Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
27.8.14:
Oszilloskop als DurchgangsprüferBei der
Fehlersuche auf Platinen mit SMD-Bestückung hat man es mit einem Ohmmeter nicht
leicht. Nun habe ich eine neue Methode mit Sinusgenerator und Oszilloskop
ausprobiert. Mit der Oszi-Messspitze berühre ich einen fraglichen Pin. Mit der
Nadel am Signalgenerator streiche ich über die Pinne eines anderen ICs, wo eine
Verbindung bestehen sollte. Man sieht dann sogar aus dem Augenwinkel: Keine
Verbindung, gute Verbindung oder Unterbrechung bzw. schlechte Verbindung. Das
Oszillogramm in der Mitte zeigt eine gute Verbindung. Der unten verbeulte Sinus
kommt von den CMOS-Schutzdioden und ist ein gutes Zeichen. Wichtig ist es
bei dieser Methode, dass auch die Masse korrekt verbunden ist. Stärker
verzerrte Signale (unten) weisen auf Fehler hin.
14.8.14:
Lissy Scan-RadioZufällig
beim Einkaufen entdeckt: Die Pferde-Zeitschrift Lissy 08/2014 wird mit
einem "Smartphone-Radio" geliefert. Da musste ich natürlich zugreifen.
Man weiß ja nie, welcher Fortschritt dahinter steckt. Am Abend
habe ich dann ausgiebig Radio gehört. Die Empfangsleistung ist
hervorragend, auch schwache Lokalsender aus den Nachbarstädten kommen
klar rein.
Das
Radio hat nur zwei Tasten für Reset und Scan und keinen
Lautstärkeregler. Die Lautstärke ist angenehm moderat. Beim
Scannen hat man das übliche Problem. Oft rastet der Scan an einem
schwachen Sender ein. Ein weiterer Tastendruck bringt vielleicht
besseren Empfang auf der Nachbarfrequenz. Aber es gibt keinen Scan
zurück. Wenn man seinen Wunschsender verloren hat gibt es nur einen
Weg, Reset und ganz von vorne. Am Ende des Bereichs wird übrigens
automatisch auf das untere Bandende gewechselt, sodass man im Kreis
scannen kann. Das ganze Verhalten erinnert stark an den BK1068.
Nach dem Aufschrauben finde ich aber hier einen zuvor nie gesichteten
BK106. Die Beschriftung auf der Platine legt dagegen einen BK1079 nahe.
Mit einer Nadel und Krokokabel habe ich dann alle Funktionen durchgetestet, die man an einem
BK1068
findet. Alles da, Scan vor und zurück, lauter und leiser, Reset und
Power Down. Man kann also davon ausgehen, dass der Chip mit dem
BK1068 kompatibel ist. Aber wie kommt es zu der moderaten Lautstärke?
Die NF-Ausgangsspannung ist im normalen Bereich. Es liegt am Kopfhörer
mit 100 Ohm! Genauer zweimal 50 Ohm, beide Systeme liegen in Reihe.
Genial, der Kopfhörer allein ist es wert, dieses Heft zu kaufen.
Aber
eines muss geändert werden! Wenn das Radio in beide Richtungen scannen
könnte, wäre es richtig brauchbar. Ist auch kein Problem, denn die
Scan-Taste arbeitet gegen GND und ist völlig überflüssig, weil man mit
dem Ausschalter dasselbe erreicht. Also eine Leitung durchtrennen und
einen Draht einlöten, fertig ist der Umbau. Die Reset-Taste dient nun
als Scan-Down-Taste.
November
2014: Alfred Altner berichtet: Aktuell im Handel ist "Pink Girl"
3/2014, als Beilage ein Smartphone-Radio, entsprechend aufgebaut wie
das Lissy-Radio. Also wer noch Bedarf hat, kann hier fündig
werden.
http://pink-girl.blue-ocean.de/magazin/204
14.8.14:
Weiße LEDs färben, von G. Bungert
Manchmal
habe ich zuviele LEDs von einer Sorte. Das ist immer dann der Fall,
wenn ich aus einer billigen, kaputten Lichterkette oder aus alten
Solargartenlichtern die LEDs auslöte. Da wäre es doch schön, wenn man
aus vielen kaltweißen LEDs, bei Bedarf, ein paar rote oder grüne LEDS
machen könnte. Natürlich habe ich sofort an Tauchlack für Glühbirnen
gedacht. Der ist aber sehr teuer, meistens giftig und ob die Farbe auf
den LEDs hält ist auch noch fraglich. Dazu kommt, dass man mit den
Farben hinterher vielleicht nicht zufrieden ist.
Getestet
wurde mit verschieden Farben und Stiften, die ich schon zuhause hatte,
auf zwei alten Leds mit rostigen Beinchen. Sogar Wasserfarbe aus dem
Deckfarbkasten kam zum Einsatz. Die Leuchtkraft der Pigmente in den
Wasserfarben ist allerdings zu schwach. Ergebnis: Ein stumpfes, mattes
und schwaches Licht! Bessere Ergebnisse erzielte ich mit einem grünen
Textmarker und einem roten wasserfesten Edding-Filzstift. Damit habe
ich die LED "betupft", die Farbe trocknen lassen und den Schritt
nochmals wiederholt. Ein schöner pinkroter Farbton beim roten Edding
und ein leuchtendes helles Grün beim Textmarker war das Ergebnis.
Wenn
die LED noch eine glatte Oberfläche hat, lässt sich mit Glasreiniger,
oder besser Isopropylalkohol, die Farbe sogar wieder entfernen.
Dauerhaft bleibt die Farbe haften, wenn die LED mit feinem Sandpapier
(280er bis 400er Körnung) leicht aufgeraut wird. Schlussendlich kann
man sagen: Aus einem blauen Filzstift kann auch mal ein lila Farbton
auf einer LED entstehen. Wenn man aber einmal die richtigen Farbtöne
gefunden hat, lassen sich schnell ganze Serien bunter LEDs herstellen.
Nachtrag
von B. Kainka: Meine Frau verwendet mit gutem Erfolg getönte
Wandfarbe (wasserlösliche Dispersionsfarbe) um zu grelle
LED-Gartenlampen etwas gelblicher zu tönen. Der Farbton lässt sich
durch mehr oder weniger dicken Farbauftrag anpassen.
8.8.14:
Ein LED-Clip, von G. Bungert
Viele
elektrische Geräte funktionieren nicht mehr oder nicht mehr richtig,
wenn die Spannung unter einen bestimmten Wert fällt. So landen jedes
Jahr Millionen Batterien, darunter auch viele 9V-Batterien, bestenfalls
in den grünen Sammelbehältern für Altbatterien. Die meisten 9V-Blöcke
haben aber dennoch eine Restspannung irgendwo zwischen 6 und 9 Volt.
Damit lässt sich ein LED-Licht bis zu einer Woche betreiben.
Der
LED-Aufsatz leuchtet von 9 Volt bis ca. 6.4 Volt mit 3 LEDs. Immer noch
hell genug geht es dann mit einer LED weiter. Unter 3 Volt funzelt die
eine LED nur noch so vor sich hin, bis sie bei ca. 2.2V bis 2.4V, je
nach Durchlassspannung der LED, erlischt. Der 9V-Block ist jetzt eine
echte Altbatterie.
Der
LED-Clip ist schnell angefertigt. Wir benötigen aus eine Altbatterie
den Boden, der aus Kunststoff sein sollte, sowie den Deckel mit den
(+/-) - Kontakten. Den Boden legen wir auf ein Reststück Lochraster-
oder Streifenplatine und sägen ein gleich großes Stück heraus. Das
herausgesägte Stück wird auf den Batterieboden fixiert und dient als
Bohrschablone für die LED-Löcher. So hat der 1-mm Bohrer Halt und kann
nicht verrutschen. Jetzt die 3 LEDs und Widerstände mit den (+/-) -
Kontakten des Deckel verlöten. Man muss nur beachten, dass der
ehemalige Pluspol des Batteriedeckels zum Minuspol des Clips wird, und
umgekehrt, der Minuspol des Clips jetzt ein Pluspol ist!
Der
Raum zwischen Boden und Deckel wird mit Heißkleber aus der Klebepistole
aufgefüllt. Einen Ein- / Ausschalter braucht man nicht, wenn man zwei
Blechlaschen vom Pluspol des Clips flach biegt. Jetzt kann der LED-Clip
wie bei einem Drehschalter ein- und ausgeschaltet werden. Sollte der
LED-Clip auf der Batterie wackeln, biegen wir den Blechkontakt am
Minuspol der Batterie etwas zusammen.
Dietrich Drahtlos würde bestimmt reimen:
Der alte Ohm, der hatte Recht,
sein Gesetz ist echt nicht schlecht.
7.8.14:
Strombegrenzte Ersatzbatterie9-V-Blockbatterien
sind meist leer wenn man sie braucht. Deshalb habe ich kürzlich einen
Lithium-Akku an einen 9-V-Clip gelötet. Das hat auch gut funktioniert.
Aber dann lag da irgend etwas auf dem Tisch, das einen Kurzschluss
verursacht hat. Das Ergebnis hat mich erschreckt: Große Rauchwolke und
glühende Drähte. So kann das nicht bleiben, dachte ich mir, sonst
brennt mir eines Tages noch das Labor ab.
Jetzt brauchte ich
wieder mal so eine Batterie und habe einen Schutz eingebaut: Eine
kleine
Glühlampe 6 V/0,1 A wurde in Reihe geschaltet und
dient zur Strombegrenzung. Bei einem Kurzschluss leuchtet die Lampe
hell auf und begrenzt den Strom auf 100 mA. Solange ich weniger als 20
mA brauche hat sie praktisch keine Wirkung.
Noch
eines will beachtet werden. Weil der Batterieclip die Seite der
Batterie darstellt, tauschen sich die Farben. Rot kommt an Schwarz und
umgekehrt. Und dann noch Isolierband drum, dann ist alles sicher. Jetzt
habe ich einen brauchebaren Ersatz für die standard-Batterie. Hält viel
länger und dann wieder aufgheladen werden.
Nachtrag:
Beim Aufräumen habe ich das verschmorte Batteriekabel gefunden. Nur zur
Abschreckung, so kann das ohne Strombegrenzung aussehen: