19.12.11:
Solarlampe mit 300 V
Und wieder ist mir eine Solarlampe
zugelaufen, weil sie im Winter nicht mehr leuchten wollte. Zum Test
habe ich
den Akku nachgeladen und etwas rumprobiert. Da gibt es einen
geheimnisvollen
Schalter. Man kann die Lampe weiß oder violett leuchten lassen.
Und
was sollen diese komischen Drahtgitter? Beim Untersuchen bekomme ich
plötzlich einen Schlag! Ach so, ein Mücken-Killer! Das hatte
mir keiner gesagt. Ja bin ich denn eine Mücke!? Nachmessen zeigte
eine Spannung von 300 V.
Und innen kommt tatsächlich ein Spannungswandler
mit Hochspannungskaskade zum Vorschein. Die Hochspannung ist völlig vom
Lampen-
und Batterieteil getrennt, sozusagen potentialfrei. Man kann beliebig
die
positive oder die negative Seite an Masse legen. Nicht schlecht, das
ist ja
schon die vollständige Spannungsversorgung für einen Geigerzähler. Beim
Experimentieren habe ich mir noch ein paarmal einen abgeholt. Immer
vorsichtiger habe ich dann mehrfach den Ausgangskondensator mit der
GND-Leitung
entladen. Einmal habe ich versehentlich die Plusleitung dazu verwendet.
Dabei
ist der linke Teil der Schaltung, der LED-Sperrwandler
durchgebrannt. Die
Platine hat also einen Selbstzerstörungsmechanismus. Aber der
Hochspannungsgenerator geht noch. Auch nicht schlecht, da kann ich ja
den
linken Teil abräumen und für den NF-Verstärker eines
Geigerzählers
verwenden.
19.12.11:
ESD-Gefahr durch Laptop-Netzteile, von Peter Krueger
Ich habe leider zwei Pingpong-Board's durch ESD-Fault geschossen, der
u-Controller ist hinüber. Das Problem: Programmieren der P/P-HW über
Laptops mit angeschlossener Laptop-Stromversorgung. Gefahr bei
Laptopstromversorgung ohne gesonderten Erdanschluss und zweipoliger
Netzkanschluss: Aus ESD Gründen ist der primär/sekundäre AC/DC Wandler
mit einem etwa 10 nF/1000 V Kondensator überbrückt. Falls die an den
seriellen Lapttop-Port angeschlossene P/P-Hardware von Hand berührt
wird, fliesst eine 220-V-AC Spannung über die uController Ports, die
sofort zerstört sind. Ob ein 220-V-AC Schluss besteht, kann leicht mit
einem Spannungsprüfer mit Glimmlampe an dem serilleen oder USB-Port
geprüft werden. Bei meinen Laptops von Hersteller-MEDION ist dieses der
Fall, Spannungsprüfer glimmt. Bei Sromversogungen mit gesonderten
dritten Edanschluss ist keine Überspannung mit Spannungsprüfung zu
beobachten. Der interne Kondensator kann übrigens mit einem Multimeter
mit C-Messung an den Stromversorgungs Eingang- und
GND-Ausgangssteckverbindungen gemessen werden. Falls nichts gemessen
wird, den 220-V-Eingang gegen GND-Ausgang umpolen. Falls immer noch
nichtsgemessen wird, evt. keine interne C-Kopplung vorhanden.
Betr. die ESD-Spannungsfestigkeit von den ATMEL und auch den anderen
uC-Herstellern: Falls nicht gesondert auf dem Datenblatt angegeben,
dürfen die I/O-Ports nicht von Hand berührt werden. Die I/O-Ports,
haben eigentlich nur eine Spannungsfestigkeit für die nötigen Löt- oder
Steckmontagearbeiten auf PCB-HW von +/-100 mV und max 100 uA.
Daten aus Datenblatt ATmega8, ATmega8L: Page232: Voltage on any Pin
except RESET with respect to Ground -0.5V to VCC+0.5V Page-238: Seriel
Port Input Current each I/O Pin 0.1 VCC < Vi < 0.9VCC -10
uA min, 10 μA max
Betr. die generellen I/O.Ports PA, PB, ...: Die I/O-Schutzdioden
verkraften nur geringe Klemmspannung. Bei einem Strom > 100uA
steigt die Klemmspannung der Schutzdioden bereits auf über 500 mV an.
Falls eine I/O-Fremdansteuerung nötig wird, dann nur über externe
Signal-Puffer-IC mit entsprechend eingebauter I/O-Schutzschbeschaltung.
Zusatzinfo
(B.K):
Meine Erfahrung ist, dass man mehr als 1 mA
gefahrlos über die Schutzdioden der AVR-Controller ableiten darf.
Allerdings
kann bei einem Enlade-Stromstoß wie im Fall des Laptop-Netzteils leicht
ein
sehr viel höherer Strom auftreten (siehe
ADtest).
ESD-Erfahrungen von
Harald Schetter
Meine Erfahrungen mit CMOS haben auch so angefangen. Zig CD4011AE sind
den Latch-Up-Tod gestorben, als ich sie bloß mit der Multimeterspitze
berührt habe. Damals wussten nur Eingeweihte, dass es den verborgenen
Thyristor gibt und der hat schon mit 10 mA gezündet.
Heute wird bei Tests der Triggerstrom mit 200 oder sogar 400 mA nicht
erreicht, ein Nanosekundenimpuls mit 1 Ampere ist nicht unbedingt
schädlich. Das Human Body Model entlädt einen mit 2 kV geladenen
100-pF-Kondensator über 1.5 kΩ in den Ein/Ausgang. Nach Herrn Ohm ist
das über 1A und reicht zur Zündung des verborgenen Thyristors aus.
Wenn jetzt gleichzeitig die Stromversorgung noch in der Lage ist, mehr
als die im Datenblatt angegebenen 400 mA nachzuschieben, ist der Tod
des Chips besiegelt. Ich kenne die Pingpong-Schaltung nicht, aber der
Verdacht drängt sich auf, dass hier der am weitesten verbreitete Fehler
in der CMOS-Technik begangen wurde.
(Die Schaltung steht hier:
../Lernpakete/Pingong.html Der
ISP-Anschluss des Mega8 ist ohne weiteren Schutz an die Anschlüsse
geführt, wie das bei Atmel-Boards üblich ist. Im Normalfall
passiert da nichts. Z.B. habe ich mehrmals schmerzliche statische
Entladungen über die Ports erlebt, die keine Auswirkungen
hatten. Ungeerdete Laptops sind eben ein besonders harter
Fall,
besonders wenn das Board über einen anderen Weg schon geerdet
ist.)