September 2015: Die Sache mit den Cookies
Kennen Sie Cookies? Kekse... Ich
kannte zuerst das Cookie Monster, und das wurde dann in der Sesamstraße als
Krümelmonster übersetzt. Lange nicht gesehen? Hier ist es: https://www.youtube.com/watch?v=DKGWlsUdAcI Mit den Cookies ist das so eine Sache, und das Internet
ist auch so ein Krümelmonster. Als ich so etwas zum ersten mal gesehen habe,
war ich überrascht. Ich wollte das Wetter in Hongkong nachsehen und fand dabei
Werbung von Conrad. Alle Achtung dachte ich, Conrad hat aber einen langen
Arm. Bis ich kapiert habe, dass jeder eine andere Werbung sieht. Und
tatsächlich nervt das manchmal etwas. Da soll ich z.B. eine Liste von Bauteilen
mit Conrad-Bestellnummern für den Conrad Adventskalender erstellen und schaue
mir deshalb einen Widerstand von 100 kOhm an. Und dieser Widerstand verfolgt
mich dann zwei Wochen lang durch das Netz. Dahinter steckt die Idee: Wenn er
oft genug daran erinnert wird, kann er irgendwann gar nicht anders und muss
den Widerstand von 100 kOhm bei Conrad bestellen. Was natürlich keinen
Sinn macht.
Das Elektronik-Labor trägt sich zu großen Teilen über die Werbung in eigener
Sache (Lernpakete und Bausätze) und die Werbung für fremde Firmen. Auf den
meisten Seiten findet man ganz unten einen Bereich für Werbung. Wenn Sie
ihn nicht sehen, ist die Werbung wahrscheinlich durch Ihren Browser geblockt.
Werbeblöcke mit Google-Adsense verwenden Cookies, also kleine Merker auf Ihrem
eigenen PC, über die oftmals gesteuert wird, welche Werbung Sie sehen. Eine
neue EU-Richtlinie zwingt alle Betreiber von Internetseiten dazu, das
Einverständnis der Nutzer abzufragen, wenn Cookies verwendet
werden. Der Hinweis erscheint nur einmal, und nach der Bestätigung nicht
mehr. Die Umstellung ist nicht ganz einfach und hält mich derzeit auf
Trapp. Das Team von tiny.systems
hat mich unterstützt und einen Patch für meine Seite entwickelt. Wenn
Sie erstmalig auf die überarbeitete Seite treffen, blendet sich nun
ein Fenster ein:
Also wenn Sie mal darauf stoßen haben sie die Wahl. Sie können die Cookies
akzeptieren und bestätigen dies mit OK. Danach werden Sie nicht mehr damit
belästigt. Woher das Internet das weiß? Wieder durch ein Cookie. Kekse und Krümel
überall! Oder Sie können einfach alle Popups und Java Sript blockieren, dann
kommt keine Werbung und auch keine Nachfrage.
Ich persönlich glaube, dass die personalisierte Werbung oft kontraproduktiv
ist. Wenn ich eine Seite zum Thema Strahlungsmessung ansehe, wäre die Werbung
für Zählrohre viel interessanter. Und tatsächlich habe ich über die Werbung im
Netz schon viele interessante Firmen entdeckt, die schwer zu findende Bauteile
anbieten. Und da gibt es einen Trick: Surfen im Privaten Modus des
Internetbrowsers. Im Mozilla Firefox öffnet man das Menü und klickt auf
"Privates Fenster". Und schon hat man eine Welt ohne alte Cookies.
Wenn ich jetzt das Wetter in London nachschlage kommt Werbung für Regenschirme
und auf einer Seite im Labortagebuch finde ich nun wieder die genau passende
Werbung für Elektronik-Firmen, die mich teilweise wirklich interessieren.
Andererseits fallen dann auch die Dinge auf, wo Cookies ansonsten ganz
unscheinbar im Hintergrund nützliche Dinge tun. Warum kennt Amazon mich denn
plötzlich nicht mehr? Ach so ja, privater Modus. Man braucht also beides. Meist
starte ich den Browser normal, aber manchmal eben anonym. Probieren Sie das
auch mal.
Viel Spaß beim Lesen!
Ihr Burkhard Kainka