UKW – Radio „Amateur“     

von Günther Zöppel                   
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Zum gelegentlichen informativen Musik- und Nachrichtenhören, z.B. beim Schlafengehen oder Aufstehen, war ein Radio mit gedämpfter Wiedergabe für das Aufstellen auf dem Nachttisch geplant. Es muß nur leise genug sein, um niemanden zu stören und soll so einfach wie möglich zu bedienen sein. Ein gerade herumliegender Schaltkreis BK1068 bot sich als  Basis an, und so ist folgende Schaltung entstanden :



Die Schaltung wurde auf Minimalanzahl der externen Bauelemente reduziert. Ein Lautstärkeregler ist überflüssig, da der Chip nach dem Einschalten immer mit maximaler Lautstärke startet, und die ist für den geplanten Einsatzzweck gerade richtig, da auf einen separaten Endverstärker verzichtet wird und der eigentlich für das Treiben eines Ohrhörers vorgesehene Ausgang auch einen 8-Ohm-Lautsprecher hörbar bedienen kann. Das Scannen der Sender wird nur in einer Richtung (Up) durchgeführt, da es nach Erreichen der oberen Grenze, hier 108 MHz, wieder automatisch ganz unten losgeht, also immer im Kreis herum – also kann man sich das Resetten des Suchlaufes und das Down-Scannen auch sparen, man muss nur genügend Geduld beim Sendersuchen mitbringen. So kommt man mit nur 2 Bedientastern aus – Ein/Aus und Scan. Die Mute-Funktion des ICs wurde für die Ein-Aus-Schaltung benutzt, da der Strom nach Ausschalten auf wenige µA sinkt, das liegt in der Größenordnung der Selbstentladung der Batterien und fällt nicht stark ins Gewicht bei deren Lebensdauer. So können sie ständig mit der Schaltung verbunden bleiben.



Eingebaut wurde die Schaltung in ein gerade vorhandenes Funktürklingel-Gehäuse, welches auch optisch gut aussah und bereits einen eingebauten Lautsprecher und ein Batteriefach für zwei AA-Zellen mitbrachte – also optimal. Die alte Klingelelektronik war durch ausgelaufene Batterien sowieso unbrauchbar geworden, und so hatte das Gehäuse nach gründlicher Reinigung die Chance auf ein zweites Leben. Die Leiterplatte wurde auf vorhandene Plastesäulen, die früher die Elektronikplatine trugen, aufgeschraubt und die 2 Bedientaster mittels Heißkleber im Gehäuse befestigt. Die Bedienstößel dieser 2 RAFI-Taster wurden nach außen geführt, dazu wurden mittels Rundfeile in der Stoßkante der 2 Gehäusehälften entsprechende Nuten gefeilt.



Die Antenne ist ein Drahtstück von ca. 20 cm Länge, welches einfach in das Gehäuse eingeklebt wurde. Das reicht dem IC, um hier im Erzgebirge mindestens 5 Sender störungsfrei zu empfangen. Wenn man das Gerät in die Hand nimmt, wird es noch empfindlicher, hier spielt offenbar die Handkapazität eine Rolle bei der IC-internen Abstimmung. Vorher verrauschte Sender werden dabei störungsfrei hörbar. Das muss noch genauer untersucht werden, offenbar muss die Antenne besser angepasst werden.



Taufe
Das Radio heißt jetzt „Amateur“  (Aus Meiner Alten Türklingel Entstandenes UKW-Radio) und wurde mit einem Nachttrunk getauft – den habe ich aber selbst zu mir genommen, da das Ding nicht wasserfest ist ;-)



Fazit
Ein gut geeignetes Gerät zur lautstärkegedämpften Schnellinformation. Die beste aller Ehefrauen fühlt sich nicht mehr im Schlaf gestört, wenn ich das Ding mal nachts einschalte ;-)

Günther Zöppel
Pockau, Oktober 2015


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