Elektronik-Labor
Notizen Projekte Labortagebuch
20.1.25:
Ein Sicherungsautomat
Gerade ist mir ein alter Sicherungsautomat in die Hände gefallen.
Baujahr geschätzt 1950, Hersteller Siemens, Nennstrom 10 A. Ich war
neugierig, was da wohl drin ist und habe ihn zerlegt.
Innen befinden sich zwei Spulen, die die Mechnik bei einem Kuzschluss auslösen.
Auf jeder Seite gibt es einen Anker, der zum Kern der Spule hin angezogen werden kann.
Hier sieht man die Spulen aus Kupferband und den Kontaktbügel, der
offensichtlich mehrmals ausgelöst wurde. Eigentlich wollte ich ja nur
mal nachsehen, wie alles aufgebaut ist. Aber das Kupferband hat mich
auf eine Idee gebracht. Wenn Siemens das damals für 10 A ausgelegt hat,
könnte es eines Tages die Primärwicklung in einem großen
Doppelloch-Ferritkern einer Gegentakt-Kurzwellenendstufe für 100 W oder
mehr werden.
10.1.25:
HF-Leistungsverstärkung mit GaN-Transistor
In einem einfachen Versuch wollte ich den
GaN-Transistor in einem
HF-Verstärker testen. Ich habe ihn direkt mit einem PLL-Generator von
Modul-Bus angesteuert und bei unterschiedlichen Frequenzen getestet.
Das war auch recht erfolgreich, bis ich noch mehr Leistung auf meine
Dummy-Load geben wollte. Mit den langen Kabeln und der Verbindung zum
PC und zum Oszilloskop hatte ich eine große Masseschleife gebaut, über
die zu viel HF-Leistung in den PLL-Baustein gekoppelt wurde. Der ist
dabei durchgebrannt. Traurig.
In einem zweiten Versuch habe ich einen integrierten Quarzoszillator
mit 25 MHz eingesetzt. Damit kann ich zwar nicht mehr die Frequenz
ändern, aber wenn der Transistor die 25 MHz gut schafft, ist er für die
ganze Kurzwelle brauchbar. Zur Vermeidung einer erneuten Masseschleife
versorge ich den Quarzoszillator über eine Batterie und einen
5V-Regler, der mit eine Si-Diode auf 5,6 V gebracht wurde. Für die
Ankopplung an den Leistungstransistor habe ich verschiedenes probiert,
aber am Ende war eine direkte Verbindung am besten. Die
Leistungsanpassung am Ausgang ist noch nicht perfekt, aber ich konnte
eine Ausgangsleistung von etwa 10 Watt bei 25 MHz erreichen. Das ist
ermutigend, und ich glaube, das geht noch besser.
6.1.25:
Commodore VC20
Zum Jahreswechsel gibt es meist einen Bastelabend mit meinem Bruder
und seinem Schwager. Ludger hatte einen VC20 mitgebracht, der vor mehr
als 40 Jahren zuletzt gelaufen ist. Damals hat er damit ein größeres
Projekte für Jugend Forscht bearbeitet, mit Speichererweiterung,
Datasette und allem Drum und Dran. Damals lief alles über einen
TV-Modulator. Jetzt mussten wir uns langsam wieder herantasten. Mit dem
Oszilloskop war erkennbar, dass an einem Pin ein BAS-Signal rauskam. Am
Fernseher haben wir einen passenden Eingang mit Cinch-Buchse gefunden.
Mit Krokokabeln und etwas Probieren kam schließlich ein Bild. Und
tatsächlich hat noch alles funktioniert wie vor 40 Jahren. Später haben
wir dann ein ordentliches Kabel gelötet.
Danach haben wir kleine Programme ausprobiert. Ich wollte mal eben
Primzahlen berechnen, bin aber kläglich gescheitert. Dann kam mein
Enkel mit gerade einem Jahr rein und fand die großen Tasten des VC20
richtig gut. Er hat dann beherzt darauf herumgehackt und einen
Totalabsturz hinbekommen. Erst nach einem Neustart lief wieder alles.
Alle hatten ihre Freude, und der VC20 ist wieder einsetzbar.