Juli 2013:  Hacker, Maker und Geeks in Google-Plus und anderen sozialen Netzwerken        

Elektronik-Labor  Labortagebuch  Projekte  Kommentar 


https://plus.google.com/113076370205991576588/posts/p/pub

Seit einiger Zeit habe ich darüber nachgedacht ob es sinnvoll sein könnte, bei Twitter oder Facebook mitzumachen. Ich hatte aber die Sorge, dass die wesentliche Wirkung eine ungeheure Zeitverschwendung sein könnte. Aber dann wollte ich doch einmal so etwas ausprobieren und habe mich für Google+ entschieden. Dieses Netzwerk ist relativ jung und noch im Wachstum. Ich habe so ein bisschen die Hoffnung, dass sich hier vielleicht mehr fachliche Kompetenz und weniger sinnfreies Gerede versammeln könnten, auch weil es eine enge Verbindung zu Youtube  gibt, wo es unendlich viele hochqualifizierte Beiträge gibt. Außerdem könnte das Netzwerk für konstruktive Rückmeldungen nützlich sein. Und ich kann hier auf ähnliche Aktivitäten hinweisen, die ich zufällig im Netz entdeckt habe. Jedenfalls lasse ich es mal mit geringem Aufwand anlaufen, mal sehen ob es sich in eine sinnvolle Richtung entwickelt.

Ach ja, und genau in Google+ treffe ich laufend auf Hacker, Maker und Geeks, was die Frage ausgelöst hat, ob ich selber einer bin. Es gibt immer wieder neue Modewellen. Gerade ist die Maker-Szene erwacht. Es gibt Maker-Points, wo sich Gleichgesinnte treffen und kreativ werden. Da werden richtig gute Sachen gebaut. Aber es gibt auch noch den Hacker-Space und andere Strömungen, die sich teilweise überschneiden. Inzwischen frage ich mich, bin ich am Ende selbst ein Maker, oder vielleicht doch eher ein Hacker? Zwar hacke ich hier dauernd auf der Tastatur rum, aber die richtigen Hacker gibt es in zwei Ausführungen, die Bösen hacken sich in fremde Netzwerke ein, die Guten schreiben unablässig nützliche Open Source Programme, zu beiden gehöre ich nicht. Da gibt es noch andere ganz neue Bezeichnungen für technisch interessierte Leute. Der Freak und der Nerd gehen per se schon mal gar nicht. Neu war für mich der Geek. Da hab ich gleich mal nachgesehen und festgestellt, dass man das mit Streber übersetzen kann, genauer gesagt einer, der in der Schule in Physik eine Eins hatte. Hatte ich, aber ein Streber im damaligen Sinn des Wortes war ich nicht, weil ich immer nur das gelernt habe was Spaß macht. Außerdem ist der heutige Geek schwerpunktmäßig in Sachen Software aktiv, bei mir liegt der Schwerpunkt eher auf der Hardware.

Die ganze Sache hat eine lange Geschichte. Vor 3000 Jahren schon gab es Handwerker, Philosophen und Gelehrte, später kamen Forscher und Entdecker dazu. Dann waren vor ein paar hundert Jahren die Alchemisten in, danach kamen die Wissenschaftler und die Ingenieure. Im Privatleben gab es schon lange die Bastler, die Heimwerker und die Schrauber und immer wieder geniale Erfinder und Entwickler. Manchmal war das in Mode, manchmal nicht. Der Elektronik-Bastler hatte z.B. eine Blütezeit in den 1950er bis 1980er Jahren und zählte dann zu einer ausgestorbenen Spezies. Als ich 1999 meine Bastelecke in Internet angefangen habe, war Basteln gerade ein Unwort, aber ich wollte beweisen, dass es immer noch seinen Reiz hat (Feilen, Löten und Schrauben nutzt mehr als manche glauben, wie Dietrich Drahtlos es ausdrückt). Bin ich also ein Bastler und Schrauber? Ich glaube ja, aber das trifft nicht ganz korrekt den aktuellen Sprachgebrauch. Inzwischen verbringe ich mehr Zeit zwischen Computer, Oszilloskop und Lötkolben…  

Jetzt hab ich’s: Ich bin ein Löter! Und was sind Sie?

Ihr Burkhard Kainka



Tüftler (Hacker, Maker und Co, Gedanken von Heinz D.)

Das meiste, was Sie sagten kann ich auch für mich in Anspruch nehmen. Mit ein wenig Stolz lasse ich mich als Tüftler bezeichnen. Da ich weiß, dass ich eine handwerkliche Niete bin, programmiere ich lieber und führe nur kleine Reparaturen aus.

Neugier trieb mich schon als Junge an. Meine Eltern nannten das 'kaputt machen', ich nenne es 'Reengeniering'. Keiner kann aus seiner Haut. Auch heute noch kaufe ich ein Gerät nur um es zu sezieren. Ich grinse dann, wenn die Verkäuferin mir sagt, dass ich den Kassenbon verwahren muss. Das ermitteln der Todesursache (Obduktion) macht natürlich auch immer Spaß. Hinzu kommt noch ein leichter Hang zur Perfektion, der die Sache auch nicht einfacher macht.

Zu den beiden Zeitvernichtern Internet und PC habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Zum Brainstorming findet man (immer seltener) nützliche Anregungen. Wenn die Maschinen mir jedoch sagen was ich machen soll (Mainstream), dann verweigere ich und widme mich lieber der Bespaßung von Kindern (und besuche Freunde).

Zeit hat man nicht --- Zeit nimmt man sich!


Ende März 2019: Google Plus wird abgeschaltet

Das war's dann, Google+ konnte sich nicht gegen Twitter und Facebook durchsetzen. Meine ursprüngliche Einschätzung stimmte zwar, dass bei Google+ ein höheres technisches Niveau möglich war, während bei Twitter mehr Unsinn zu lesen ist. Sogar Herr Trump twittert ja ohne Ende. Aber trotzdem habe ich vor einiger Zeit mit Twitter angefangen, einfach um kurze Meldungen loszuwerden. Von Google kam jetzt noch der Hinweis, dass man vor dem endgültigen Abschalten noch seine gesammelten Beiträge herunterladen kann, was ich auch getan habe. Die meisten Themen waren aber auch im Elektronik-Labor zu finden, sodass sich die Trauer in Grenzen hält. Und in Twitter geht es weiter, wenn auch ohne großen Einsatz. Dort ist alles immer nur für einen Tag aktuell. Dagegen denke ich lieber in größeren Zeiträumen. Meine Bastelecke zum Beispiel wird in diesem Jahr 20, und die ersten Beiträge stehen seit fast 20 Jahre ohne Änderung. Google+ und andere kommen und gehen, aber meine Seiten bleiben einfach stehen.





Elektronik-Labor  Labortagebuch  Projekte  Kommentar