Labortagebuch Oktober 2013

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25.10.13: Radiochip TEA5767, von Heiko Baumann
Mir fiel  im Zusammenhang mit einem MSP430 ein kleines Projekt auf, das einen TEA5767 als FM-Radiochip nutzt. Der Chip ist per I2C steuerbar. Zum Datenblatt geht es hier: http://www.alldatasheetde.com/view.jsp?Searchword=TEA5768HL
Auch bei Ebay gab es den Chip. Das Feld mit den Radio-Chips scheint ein sehr großes zu sein. 


21.10.13: Platine für den Gewitterwarner


Jetzt sind erste Muster des Gewitterwarners mit einem HT46F47angekommen. Das soll mal ein Franzis-Bausatz werden, der aber erst im nächsten Jahr ganz fertig werden wird. Gehäuse und Handbuch sind gerade in Arbeit. Diesmal ist leider ein Fehler auf der Platine übersehen worden, ein voller Kurzschluss der Betriebsspannung, verborgen unter einem Kondensator. Das ließ sich für den ersten Test reparieren. Der Rest der Platine funktioniert einwandfrei und genau wie das Vormuster (Blitzerkennung mit AGC).  Es gibt Anschlüsse für vier LEDs, ein Poti und den Lautsprecher. Zusätzlich oder alternativ kann auch ein Drehspulmesswerk angeschlossen werden. Es gibt eine Schutzmaßnahme gegen Verpolung der Betriebsspannung, die ohne den üblichen Spannungsabfall einer Diode auskommt: 10 Ohm in Reihe und eine Diode antiparallel zur Betriebsspannung.

11.10.13: FM-Radio KT0837, von Heiko Baumann



Heute kam ich am Bahnhofsbuchhandel (Düsseldorf) vorbei und wollte mich mal nach dem WinX-Magazin umsehen. Habe ich leider nicht gefunden. Dabei fiel mir dann ein Heft (Tiere, Freunde fürs Leben) in die Hände, wo es ein Cooles-Smartphone Radio gibt. Es scheint wohl momentan einen inflationären Radioverkauf zu geben ;). Ist meiner Meinung nach wohl auch eher ein Heft für Mädchen. Ich hatte nur kurz Zeit, mir dann das Radio anzusehen. Spielt sehr klar und deutlich ab. Ist ebenfalls ein Scan-Radio. Aufgemacht und hineingeschaut. Im Inneren werkelt ein Radiochip und ein paar SMD-Steinchen. Unter der Platine ist ein kleiner Quarz für 32.738 kHz. Der Chip ist ein KT0837.Datenblätter gibt es wohl hier:

http://www.docin.com/p-269356351.html (KT0837_DS_V1.0)
http://www.docin.com/p-269356261.html (KT0837_37LUserGuide_V1 3)

Interessant ist, dass man den Chip wohl auch per I2C steuern kann. In einem der Datenblätter gabs auch ein klein wenig Sourcecode dazu.

 


11.10.13: Optionaler Quarz beim BK1079

Stefan M. ( DG4OBB ) schrieb: Seit einigen Tagen fasziniert auch mich das BK1079 aus den Radios in den Kinderzeitschriften. Meiner (kleinen) Tochter sei Dank, konnte ich eins auseinandernehmen und ihr zum Ausgleich ein neues kaufen.  Aus dem Datenblatt für den BK1079 ist ersichtlich, dass es optional möglich ist einen Quarz (Uhrenquarz ) zu beschalten. Es ist mir jedoch wegen der chinesischen Schriftzeichen nicht klargeworden, wofür der Quarz dienen soll. Die Radiofunktion ist ja offenbar auch ohne Quarz einwandfrei möglich.  
Manchmal sieht man ja vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, aber evtl. haben Sie ja eine Idee was der Quarz tun soll? Oder -als evtl. machbare Idee- könnte ja in der Bastelecke ein Aufruf erscheinen, in dem die gänzliche Entschlüsselung des Datenblattes angestrebt wird.  Im Internet habe ich bisher nichts für europäische Augen taugliches gefunden.

B.K.: Den Quarz kenne ich vom SI4735: http://www.elexs.de/SI4735i.html Da kann man den Sender per Befehl exakt einstellen. Der Quarz gibt dann den Takt für eine PLL vor. Diese kleinen Chips scheinen mir davon abgeleitet zu sein. Anscheinend ist da ein interner Oszillator drin, der alternativ eingesetzt werden kann. Ob der BK1068 genauso wie der BK1079 auch mit einem Quarz spielt, müsst man ausprobieren. Kann ja sein, dass diese Option hier weggelassen wurde. Falls es mit dem Quarz geht könnte dabei eine exaktere Startfrequenz beim Scannen rauskommen und vielleicht auch noch weniger Rauschen.


11.10.13: Mini-Schrittmotor




Diesen Motor kennt man ja. Er wurde in 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerken verwendet um den Schreib-Lesekopf zu positionieren. Aber leider konnte man nicht viel damit anfangen, weil er auf ein zweites Lager an der Spitze der Achse angewiesen war. Deshalb musste er jetzt dran glauben und wurde seziert.
  



Der Motor hat sich redlich gewehrt, beim Entfernen des hinteren Blechs habe ich mir ordentlich in den Finger geschnitten. Aber im Dienste der Wissenschaft ist kein Opfer zu groß. Jedenfalls sieht man jetzt schon mal den Anker und die äußeren Pole.




Um noch tiefer vorzudringen musste ich zwei dünne Schweißnähte mit der Feile durchtrennen. Jetzt liegt die ganze Pracht vor mir. Jede Spule hat übrigens 16 Ohm und lässt sich sicher auch noch für andere nützliche Dinge verwenden.


9-10.13: Scanner-Radio in Winx 6/2013, von Viacheslav Gromov und Gerald Riebel



G. Riebel berichtet: Im Zeitschriftenhandel gibt es derzeit die Zeitschrift "Winx" 06/2013 mit der Beilage eines Scan-Radios. Bei der Reparatur eines solchen Gerätes (Batteriekontakt lose) habe ich entdeckt, dass im Inneren ein Schaltkreis des Typs BK 1079 werkelt.



Der Ohrhörer ist hier durch einen Kondensator von 1 µF gleichspannungsmäßig entkoppelt. Der Klang der Bässe kann durch Parallelschaltung dieses Kondensators mit einen größeren Kondensator  (47 bis 100 µF) verbessert werden. Die Ruhestromaufnahme der Schaltung aus der CR2032 Zelle beträgt 18 mA.



Viacheslav Gromov schrieb: Heute habe ich ein Heft (Erscheinungsdatum 4.10.13) mit einem "Smartphone UKW Radio" gesehen und musste es sofort haben. Als ich das gekauft habe, habe ich es mir genauer unter die Lupe genommen.


 
Es ist ein tolles Scan-UKW-Radio mit nur wenig Rauschen, guten Scaneigenschaften und einem Verbrauch von ca. 20 mA. Die Knopfbatterie mit 3V war schon dabei. Es hat einen Ein/Ausschalter, ein Resetknopf und einen Scanknopf. Es hat leider keine Lautstärkeregler. Somit ist die Lautstärke konstant angenehm bis laut. Ich musste es sofort aufmachen und siehe da: Da ist ein BK1079 !!!

Siehe auch:
20.9.13: FM-Radiochip BK1079
19.9.13: UKW-Radio im Mikymaus-Heft

Nachtrag: FANtastic mit Ukw-Radio


 
Auf der Suche nach dem Winx-Heft bin ich auf ein anderes Magazin mit einem baugleichen Radio gestoßen. FANtasic: Mako – Einfach Meerjungfrau. Herausgegeben von der Blue Ocean Entertainment AG. So wie ich es verstanden habe ist das ein Magazin für Mädchen und Meerjungfrauen.  Guten Empfang!

7.10.13: Oszi-Tastspitze repariert



Irgendwie ging nichts mehr mit diesem Kabel.  Das Ohmmeter sagte Masse ok, aber der Innenleiter ist unterbrochen. Aber wo genau? Es könnte z.B. ein Kabelbruch nahe am BNC-Stecker sein oder bei der Tastspitze.  Für solche schwierigen Fälle kenne ich eine brutale Methode. Ich stecke eine Nadel mitten durch das Kabel. Dabei gibt es einen Kurzschluss zwischen Mantel und Seele. Dann kann ich messen, auf welcher Seite der Kurzschluss ankommt. In diesem Fall war am Stecker alles in Ordnung. Also die Spitze...



Die vordere Spitze kann man herausschrauben. Und siehe da, ein total ausgeleierter Kontakt. Wie das passiert ist weiß ich nicht, aber alles lässt sich prima wieder zusammenbiegen und hat jetzt wieder guten Kontakt. Das Kabel ist repariert. Und beim nächsten Mal, wenn mich wieder so ein Kabel ärgern will, schaue ich gleich hier nach.

2.10.13 Superhelle blaugrüne LED




Beim Lernpaket Elektronik-Start gibt es in der neuesten Auflage eine grüne LED, die sich deutlich von bisherigen Typen unterscheidet. Man erkennt sie an einer etwas anderen Form der inneren Halter und der Linse. Zunächst fällt auf, dass sie auch bei kleinen Strömen schon unglaublich hell ist. Die Farbe geht mehr in Richtung grün-blau. Wenn man ältere grüne LEDs zum Vergleich betreibt, erscheinen sie eher gelblich. Kürzere Wellenlänge, höhere Durchlassspannung, soviel ist klar. Aber das Ausmaß des Unterschieds hat mich überrascht.  Bei 10 mA messe ich nämlich 3,5 V, eine Spannung die eher zu einer blauen oder einer weißen LED passt. Die kleinste Spannung, bei der gerade noch etwas zu sehen ist beträgt 2,2 V.



Links 3,3 k und alte LED, rechts 100 k und neue LED, beide an 9 V

Dann habe ich einen Versuch gemacht, die LED als Solarzelle (vgl. www.b-kainka.de/Weblog/Logbuch070324.html) einzusetzen. In der goldenen Herbstsonne lädt diese LED einen Elko mit 47 µF in wenigen Minuten bis auf sagenhafte 1,95 V auf.  Mit einer blauen Power-LED wurden einmal bereits über 2 V gemessen (vgl. Labortagebuch Power-LED als Solarzelle).

Die gleiche LED befindet sich übrigens auch im diesjährigen Conrad-Elektronik-Adventskalender, im Lernpaket Elektronik (Auflage 2013) und in weiteren aktuellen Bausätzen und Lernpaketen. Sie ist in diesem Jahr sozusagen die grüne Standard-LED bei Franzis, aber das kann sich auch mal wieder ändern. Diese LED eignet sich zum Betrieb mit extrem kleinen Strömen. Dazu habe ich einen Versuch gemacht: Die LED wurde mit einem Vorwiderstand von 3,3 MOhm an einem Elko mit 100 µF betrieben. Rein rechnerisch ergibt sich damit eine Zeitkonstante von 330 Sekunden bzw. 5 1/2 Minuten. Am Abend habe ich dann den Elko an 9 V aufgeladen und über die LED entladen lassen. Die Frage war: Gewöhnt sich das Auge schneller an die Dunkelheit als die LED verblasst? Die Antwort ist ja. Noch nach einer halben Stunde konnte ich die LED deutlich leuchten sehen.  Am Anfang dürfte der Strom 1 µA gewesen sein, am Ende könnten es noch ca. 5 nA gewesen sein, aber es war immer noch ein deutliches Leuchten zu erkennen.  

Siehe auch: LED-Licht und physikalische Größen


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