Labortagebuch September 2010
28.9.10: Antennen-Vorverstärker mit MSA-0886
Der MSA-0886 ist
ein Monolithic Microwave Integrated Circuit (MMIC) zur Verstärkung
bis 1 GHz. Bei 100 MHz wird noch eine Verstärkung bis 32 dB
erreicht. Dieses IC habe ich bei Reichelt bestellt, um einen Test zu
machen. Bringt es was, damit einen UKW-Vorverstärker zu bauen?
Die
erste Erkenntnis: Das IC braucht für seine volle Verstärkung
einen Strom von 36 mA. Am Ausgang liegt dann eine Spannung von 7,8
V. Man braucht also mindestens ca. 10 V für den Betrieb. Die
zweite Erkenntnis: Man muss den Ausgang mit ca. 50 Ohm
abschließen, sonst kommt es sehr leicht zu wilden Schwingungen.
Für einen Test am Elektor-DSP-Radio musste am Ausgang ein
zusätzlicher Lastwiderstand von 75 Ohm eingesetzt werden.
Die
Empfangsergebnisse zeigen folgendes: Es kommt tatsächlich zu einer
hohen Verstärkung. Allerdings verbessert sich der
durchschnittliche Störabstand nicht, weil auch das Grundrauschen
mit verstärkt wird. Fazit: Eine ordentliche Dipolantenne bringt
auf UKW mehr als eine kurze Antenne mit Verstärker. Sinnvoll
erscheint aber der Einsatz mit einer Kurzwellen-Breitband-Loop.
Bei
den Versuchen bin ich auf eine seltsame Rauschquelle
gestößen, die sich im UKW-Bereich auswirkte. Die Ursache
war ein USB-Seriell-Wandler, der zwar am USB angeschlossen war, aber
im Leerlauf arbeitete. Anscheinend sind UKW-Breitbandstörungen
vom PC nicht zu vernachlässigen. Ein weiterer Grund für eine
Außenantenne.
28.9.10: ISP-Anschluss am Mega32
Diese
Situation tritt öfter auf: Ich will Software für einen
AVR-Controller entwickeln, aber auf der Platine gibt es keinen
ISP-Anschluss. Immer wieder das IC aus dem Sockel nehmen und ins STK500
stecken, das geht auf die Dauer schlecht. In so einem Fall löte
ich mir dann einen ISP-Anschluss direkt an das IC. Wichtig ist es, den
Controller vorher aus der Fassung zu nehmen, sonst lötet man ihn
fest.
Sihe auch: Tricky ISP http://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=54300&highlight=isp
13.9.10. Doppel-Audioverstärker TDA2822
Gerade habe ich einen Audioverstärker Y2822 im SMD-Gehäuse zum Testen
bekommen. Jetzt erst habe ich gemerkt, das Teil gibt es schon lange,
als TDA2822 im 8-poligen DIP-Gehäuse von SGS und sogar bei
Reichelt im Katalog. Der Verstärker ist interessant, weil er
für 3 V ausgelegt ist und ab 1,8 V arbeitet. Hier die typische
Anwendung aus dem Datenblatt:
Mich hat die Stabilität interessiert. Kann man die
Kondensatoren auch weglassen wie bei LM386? Ergebnis: Ohne die Dämpfungsglieder
am Ausgang schwingt der Amp sofort. Kann man wenigstens die Elkos an den
Gegenkoppel-Eingängen weglassen und mit weniger Verstärkung fahren? Nein, geht
auch nicht, wildeste Schwingungen. Und kann man die beiden Stufen als
Motortreiber nutzen, die Plus-Eingänge direkt an masse und Ansteuerung über die
Minus-Eingänge? Im Prinzip ja, aber dann müssen noch mindestens 100 nF gegen
Masse, statt der 100 µF.
Fazit: Das IC ist sehr schön klein, sparsam und sogar stereo, aber
man muss sich genau an die Schaltung halten.
13.9.10 Mega8 Brownout-Detektor
Mit meinem Sohn habe ich ein kleines C-Programm für
die Pingpong-Platine getestet. Er ist auch der richtige dafür, weil in
der Uni grade C lernt. Das Programm sollte mehrere Reihen LEDs einschalten. Im
Prinzip ging es, aber dann traten immer wieder seltsame Fehler auf. Wir haben
beide scharf hingeschaut und konnten nichts entdecken. Nach meiner Erfahrung
muss man die Aufgabe in so einem Fall erst mal an die Seite legen, sonst dreht
man sich im Kreis. Also wurde das nächste Programm in Angriff genommen.
Dann kam der Gedanke: Und wenn einfach nur die Batterie leer ist???
Nachgemessen, geht eigentlich gerade noch. Aaaaber: Wenn man nacheinander
mehrere Reihen LEDs einschaltet, sinkt die Spannung noch weiter ab, und dann
geht es schief. Der Mega8 auf der Pingpong-Platine arbeitet mit eingeschaltetem
Brownout-Detektor bei 2,7 V. Wird diese Spannung unterschritten, führt das
System einen Hardware-Reset aus. Plus 0,6 V für die Schutzdiode macht 3,3 V
oder 1,1 V pro Batteriezelle als untere Grenze.
So kann es gehen, man sucht den Fehler immer zuerst an der Stelle, an der man gerade
arbeitet. Aber die Betriebsspannung darf auch nicht aus dem Auge verloren werden.
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