Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
31.5.16:
SMD-Platine repariert von Andreas Pohlmann
Ich
habe einen Franzis Gewitterwarner aufgebaut, der aber nicht
funktionierte. Dann fiel auf, dass der Mikrocontroller falsch herum
bestückt war. Franzis schickt einen neuen Bausatz. Aber trotzdem wollte
ich es wissen und habe den Controller ausgelötet und richtig herum
wieder eingebaut.
Und es hat
geklappt, der Gewitterwarner macht das was er soll. Tolles Teil, wird mir
bestimmt viel Freude bereiten. Das Umlöten habe ich mit recht feinem
Lötkolben, unter einem Auflichtmikroskop mit 16-facher Vergrößerung gemacht. Ich
nutze das Mikroskop eigentlich um Mineralien zu betrachten, aber für so etwas
ist es auch sehr gut geeignet. Eine gute Standlupe wäre auch noch
gegangen, aber so war es einfacher für mich.
Zum Entlöten
habe ich mir aus alten Fahrradspeichen einige feine Nadeln und Haken gebaut.
Aber ein dünner Draht hinter die IC-Beine gezogen, und mit dem bei heißen
Beinchen diese vorsichtig nach vorne gezogen ging noch besser. Dabei ist
allerdings eine Leiterbahn auf der Strecke geblieben. Bei Pin 1 hab ich also
etwas gemurkst. Und die Pfostenstecker hab ich auch etwas angekokelt. Ich
wollte die nicht auch noch auslöten, weil eine Platine vom vielen dran rum
braten ja auch nicht besser wird. Diese Platine war auch empfindlicher als die
Schrottplatine, mit der ich das Procedere einige Male geübt habe.
Danach die
Lötpads durch Erhitzen etwas geglättet. Das IC wieder schön gerichtet, und hinein
in die Schaltung. Beim Einlöten war das schwierigste das Ausrichten des ICs,
das Löten war an sich einfach. Ob sich der Aufwand gelohnt hat kann ich
gar nicht mal sagen. Es hat halt mit Üben bestimmt gute vier Stunden
gedauert. Aber nun weiß ich, dass es geht und ich es auch noch kann, wenn
es einmal sein muss. Ich kann nur jeden ermutigen es einmal zu testen,
wenn die Alternative die Schrottkiste ist.
Siehe auch: Video
SMD-Lötübungen
https://youtu.be/ufLRAPIE7qY
25.5.16:
Fledermausplatine getestetZwei
bestückte Musterplatinen für den Fledermausdetektor sind angekommen. Es
gab ja schon einmal eine Fehlbestückung, die dann zu einer großen
SMD-Bastelaktion (siehe Platine oben) geführt hat. Deshalb sind jetzt
alle doppelt vorsichtig, und ich muss prüfen, ab alles richtig bestückt
ist. Zuerst kommt eine genaue Sichtkontrolle mit der Lupe. Aber die
Kondensatoren sind z.B. nicht beschriftet. Die interessante Frage
ist, was muss mindestens geprüft werden, ohne einen ganzen
Fledermausdetektor aufzubauen. Zur Orientierung dient das Schaltbild.
Zur
Stromversorgung reicht eine direkte 5V-Verbindung am Ausgangspin des
nicht eingebauten Spanungsreglers (rote Nadel). Damit sind alle
Baugruppen aktiv. Wichtig ist der korrekte Frequenzbereich. Statt
des Potis wurde ein umschaltbarer Widerstand angeklemmt. Mit dem Oszi
kann ich dem NE555 bei der Arbeit zusehen. Der Bereich stimmt. Der
Vorverstärker um T1 hat zwar ohne den Elko C6 nur eine Verstärkung von
Eins, aber die Funktion ist gegeben. Das Kabel eines Sinusgenerators
wurde dann nahe an den Eingang gehalten (weiße Nadel). Am
Poti-Anschluss P2A sehe ich das heruntergemischte NF-Signal auch schon
bei schwacher Kopplung auf den Eingang. Alles getestet, alles in
Ordnung!
18.5.16:
Vom Colpitts-Oszillator zum Emitterfolger Meine bevorzugte Audionschaltung arbeitet mit einem PNP-Transistor in Kollektorschaltung (siehe
www.elo-web.de/bauprojekte/feierabendprojekte/transistor-kurzwellenaudion).
Jetzt ist mir die Ähnlichkeit mit dem Dreipunktoszillator in
Emitterschaltung aufgefallen. In allen Fällen liegt die Spule direkt
zwischen Kollektor und Basis. Ob der Widerstand oben (1) oder unten (2)
liegt, darf keinen Unterscheid machen. Dann kann man die Spule auch
gleich an Masse legen und einen PNP-Transistor nehmen (3). Und von da
ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Emitterfolger-Oszillator (4).
Wenn man die Basis-Emitter-Kapazität mit denkt, sind die Schaltungen
praktisch identisch.
12.5.16: Solarlampe mit Speicherkondensator? von Heinz D.
Zum Vergleich: Eine Kondensatorlampe
Die Frage war: Kann man den Akku
im Gartensolarlicht durch einen Goldcap ersetzen? Ein Coulomb
ist 1 Ampere mal 1 Sekunde (1C=1A*1s). Ein Farad ist ein Coulomb geteilt durch
1 Volt (1F=1C/1V). Oder anders ausgedrückt: Lädt man einen 1F-Goldcap mit 1C
ändert sich die Spannung um 1V.
Die
billigsten Lichter haben einen 40mAh-Akku, also 40 mA mal 3600 s = 144 As = 144
Coulomb. Mit einem 144 Farad Kondensator würden 144 Coulomb eine vergleichbare
Spannungsänderung von 1 Volt verursachen (1V <--> 2V). So ein Kondensator
ist schon recht groß und teuer im Verhältnis zu der 40mAh-Knopfzelle. Bei dem
Preisunterschied ist die maximale Lebensdauer des Akkus von ~1000 Zyklen < 3
Jahre akzeptabel.
Die Antwort
lautet: Ja, aber zu teuer.
Siehe auch:
Speicherkondensatoren mit 1,5 Kilofarad
Solar-Grün in der Bastelecke
9.5.16:
Parametrischer Sinusoszillator von Norbert Renz OE9NRH
Unten
wurde ein einfacher Dreipunktoszillator mit Bipolartransistor
vorgestellt. Lässt man den Kollektorkondensator weg, so bleibt nur noch
die Streukapazität des Transistors übrig.
Jetzt
wird es aber so richtig interessant. Der Oszillator schwingt nämlich
weiter. Siehe Bild unten. Auf den ersten Blick sieht das aus, wie ein
Impulsnadelgenerator. Ist es aber nicht. Es handelt sich um einen
parametrischen Sinusoszillator, welcher einmal pro Periode einen
Frequenzbereich von min bis max durchläuft. Die niedrigste Frequenz ist
durch L und C gegeben, die höchste durch L und die Kollektorkapazität.
Immer wenn der Schwingkreis nach unten durchschwingt, fängt die
Basis-Emitterdiode an zu sperren und die Kollektorkapazität wird in
Reihe zu C geschaltet. Das ist auch der Grund, warum in den Büchern zum
Dreipunktoszillator immer steht, dass das Kondensatorverhältnis nicht
grösser als notwendig gemacht werden soll. Es gibt sonst ein
Kammspektrum statt eines verzerrungsarmen Sinussignals. Interessant ist
auch, dass das Signal fast bis auf GND durchschwingt. Das Prinzip
funktioniert bis in den GHz-Bereich, mit den richtigen Transistoren
natürlich. Wird das L/C-Verhältnis zu klein, schwingt der Oszillator
nicht mehr voll durch oder die Schwingung reißt ganz ab. Im Bild sieht
man auch, dass die endliche Güte des Schwingkreises (Lastwiderstand!)
dafür sorgt, dass er nicht mehr ganz zurückschwingt und ein kleines
Stück weit, über L, der Transistor wieder leitend werden muss. Durch
extremes Vergrössern sieht man auch, dass die konstante Spannung Oben
in Wirklichkeit die Kuppe einer Sinusschwingung mit sehr niedriger
Frequenz ist, eben die niedrigste Frequenz.
Nachtrag:
Ich habe noch Versuche mit SiliziumGermanium Transistoren gemacht. Mit
den Typen BFP6xx BFP7xx usw. erreicht man sofort Oszillatorfrequenzen
von 10 bis 20 GHz. Die Induktivität ist nur noch ein Drahtbügel. ;)
Siehe auch:
SiGe:C-Transistoren für bis zu 12 GHzIm
Dreipunktoszillator im Beispiel ist der Transistor als Emitterfolger
geschaltet. Daraus erkennt man, dass im Prinzip alle Emitterfolger
schwinggefährdet sind. Gegentakt-Endstufen mit Emitterfolgern für Audio
und Motoren haben daher oft eine große Schwingneigung, was natürlich
nicht erlaubt ist. Man versucht daher das zu verhindern, indem man die
Schaltung bedämpft. Typisch sind z.B. diese kleinen RC-Glieder bei den
AB-Endstufen.
2.5.16:
Sparsamer HF-Oszillator
Die Idee stammt von einer ähnlichen Schaltung mit einem
FET BS107.
Müsste das nicht mit einem NPN-Transistor genauso gehen? Bei sehr
kleinen Strömen verhält sich ein bipolarer Transistor ähnlich wie ein
FET. Ein kleiner Test zeigte, dass es tatsächlich funktioniert. Die
Schaltung ist im doppelten Sinne sparsam. Man braucht nur drei
Bauteile, und der Oszillator braucht extrem wenig Energie. Bei etwa 0,8
V setzen Schwingungen ein, und der Strom liegt dann bei ca. 10 µA.
Mit
47 µH lag die Frequenz bei 6 MHz. Das bedeutet, dass die
Transistorkapazitäten und die Spulenkapazitäten zusammen ca. 15 pF
sind. Der erste Eindruck mit einer Messung am Oszilloskop war, dass die
Frequenz sehr stabil ist und nur wenig von der Betriebsspannung
abhängt. Mit zwei Kondensatoren oder einem Doppeldrehko könnte man den
Oszillator abstimmen. Vielleicht wird das mal ein Dipmeter? Oder sogar
ein Audion?