6.12.24:
Probleme mit Arduino Nano Clone
Kurz bevor ich das Labor abschließe und für eine Woche in den Urlaub
verschwinde, wollte ich noch mein PicoBasic auf den Arduino Nano
portieren. Es gab aber unerwartete Probleme mit der Schnittstelle. Nach
langem Suchen habe ich rausgefunden, dass es nur bei bestimmten
Arduino-Clones passiert, von denen ich wohl mal mehrere preiswert
gekauft habe. Das Problem tritt auf, wenn ich z.B. mein Teriminal.exe
verwende. Nach dem Neustart kann ich die Schnittstelle nur einmal
öffnen. Nach Schließen und neuem Öffnen erscheint ein COM Error.
Dasselbe passiert, wenn ich eigene Software mit der RSCOM.DLL schreibe,
also auch beim PicoBasic. In der Arduino IDE tritt der Fehler aber
nicht auf, dort kann man die Schnittstelle mehrfach schließen und
wieder öffnen.
Dann habe ich festgestellt, dass dieser Fehler nicht bei allen
Arduino-Clones auftritt. Ein Nano von Joy-it und die Franzis-Nanos
laufen problemlos. Da wird der CH340C oder der CH340G vewrendet, wobei
der CH340C keinen externen Quarz mehr braucht. Er wird auch in der
Platine zum Lernpaket Mikrocontroller mit dem ATtiny85 verwendet, die
es jetzt noch bei Modul-Bus gibt. Auch die habe ich mit Erfolg
getestet, die Schnittstelle kann beliebig oft neu geöffnet werden. Der
entscheidende Unterschied zu der Problemserie ist anscheinend, dass
dort ein andere Chip verwendet wird, der zwar als CH340 erkannt wird,
aber unbeschriftet ist und die beschriebenen Probleme macht. Wer also
seltsame Dinge bei einem Nano beobachtet, sollte mal unter Deck
nachschauen, was da eingelötet wurde.
Das Nano-PicoBasic wird noch etwas auf sich warten lassen. Jetzt
funktioniert zwar schon das meiste, abe die feinen Unterschiede zum Rpi
Pico erfordern noch einige Anpassungen.
4.12.24:
GaN-Transistoren
Auf der Suche nach LiC-Kondensatren war ich bei LCSC.com gelandet. Da
dachte ich mir, mal sehen, was es sonst noch gibt, vielleicht lohnen
sich die Wartezeit und die Portokosten dann doppelt. Beim Stöbern bin
ich auf die Gallium Nitride (GaN) Devices gestoßen. Was ist das
denn? Ich kannte bisher nur Si-, SiC und GaAs-Transistoren.
Gallium-Nitrid war ganz weit weg. Da gibt es doch diese
Super-HF-Transistoren, die bei mehreren Gigahertz noch viel Leistung
bringen und im Übrigen unbezahlbar sind. Aber anscheinend ist die
Technik nun in die normale Leistungselektronik übergeschwappt.
Der CID10N65F hat mein Interesse geweckt, ein HEMT für 10 A bei 650
V im isolierten TO220-Gehäuse. HEMPT steht für High-electron-mobility
transistor, siehe Wikipedia. Der Transistor ist extrem schnell, hat
eine Gate-Kapazität von nur 83 pF und eine Rückwirkungskapazität von
nur 0,4 pF! Source liegt am Mittelanschluss, was sie Kapazität zwischen
Gate- und Drain-Anschluss klein hält. Außerdem liegt die
Gate-Schaltschwelle unter 2 V. Das hab ich mit gleicher Spannungg an
Gate und Drain überprüft, siehe Bild oben. Der typische Einsatz liegt
in
Leistungsanwendungen wie in Invertern z.B. für Solaranlagen. Die
hervorragenden Eigenschaften führen zu steilen Schaltflanken und einem
guten Wirkungsgrad. Aber was mir dazu einfällt sind bescheidenere
Ziele, nämlich Endstufen für Kurzwellensender. Einen ersten Vorversuch
habe ich schon durchgeführt. Ein SI5153 steuerte den Transistor ohne
eine Treiberstufe im Kurzwellenbereich an. Am Ausgang lag erstmal nur
ein 50-Ohm-Lastwiderstand. Der Transistor wurde perfekt durchgesteuert.
Die Betriebsspannung der Endstufe konnte erhöht werden, bis der
Lastwiderstand Rauchzeichen gab, der Transistor aber immer noch recht
kühl blieb.