Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
30.7.15:
Elektronik-ArchäologieBeim
Aufräumen einer Schublade fand sich dieses Artefakt. Und ich wurde
gefragt: In die Mülltonne? Momentmal, was soll das denn sein? Beim
zweiten Blick fiel mir auf, das sieht irgendwie so aus, als hätte ich
das selbst gelötet. Vor vielen, vielen Jahren, das sieht man an den
Germaniumtransistoren AC151. Batteriefach, Quarzuhr, zwei
Transistoren und zwei Widerstände. Und dann wurde es mit klar: Ein
Messgerät zur Bestimmung der Kapazität eines Akkus. Das muss eine
Auftrags-Bastelarbeit gewesen sein, irgendwann in den 1980er Jahren.
Und die Germaniumtransistoren hatte ich in großer Menge, weil ich mal
in den Ferien im Bergbau gearbeitet habe, und da waren sie in
Grubengas-Warngeräten eingebaut.
Und
noch ein Fund aus derselben Schublade: Ein Taschenrechner Privileg
870ESR-E aus den 1970er Jahren. Auch den konnte ich nicht der Mülltonne
überlassen. Und zwar wegen des Displays. Jedes Segment besteht aus vier
winzigen LEDs. Kleine Linsen vor jeder Ziffer sollten die Anzeige
optisch vergrößern. Und ich kann mich noch erinnern, dass ich aus genau
so einem Display mal einen Digitalzähler gebaut habe. Ich finde das
Display auch heute noch super, weil es so klein ist. Gemultiplext an
einem Mikrocontroller, das wär was.
28.7.15:
Strahlenmessung an einer Glimmlampe
Immer
noch steht die Frage im Raum: Ist die geringe Zündspannung moderner
Glimmlampen ohne Radioaktivität zu schaffen? Aktive Beimengungen
könnten im Gas oder auf den Elektroden sein. Deshalb habe ich eine
Glimmpampe im Inneren einer Plastiktüte zerbrochen und den Geigerzähler
mit hineingelegt. Die Messung in Stellung Alpha mit offenem Fenster
sollte Gas und Feststoffe überwachen und auch für schwache Betastrahlen
empfindlich sein. Das Ergebnis: Keine messbare Strahlung!
Also
wird die Zündspannung von nur 70 V ganz ohne Radioaktivität erreicht.
Es muss irgendwas mit den Elektroden zu tun haben. Man erkennt ein
unregelmäßig aufgetragenes Metall, vermutlich etwas mit geringer
Elektronen-Austrittsarbeit. Zusätzlich könnte die Rauheit eine Rolle
spielen. Extrem kleine und scharfe Spitzen könnten zu einer lokalen
Erhöhung der Feldstärke und damit zu einer Elektronemission führen.
Literatur:
www.amazon.de/Meßentladungsstrecken-Ionenstrecken-Siegfried-Franck/dp/3642471641Nachtrag von Peter Krüger:
70V Zündspannung: Ich tippe auf den Abstand der beiden Elektroden:
https://de.wikipedia.org/wiki/GlimmlampeBei
handelsüblichen, mit Neon gefüllten Glaskolben mit Eisenelektroden und
einem Gasdruck von 1 mbar ergibt sich eine Zündspannung von etwa
100
V. Die konkrete Spannung hängt unter anderem vom Gasdruck, dem
Elektrodenmaterial und der Art der Gasfüllung ab. Das Zünden wird durch
Zusatz von 0,5 % Argon erleichtert. Und möglicherweise sind die beiden
Glimmlampenelektroden galvanisch mit einer Bariumoxydschicht versehen.
Auch interessanter Link in dieser Richtung:
www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/kaltk1.htm
21.7.15:
Glimmlampen als LichtsensorTyp 1 ohne Licht, 120 V
Die
fortgesetzten Messungen an Glimmlampen haben gezeigt, dass neuere Typen
hauptsächlich in zwei Gruppen eingeteilt werden können. Typ 1 wird als
Anzeigelämpchen für Netzspannung meist mit angesetztem Vorwiderstand
geliefert und hat eine Zündspannung von etwa 120 V. Typ 2 dagegen hat
keinen Vorwiderstand, ist wohl für den Einbau in Schaltungen
vorgesehen und zündet bereits bei etwa 70 V.
Typ 1, helles Licht, ca. 105 V
Für
den Typ 1 wurde eine starke Abhängigkeit der Zündspannung von der
Umgebungshelligkeit beobachtet. Man hat den Eindruck, diese
Glimmlämpchen brauchen etwas Licht um sicher zu zünden. Selbst bei
äußerster Dunkelheit oder Helligkeiten weit unter einem Lux ist noch
eine Reaktion auf das schwache Licht messbar. Die Zündspannung
scheint logarithmisch mit der Helligkeit zu sinken. Der ganze Bereich
bis 100 000 lux verändert die Zündspannung je nach Glimmlampe um 10 V
bis 20 V. Vereinzelt wurden noch wesentlich größere Unterschiede entdeckt (Vgl. 8.11.13:
Lichtabhängige Zündspannung)
Für den Typ 2 mit geringer Zündspannung wurde nur
bei großen Helligkeiten eine Abhängigkeit der Zündspannung festgestellt.
Man kann den Eindruck gewinnen, dass schon ohne Licht so viele
Ionen vorhanden sind, wie erst bei sehr hellem Licht entstehen
würden. Das könnte z.B. an einer radioaktiven Beimengung liegen, die
bei früheren Glimmlampen üblich war und heute vielleicht nicht mehr gerne zugegeben wird.
Um
die Lichabhängigkeit der Start-Ionisierung und eventuelle
Radioaktivität genauer zu untersuchen, habe ich die Glimmlampe wie eine
Ionisationskammer an 9 V gelegt und den Strom mit einer
Darlington-Schaltung verstärkt. So lassen sich auch noch Ströme im
Picoampere-Bereich untersuchen. Wegen der großen Empfindlichkeit des
Verstärkers muss alles sorgfältig abgeschirmt werden. Mit dem Einbau in
eine Blechdose ging es gut. Ohne die Glimmlampe wurde ein
Spannungsabfall von nur 5 mV am Kollektorwiderstand gemessen. Mit der
Glimmlampe wurde auch bei absoluter Dunkelheit ein Spannungsabfall von
300 mV festgestellt, der schon bei geringstem Lichteinfall deutlich
anstieg. Bei voller Beleuchtung durch eine LED-Lampe ging der
Verstärker mit > 8 V bereits in die Begrenzung. Den Dunkelstrom kann
man auf 3 pA schätzen, wenn die Stromverstärkung bei diesen kleinen Strömen
noch etwa 300-fach beträgt.
Der Versuch wurde zuerst mit der Glimmlampe vom Typ 2 durchgeführt, bei dem
ein größerer Ionenstrom vermutet wurde. Dem Ausgangssignal war ein Rauschen in
der Größenordnung 1 mV überlagert. Es könnte durch Radioaktivität entstanden
sein, was sich allerdings nicht nachweisen ließ. Bei einer äußeren
Bestrahlung durch einen Thorium-Glühstrumpf konnte ich Impulse ähnlich wie bei
einer Ionisationskammer erkennen, allerdings recht schwach und nicht ganz
eindeutig. Das liegt vielleicht daran, dass eine offene Ionisationskammer
normalerweise starke Impulse durch Alpha-Teilchen produziert, während hier
vermutlich nur Gamma wirksam ist. Und falls das Eigenrauschen durch Strahlung
verursacht ist, handelt es sich vermutlich um Betastrahlung geringer Energie.
Die sehr vielen Ereignisse geringer Energie lassen sich dann nicht mehr
trennen.
Vergleiche mit Glimmlampen von Typ 1 (hohe Zündspannung) zeigten praktisch die
gleiche Lichtabhängigkeit des Stroms wie die vom Typ 2 (kleine Zündspannung).
Während die Abhängigkeit der Zündspannung vom Licht bei beiden Typen sehr
unterschiedlich ist, verhalten sie sich in Bezug auf ihren Ionenstrom sehr
ähnlich. Bei beiden Typen erkennt man schon vor dem eigentlichen Zünden ein
deutlichen Anstieg des Stroms bis etwa 0,5 µA.
Fazit: Die spannende Frage, ob auch in neuere Glimmlampen immer noch
radioaktive Substanzen eingebaut werden, konnte mit diesen Messungen nicht
beantwortet werden.
20.7.15:
Skurriler Fehler in einem Netzteil von Ralf Beesner
Neulich
kam ein Freund mit einem defekten alten (unstabilisierten)
Schnurnetzteil. Nach Öffnen sahen wir auf den ersten flüchtigen Blick
das erwartete Bild: Sicherung, Trafo, vier Gleichrichterdioden (keine
1N4007, sondern größere 3Ampere-Typen) und einen dicken Elko.
Doch,
was war das: zwei Dioden waren nur einseitig angelötet, das andere Ende
hing jeweils einige mm über der Platine in der Luft.
Alle Dioden
mit dem Ohmmeter geprüft, sie waren ok, die ausgelöteten wieder
eingelötet, Netzteil in Betrieb genommen - Gleichspannung war nun da,
aber zu niedrig. Nach einigen Sekunden begann es "nach Strom zu
riechen". Bei der Prüfung, welche Bauteile heiß geworden waren,
wackelte eine der frisch eingelöteten Dioden bei Berührung. Sie war so
heiß, dass die Anschlussdrähte das Lötzinn geschmolzen hatten. Auch der
Elko war recht warm, sah aber völlig unversehrt aus.
Fehlerablauf:
Der Elko hatte einen Feinschluss bekommen, war aber so niederohmig
geworden, dass die meiste Verlustleistung an der Trafowicklung und den
Dioden auftrat. Dadurch blieb der Elko äußerlich unversehrt, aber die
Dioden wurden so heiß, dass sie sich auslöteten. Da das Netzteil auf dem
Kopf gelegen hatte und die Dioden nicht an beiden Enden gleich heiß
waren, fielen sie nicht komplett aus der Platine, sondern blieben an
einem Anschlussbein hängen. Der Strom war aber dadurch unterbrochen,
das Lötzinn erkaltete wieder und die Dioden wurden im einseitig
angeschlossenen Zustand fixiert.
Nach Austausch des Elkos funktionierte das Netzteil wieder einwandfrei.
17.7.15:
Zündspannung von GlimmlampenWie
verhält sich eine sehr alte Glimmlampe (links), eine neue ähnlicher
Bauart (Mitte) und eine kleine Glimmlampe ohne Sockel? Für den Test
wurde wieder das Spezial-Netzteil mit 350V/700Vs verwendet. Hier die
verbesserte Schaltung, die einige der Sicherheitsbedenken (s.u.)
berücksichtigt. Aber Vorsicht! Netzspannung ist lebensgefährlich. Man
sollte genau wissen was man tut und vor allem auf gute Isolierung
achten.
Bei alten
Glimmlampen mit E-10-Sockel aus den 1950er Jahren kennt man das
Problem. Irgendwann zünden sie nicht mehr, so auch die alte Lampe
(links). Eine verbreitete Theorie besagt, dass sie früher radioaktive
Substanzen enthielten, die aber jetzt nicht mehr genügend strahlen.
Erst kürzlich wurde ich durch Roger auf dieses Glimmlampen-Handbuch von
General Electric aufmerksam:
http://www.introni.it/pdf/GE%20Glow%20Lamp%20Manual.pdf Und darin wird das bestätigt. Damals waren die Glimmlampen überwiegend etwas radioaktiv.
Die
Messung zeigt es: Die alte Lampe zündet erst bei 300 V und brennt dann
bei ca. 200 V. So ist das im normalen Betrieb. Wenn sei aber lange aus
war, braucht sie auch schon mal mehr als 450 V um zu starten.
Die neuere Lampe zündet dagegen schon unter 200 V und brennt bei etwa 180 V.
Und die kleine Lampe zündet bereits deutlich unter 100 V.
Dieselbe
Messung nochmal mit anderen Einstellungen am Oszi zeigt es genauer. Die
kleine Glimmlampe zündet bei knapp über 70 V und brennt bei ca. 52 V.
An den Übergängen gibt es Schwingungen, die bei Glimmlampen oft
beobachtet werden.
Roger Leifert schrieb mir zum Thema:
Hier weitere Links zu alten Handbüchern bzgl. Glimmlampen:
http://www.electricstuff.co.uk/oldbooks.html https://en.wikipedia.org/wiki/Neon_lamp http://elinux.org/images/4/4c/Dance-ColdCathodeTubes.pdf Das
letzte von J.B. Dance ist wohl eins der Standardbücher zum Thema
Kaltkathoden-Anzeigen. Wird öfters auf der Nixie-Mailing-Liste
empfohlen.
Und hier die Vorlage zu meiner projektierten
Glimmlampen-Binär-Uhr von einem meiner Helden (Ronald Decker von
Philips), von dem ich auch den E1T-Tester und als erster den
hyper-genialen PC-gesteuerten “µ-Tracer” (Röhren-Kennlinienschreiber)
nachgebaut habe:
http://www.dos4ever.com/ring/ring.html Sehr
informativ für Problem mit den unterschiedlichen Zündspannungen
und auch zum Thema Änderung der Zündspannung bei Alterung. (Dort u.a.
auch ein Link auf einen Scan eines anderen Buches von J.B. Dance zu
finden auf der Download-Seite vom Nixie-Guru Dieter Wächter.) Bei
Nixie-Röhren ist bekannt, dass bei langer Lagerung die Zündspannung
erst mal stark ansteigt durch Passivierung der Elektrode(n) und dann
nach längerem Betrieb mit “Überstrom” durch das Elektronen-Bombardement
wieder auf den alten Wert zurückgebracht werden kann (“Regenerierung”).
Ein weiteres Problem ist die “Kathodenvergiftung” bei Nixie- und
anderen Kaltkathoden-Anzeigen bei unbenutzten Kathoden, wenn z.B. bei
Nixie-Röhren ein oder mehrere Ziffern nie oder selten benutzt werden,
lagert sich auf denen abgesputtertes Material ab, das die Oberfläche
passiviert. Kann meist auch durch Betrieb mit Überstrom wieder
rückgängig gemacht werden.
Hinweis zum Vorwiderstand von Peter Krueger
Es
geht um die rechte Glimmlampe ohne Sockel: Bei Anschluss an die
230V-Stromversorgung auf keinen Fall den Vorwiderstand 150 k vergessen!
Ansonsten fliegt die Wohnungssicherung für die Seckdose raus! Ist
mir so vor etwa 30 Jahren passiert. In meinem Fall blieb die Glimmlampe
intakt. Ursache: Währen der Kurzschlusszündung bildet sich eine
Plasmabogen von nur wenigen Ohm zwischen den beiden Elektroden. Diese
Art Sicherungen werden z.B. auch im Telefon als Blitzschutz verwendet.
Maximaler Klemmstrom: > 50A über eine Periode von 100ms, entspricht
bei 220V-AC und 50Hz 10 Wechselzyklen Klemmleistung: 220V * 50A = 11kW!
--------------
Auch interessant:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gasableiter
Gasableiter sollten in allen durch Blitzeinschlag gefährdeten Geräten
wie z.B. Telefon und TV-Geräten wie externer SAT-Antennen Einspeisung
geschützt werden. Falls nicht vorhanden ist ein nachträglicher Schutz
empfehlenswert.
Wikipedia, Anwendungen: Blitzschutz an
Netzanschlüssen, auch in Überspannungsschutz-Zwischensteckern oder
-Steckdosenleisten. Sie führen hier beim Ansprechen zur Auslösung der
vorgeordneten Sicherung. Blitz- und Überspannungsschutz bei Telefonen,
Modems und Netzwerkkarten Blitzschutz in Antennen-Leitungen (hier besonders
aufgrund der geringen Kapazität geeignet)
--------------
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
Betr. Schütz, mit Auslösung durch Überstrom mit Elektromagneten: Die
Abschaltzeit durch mechanische Auslösung über Elektromagneten und Hebel bis
Schalterbetätigung dürfte in etwa bei 100ms liegen.
16.7.15:
Messung von Dioden-SperrspannungenManchmal
braucht man ein paar Volt mehr, z.B. um zu messen, welche Sperrspannung
eine Diode verkraftet. Dazu habe ich mir ein spezielles Netzgerät
gebaut, im Gehäuse eines alten Steckerladegeräts und mit nur einem
Anschlussdraht. Es handelt sich um einen Einweggleichrichter mit
Ladeelko und einen Schutzwiderstand mit insgesamt 5 MOhm. Je nach
Polarität in der Steckdose erhält man eine Leerlauf-Gleichspannung von
350 V oder diese Gleichspannung überlagert mit 230 V Wechselspannung,
also ein Signal zwischen 0 V und 700 V in der Spitze. Dank des
Schutzwiderstands kann nichts passieren und man hat bei Bedarf sogar
sowas wie eine Konstantstromquelle mit 70 µA oder bis 140 µA in der
Spitze.
Es
hat sich gezeigt, dass ich das Signal direkt mit der 1 : 10-Spitze des
Oszis ansehen darf. Dort ist der Innenwiderstand 10 MOhm, sodass die
Spannung auf 2/3 einbricht. Die Spitze reicht jetzt bis 450 V.
Dies
ist eine Messung an einer Diode 1N4148 in Sperrrichtung. 100 V soll sie
können, aber erst bei 150 V erkennt man den ersten Durchbruch. Eine
wunderschöne 150-V-Zenerdiode!
Und
dies war die Überraschung des Tages: Eine grüne Standard-LED brachte es
auf knapp 200 V! Mir war zwar schon mal aufgefallen, dass eine grüne
LED einen extrem kleinen Sperrstrom auch noch bei 40 V hat. Aber 200 V
hätte ich nicht vermutet.
Nachtrag zur elektrischen Sicherheit von Ralf Beener
Die Schaltung ist eine pfiffige Idee, aber mir sind 2 1/2 Sachen dazu eingefallen:
-
Ich habe auch so ein altes Hameg-Oszilloskop. Bei dem ist Masse mit dem
Schutzleiter verbunden. Bei potentialfreien Geräten wird man keine
saubere Gleichspannung angezeigt bekommen, weil das Bezugspotential
fehlt.
- Elektrische Sicherheit: Wie hoch ist eigentlich die
Durchbruchsspannung von Widerständen? ;-) Ich habe mal bei
Reichelt zwei Datenblätter runtergeladen, für
Metallschichtwiderstände und Kohlewiderstände. Die kleinen 1/4 W-Typen
sind für so hohe Spannungen nicht mehr spezifiziert. Man sollte dann
wirklich gezielt mehrere hintereinanderschalten, um die Spannung
aufzuteilen (also nicht nur, um auf 5 MOhm zu kommen). Sauberer wäre es
jedoch, wirklich spannungsfeste zu verwenden
- Im Foto ist
zwar erkennbar, dass du in Reihe mit der Diode einen
Strombegrenzungswiderstand vorgesehen hast, der auch als Sicherung
fungiert, wenn der Elko mal hochgeht, aber besser wäre da eine
Feinsicherung, von der man weiß, dass sie im Fehlerfall wirklich sauber
trennt.
PS: ich habe als Jugendlicher bzw. junger Erwachsener
einige üble Sachen gebaut (Motto: wozu eine Gerätesicherung, wo es doch
die große Haushaltssicherung gibt - und dann noch irgendwelche
Kondensatoren für 400V Gleichspannung und ohne VDE-Zeichen direkt an
230V), bis mal tatsächlich ein kleiner Printtrafo hochgegangen ist und
glücklicherweise die Haushaltssicherung ausgelöst hat. Erst da dämmerte
es mir, dass Bauteile auch mal kaputtgehen können und man mit sowas
einen schönen Wohnungsbrand auslösen kann.
Inzwischen bin ich
da wohl etwas paranoid - aber man weiß nicht, welchen Kenntnisstand die
Leute haben, die deine Schaltung nachbauen, aber man sollte immer vom
ungünstigsten Fall ausgehen und darum erklären, worauf es ankommt.
Antwort:
Asche über mein Haupt, die Schaltung ist wirklich nicht sicher. Man
muss höllisch aufpassen wenn man sowas macht. Besonders wegen der
Spannungsfestigkeit der Widerstände. Noch ein Schwachpunkt: Man
sollte einen zusätzlichen Entladewiderstand über den Elko legen, auch
das habe ich leider versäumt. Und die Strafe kam auf dem Fuß: Als ich
das Foto der Platine machen wollte war der Elko noch geladen und ich
habe ihn unvorsichtig angefasst. Das hat ordentlich wehgetan!
2.7.15:
DCDC-Wandler 70 V aus 3 V von Urs Graubner
Für die
NV-Röhren-Abteilung hier ein kleines Netzteil, das aus einer 3 Volt
Batterie genügend Anodenspannung für ein Audion usw. erzeugt. Ähnlich wie
beim "
Pikkolo" kann damit eine Heizbatterie für die Anodenspannung verwendet
werden. Man kommt mit 3 Transistoren,
einer Spule und Kleinteilen aus und erhält eine sauber gesiebte
Betriebsspannung, die auch für Kopfhörerbetrieb geeignet ist.
Das
besondere ist die Möglichkeit, bei Betrieb im Kurzwellenband mit einer
Pentode die Schirmgitterspannung aus einer Zwischenstufe der Kaskade zu
entnehmen, der noch eine Art Sägezahnspannung überlagert ist. Bei
der Abzweigung "sg" sind es unter 1 V~ , bei den anderen Zwischenstufen
sind es über 10 V~ mit der die Schirmgitterspannung über ein Poti und
einen Kondensator moduliert werden kann, um damit die
Pendelschwingungen zu induzieren. Ob die Frequenz für einen Pendler
passt, kann ich nicht sagen. Hier müßte also in der Praxis ausprobiert
werden, ob damit ein Pendler gebaut werden kann. Bisher alles nur
Theorie und Simulation.
Hier noch eine Schaltung für solche, die nur eine (!) Monozelle NC-Akku
oder Zink-Kohle-Batterie) als Versorgung für Heizung und Anodenspannung von
Batterieröhren haben. Für ein Audion mit einer D-Röhre sollte es für
Kopfhörer-Empfang reichen. Die sog.
"simple-switcher" können bei 1.5 V nicht mehr mithalten, aber mit separaten
Bauteilen ist das noch möglich. Wegen der Heizung liegt Masse an Plus.