Labortagebuch August 2008

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20.8.08 Mikrocontroller wiederbelebt

 

Wenn ein ATmega-Controller auf einer Platine fest eingelötet ist und mit der ISP-Schnittstelle programmiert werden kann, ist folgender Fehler möglich: Die Fuses werden falsch programmiert und damit der Oszillator abgeschaltet. Der Quarz schwingt nicht mehr, die Verbindung zum Controller ist unterbrochen. Dies ist mir zuletzt mit dem Ma-Vin Roboter und seinem Mega64 passiert. Wie das genau passiert ist bleibt unklar. Es könnte etwas mit einem schlechten Kontakt an der Batterie zu tun haben. Wenn ein Programmiervorgang an einem sensiblen Punkt unterbrochen wird, kommt Mist heraus. Nichts ging mehr, das Oszilloskop zeigte Stille am Quarz.

Die Lösung: Ich besorge einen externen Takt z.B. aus dem STK500 oder aus einem integrierten Quarzoszillator und schließe ihn an XTAL1 an. Die genaue Frequenz ist nicht wichtig, alles zwischen 2 MHz und 16 MHz passt. Damit lässt sich der Controller wieder programmieren. Nachdem auch die Fuses neu programmiert wurden kann der externe Oszillator wieder entfernt werden. Alles wieder wie neu...


16.8.08 Oszillator-Restspannung

Die Frage war, auf welchen Frequenzen arbeitet der Oszillator im SI4735. Das sollte mit einem Kontrollempfänger herausgefunden werden. Die Antenneneingänge des Elektor-SDR und des Si-Starterkits wurden parallel geschaltet. Ergebnis: Ich konnte kein Oszillatorsignal des SI4735 entdecken. Entweder ist die Signaldämpfung zu gut oder der Chip arbeitet ganz anders als es das Blockschaltbild nahe legt.

Aber umgekehrt klappt es: Der SI4735 findet mit seinem Suchlauf genau die Oszillatorfrequenz des Elektor-SDR. Und man kann die Signalstärke ausmessen, in diesem Fall 35 dBuV (ca. 50 µV). Der SI-Empfänger ist damit ein nützlicher Messempfänger für das HF-Labor.

 

 


11.8.08 LED-Farbkerze

 Meine Frau bringt mir immer gerne irgendwelche neuartigen LED-Leuchten mit. Diesmal war es eine Kerze von Aldi, die innen farbige Lichtspiele erzeugt wenn man sie anzündet. Es wurden wohl eine Batterie und einige LEDs mit eingegossen.

 

kerze

 
Die spannende Frage ist: Wie haben die das gemacht? Zuerst dachte ich an einen Lichtsensor. Aber wenn ich die Kerze nahe an eine Lampe halte passiert nichts. Zweite Theorie: Im Docht sind zwei unterschiedliche Metalldrähte eingewoben, die ein Thermoelement bilden und eine Art Reedrelais einschalten. Vielleicht zu viel Aufwand?

 Dritte Möglichkeit: Irgendwas mit Wärmeausdehnung. Nachdem die Kerze einige Zeit brannte, konnte man etwas sehen: Nahe am Docht scheint ein Plastikröhrchen oder -stäbchen eingelassen zu sein, darin könnte sich ein Medium ausdehnen und einen Druckschalter betätigen. Wahrscheinlich auch zu teuer ...

 Die Kerze stand auf dem Balkon. Als die Sonne stark schien, konnte ich zufällig sehen, dass das Farbenspiel sich einschaltete. Also doch etwas mit Licht. Dieses Plastikstäbchen ist offensichtlich eine Art Lichtwellenleiter, der zu einer Fotodiode führt. Es brennt zusammen mit dem Docht kontrolliert herunter und hat immer eine glatte, klare Oberfläche. Nur wenn Licht genau von oben einfällt, werden die LEDs eingeschaltet. Mit dieser Erkenntnis konnte ein Versuch gemacht werden. Die Kerze wurde genau von oben mit einer Halogenlampe angestrahlt und schaltete sich tatsächlich ein. Damit ist der Fall klar! Nun warte ich darauf, dass die Kerze endlich abgebrannt ist. Dann wird alles geschmolzen und die Elektronik seziert!



8.8.08 Ein MP3-Player mit UKW-Radio

 

 

Dieses Gerät habe ich für nur 13 EUR bekommen. Ich habe es vor allem deshalb gekauft, weil ein UKW-Radio eingebaut ist. Die spannende Frage ist, welche Technik hier zum Einsatz kommt. Meine Hoffnung war, dass sich darin ein IC von Silicon Labs vom Typ SI47xx verbirgt. Das Radio funktioniert sehr gut. Ich wollte dann mal nachsehen. Dummerweise habe ich beim Versuch das Gerät zu öffnen die Schrauben vermurkst. Jetzt gibt es nur noch die harte Methode: Ausbohren. Das habe ich mir jedoch noch verkniffen. Es fiel nicht so schwer, weil inzwischen ein Starterkit zum SI4735 hier steht.

 

 

Ein anderes interessantes Detail konnte von außen untersucht werden. Der Player enthält offenbar eine Klasse-D-Endstufe, die mit 1 MHz getaktet wird. Am Oszilloskop kann man die Pulsmodulation erkennen. Das Signal ist auch mit einem Radio feststellbar, es erscheint allerdings praktisch unmoduliert.

 



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