in zwei Hälften zu bauen. Ich lasse
dann eine
dünne Kante beim Ausschneiden der Plastikformen, wodurch ich diese
mühelos
zusammenkleben kann, ganz im Stil der frühen Science-Fiction-Roboter
wie „Robby“
aus Alarm im Weltall.
Eigentlich ist dies eher eine
Programmierungsübung, aber sie ist so einfach und das Ergebnis so
beeindruckend, dass ich einfach darauf eingehen muss. RetroPie ist schlicht und
einfach ein
RetroArch Multi-System-Emulator, der auf dem Pi läuft. „Schlicht und
einfach“
ist allerdings nicht der richtige Ausdruck, denn er ist auch mit Super
Nintendo-ROMs kompatibel. Der Schöpfer von RetroPie war so nett, nicht
nur eine
Schulung zu entwickeln, sondern auch ein Archiv zu Github anzulegen.
Dazu
gehört ein Shell-Skript, mit dem automatisch alles installiert wird,
was Sie
zur Inbetriebnahme des Computers benötigen.
Der Raspberry Pi ist eines der
innovativsten Entwicklungskits, wie sie der Markt seit langem nicht
mehr
gesehen hat. Auf der Webseite für Entwickler finden Sie zahlreiche
Anleitungen
und Foren, darunter Abbildungen für Anfänger. Auf YouTube gibt es eine
ständig
wachsende Zahl an Videos, die Sie schrittweise durch die Montage und
Programmierung führen. Jeder, der in die Elektronik oder in die
Programmierung
hineinschnuppern will, sollte sich einen Pi anschaffen.