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30.9.15:
JFET-Test mit Ohmmeter
Robert
Reiser schrieb: Mir sind ein paar FET-Transistoren des Typs E201
zugelaufen, uralte Dinger, noch in ungenormtem Plastikgehäuse und ihres
Zeichens "handgeschmiedete" Vorlaufmodelle des späteren J201, der
bekanntlich auch schon lange obsolet ist. Leider gibt es für
verschiedene Schaltungen (die noch zu bauen sind und die ich gerne
gebaut haben würde) keine Alternativen, die nicht zugleich auch den
Klang völlig veränderten, sonst wäre meine Not weniger groß. Das
Problem ist Folgendes: während für den J201 noch Datenblätter
erhältlich sind, brachte eine Suche nach dem E201 gar nichts; was ich
aber weiß ist, dass diese beiden Transistoren eine unterschiedliche
Anschlussbelegung aufweisen. Haben Sie u.U. alte Vergleichsbücher o.Ä.
zur Hand, in dem das vielleicht irgendwo zu finden sein könnte oder
kennen Jemanden, der mir da eventuell weiter helfen könnte? Ich habe
Angst, so ein Teil verkehrt einzusetzen und damit zu zerstören; auch
ist mir keine einfache, sichere Schaltung bekannt, mithilfe derer sich
so eine FET-Anschlussbelegung heraus finden ließe.
Man
kann die Anschlüsse völlig gefahrlos mit einem Ohmmeter identifizieren.
Der JFET ist auch nicht leicht durch statische Ladungen zu zerstören
wie mache MOSFETs. Zum Test habe ich einen BF245 genommen, den es laut
Datenblatt in zwei Versionen mit unterschiedlichen Anschlüssen gibt
(Bild aus einem Datenblatt von ON Semiconductor). Mit dem
Ohmmeter kann man sehr leicht das Gate finden, weil es eine Diode
darstellt.
Das
Ersatzschaltbild zeigt die Gate-Source-Diode und den Bahnwidderstand zwischen
Source und Drain. Das Ohmmeter kann auch ein Digitalvoltmeter in Stellung
Diodentester sein. (Wenn man ein analoges Ohmmeter verwendet, muss man
beachten, das dort Minus rauskommt wo Plus dransteht.) Man testet das Gate
gegen Source und gegen Drain. In beiden Fällen leitet der Transistor. Aber
gegen Drain ist der Gesamtwiderstand geringfügig größer, weil der Bahnwiderstand
hinzukommt.
Wenn man auf diese Weise alle drei Anschlüsse identifiziert hat, kann man noch
Drain gegen Source messen und das Gate freilassen. Dann hat man einen Bahnwiderstand,
der von der zufälligen Gatespannung abhängt. Einmal das Gate kurz antippen
ändert den Widerstand. Aber ohne Berührung ändert er sich höchstens sehr
langsam, ein Zeichen dass das Gate schön hochohmig ist.
1.10.15:
Zahlreiche Rückmeldungen zum Thema JFET
Anschlussfolge, von Jürgen Heisig
Im Internet findet man den Hinweis, dass der E201 durch den J201-18 zu
ersetzen ist. Entscheidend ist hier das "-18" ...
Im Datenblatt des J201 findet man auch die Anschlussfolge für den "-18" Typ
und damit hat man auch die Belegung des E201
Datenblatt gefunden, von Robert Reiser
Manchmal
ist man doch blind. Das Datenblatt habe ich, aber ich sollte mein
Englisch mal wieder üben, denn ansonsten würde ich den Wald zwischen
den Bäumen auch gesehen, respektive den direkten Austauschtypen nicht
überlesen haben. Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe und auch an den
Herrn Heisig. Ich habe mich gleich heran gesetzt und ein Bild erstellt,
nach dem jeder Sucher, der genau dieses Ding sucht, von jetzt an auch
etwas finden kann.
Symmetrische JFETs, von Harald
Die "ungenormten Plastikgehäuse" sind bei der JEDEC
https://www.jedec.org/standards-documents/focus/registered-outlines-jep95/transistor-outlines-archiveseit
1966 unter TO-106 gelistet. Das Unterteil ist aus Keramik und
Harzverguss "Glob-Top" ist heute wieder topmodern. Etwas größer ist
TO-105 und ein noch etwas kleineres Gehäuse von Sanyo trägt den Namen
R-145.
http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_2sc668.htmlKleinsignal-JFETs
sind fast vollkommen symmetrisch, mal hat Source einen Finger mehr, mal
einen weniger. Nur bei Hochfrequenzanwendungen machen sich leicht
unterschiedliche Kapazitäten bemerkbar. Es gibt sogar einen 100%ig
symmetrischen Chip, der hat wegen seiner Kleinheit keine Finger und
steckt in der Familie 2N4117..9. In einem NSC-Datenbuch ist die
Metamorphose des E201 erklärt und in der Beschreibung des Chips steht:
"Source and drain are interchangeable". Siehe
E201.pdfDer
Bahnwiderstand ist zwar unsymmetrisch, aber nur wegen des
Spannungsabfalls und der durch ungleiche Feldstärke verursachten
Einschnürung unter dem Gate. Ich bezweifle ernsthaft, dass es da im
NF-Bereich feststellbare Unterschiede gibt die bei Verwechslung
außerhalb der Spezifikation liegen.
Symmetrie in der Simulation, von Heinz D.
Der
FET als Konstantstromquelle hätte helfen sollen Source und Drain zu
unterscheiden. LTSpice sagt 'nö', kein Unterschied. Es war gerade nur
ein J310 zur Hand. Weder das Ohmmeter noch das Tauschen von Source und
Drain bei Konstantstrom zeigte einen Unterschied.
Als
Umschalter für analoge Audiosignale war mir schon aufgefallen, dass die
Ansteuerung keinen Unterschied machte. Da keimte in mir der Gedanke
auf, das der innere Aufbau symetrisch ist?
Nachtrag von B. K
Bei
meiner Messung an einem BF245 habe ich zwar tatsächlich einen
Unterschied gemessen, aber er war sehr klein. Ich beuge mich der
Symmetrie. Mit dem Ohmmeter kann man also nur das Gate wirklich
identifizieren.
24.9.15:
IR-Fernbedienung repariertEin
Fernseher ließ sich nicht mehr bedienen. Also neue Batterien in die
Fernbedienung. Immer noch keine Funktion. Aber der Fernseher reagierte
irgendwie auf ein Dauersignal. Erst nach einer Abschattung mit der Hand kam
nichts mehr an. Keine der Tasten klemmte erkennbar. Da war der Verdacht nicht
mehr abzuweisen: Kaffee in der Fernbedienung.
Zur Reparatur habe ich erstmal alles mit warmem Wasser durchgespült. Weil das
Gehäuse zu dicht war, musste ich die Platine doch noch ausbauen. Nochmal ganz
viel warmes Wasser, und dann alles getrocknet. Jetzt funktioniert die
Fernbedienung wieder. Mit dem Oszilloskop an der IR-Diode sieht man die
Signale.
Bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich mal die Möglichkeiten der schwarzen
Leitfarbe untersuchen. Mit dem Ohmmeter sieht man ungefähr 1 kOhm über die
Breite der Platine. Die Widerstand ist von der Entfernung abhängig, genau wie
bei einer Poti-Bahn. Mit den ganz dünnen Verästelungen habe ich maximal 2 kOhm
gefunden. Und eine Gummitaste mit ihrem schwarzen Leitplastik kommt ebenfalls
auf ca. 1 kOhm.
15.9.15:
Ein Medion-Küchenradio von Heinz D.
Bei
Aldi liegt ein Küchenradio md84831 für 11€, mitnehmen oder nicht, ggf.
Obduktion? Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, alles was man in der
Küche braucht zu realisieren. Die beiden 45mm Lautsprecher haben eine
klare Sprachverständlichkeit, Musik ist auch noch ok. Unterm LCD
werkelt ein 'MC14F2568' ? Für die HF ist ein 'AIRCHA AR100C' ?
zuständig. Die beiden NF-Brückenendstufen sind abgeschliffen, egal, zum
Ausschlachten ist kaum etwas zu gebrauchen.
Schade, das kein
pod-Eingang spendiert wurde, ansonsten ist nur der bestimmungsgemässe
Gebrauch ok. .. mal sehen, wann nach LW, und MW auch Analog-FM
abgeschaltet wird.
10.9.15:
Lithium-AkkuproblemeWolfgang
Hartman schrieb mir: Ein Handy arbeitet nicht mehr. Mit Sicherheit der
Akku. Aber: Lädt man zwischen + und - Kontakt am Akku wieder und
passt auf, dass man eine zu hohe Spannung von ca. 4,5 Volt nicht
überschreitet, so fließen mit einem Netzgerät, das auch den Strom
anzeigt maximal 2,8 Ampere. Danach arbeitet das Handy wieder,
lädt sich aber nicht auf von selbst. Nur manchmal zeigt sich auch kurz
die Ladeanzeige, schaltet sich aber schnell wieder ab. Also: Ist
möglicherweise der Anschluss zwischen + und - Kontakt (der dritte) auf
Blockieren gestellt?
Zum dritten Kontakt: Da liegt nur der
Temperatursensor, der Anschluss kann frei bleiben. Die
interne Schutzelektronik sorgt dafür, dass die Akkuspannung zwischen
2,7 V und 4,2 V bleibt. Drunter schaltet sie ab. Dann muss man den Akku
mit kleinem Strom vorladen, bis wieder 2,7 V erreicht werden. Dann kann
man mehr Gas geben, aber lieber nicht mehr als 1 A, sonst kann es zu
einer Überlastung kommen.
Alte Li-Akkus am Ende ihrer
Lebensdauer haben immer noch die richtige Spannung, aber ihr
Innenwiderstand steigt. Sie können dann nicht mehr die hohen
Impulsströme eines Handys liefern. Da hilft gar nichts, der Akku muss
ersetzt werden. Er ist dann aber immer noch für Bastelpropjekte zu
gebrauchen und kann in einer Anwendung mit geringem Strombedarf
jahrelang halten. Auch die Selbstentladung bleibt gering.
Wenn
ein Li-Akku sich stark selbst entlädt, ist er wirklich am Ende. Ein
Aufladen kann dann gefährlich sein. Manche Akkus blähen sich schon
bedrohlich auf. Sie müssen entsorgt werden. Vorher kann man aber noch
die Schutzschaltung ausbauen und z.B. für einen Akku ohne Elektronik
verwenden.
9.9.15:
Der Sparrow als Programmiergerät von Thomas Baum
Der schöne Beitrag zum
Gewitterwarner
von Peter Kätsch animiert zum Nachbau. Zur besseren Unterstützung gib
es jetzt auch die passende App dazu. Programmierhilfe für den
T13-Gewitterwarner:
http://tiny.systems/categorie/cheepit/Gewitterwarner.html.
Für meinen Aufbau habe ich einen Sparrow einfach (Huckepack) auf einen
darunterliegenden ATtiny13a gesteckt. Im gleichen Gang werden dann zwei
iTiny13 gebrannt. Der im Sparrow und der auf dem Steckboard.
7.9.15:
Röhrensimulator von Heinz D.
Diese
Zeitschrift EPE 8.2015 ist mir im Urlaub mal wieder in die Hände
gefallen. Als ich darin einen Röhrensimulator fand, hatte ich ein
Dejavue: Um 1972 war ich in der Lehre. Nachdem wir im Jahr zuvor die
halbe Stadt mit Lichtorgeln ausgestattet hatten musste etwas Neues her.
Der Edwin 35W (Elektor) war genau das Richtige. Es gab damals kaum
Transistorverstärker. Mindestens jedes zweite Signal musste durch eine
EL84. Beim ersten Hörtest wurde bemängelt, das zuwenig Bass und zuviele
Höhen zu hören waren. Für den Röhrensound wurden die Höhen abgedreht.
Um den Ausgangstrafo nachzubilden wurde ein Widerstand ~3Ohm (=Ri des
Trafos) in Serie geschaltet. Nun konnte der Lautsprecher wieder auf
seiner Eigenresonanz (~50-100Hz) angeregt werden und wummerte schön. Es
blieb nur noch das harte Llippen bei hohen Lautstärken. Mit einem
wüsten Netzwerk aus Selen- und Germanium-Gleichrichtern gewöhnten wir
ihm auch das ab. Einen direkten Vergleich brauchte der
verschlimmbesserte Edwin nun nicht mehr zu scheuen. Der Frequenzgang
war alles, nur nicht linear (sehr ähnlich dem EPE, wen wunderts).
Die
Zeitschrift
EPE ist als Ideenlieferant immer gut. Da sie den PIC-AVR
bevorzugen, ist für Atmelfreunde nicht alles nachvollziehbar. Zu jedem
Heft wird jeweils ein .zip kostenlos angeboten:
http://www.epemag3.com/lib/free-projects.html
3.9.15:
Lissy Scan Radio 2015Im
Supermarkt habe ich gestern dieses Smartphone-Radio als Beilage der
Pferde-Zeitschrift Lissy gefunden. Ich konnte es nicht lassen und
musste mir gegen alle Bedenken der besten Ehefrau eins kaufen, obwohl
auf dem Heft ganz deutlich steht: Nur für Lissy Leserinnen! Na ja,
aber ich muss ja wissen, ob irgendwelche
bahnbrechenden Fortschritte in der Radiotechnik erzielt wurden. Im Heft
steht auch: Neues Design! Kopfhörer in Pink!
Das neue Design ist mir auch aufgefallen. Und zwar ist das Radio wesentlich größer als das letzte Modell (14.8.14:
Lissy Scan-Radio). Wenn man es aber aufschraubt, kommt eine ähnlich kleine Platine zum Vorschein.
Die
Schaltung ist gleich geblieben. Diesmal ist der Radio-Chip mit BK1068
beschriftet. Auf der Rückseite sind die Kontakte für die
Lithium-Batterie. An der Beschriftung sieht man, dass die Platine
im November des letzten Jahres gezeichnet wurde. Interessant
ist auch die Bezeichnung "Iphone6". Die Platine soll aber
vermutlich kein schlechtes Plagiat des Iphone sein, sondern sie soll in
das neue Gehäuse passen, das dem Iphone 6 nachempfunden ist. Daher die
neue Größe. Apple dürfte sich geehrt fühlen. Und die Mädchen sind auch
glücklich, denn man muss ja mit der Mode gehen. In Pink!