
Empfängerplatine UBS1 von Sat-Schneider
Dieser
neue Empfänger auf der Basis des SI4835 wurde von
Sat-Service-Schneider (www.sat-schneider.de/) in erster Linie als Ersatz für das
Innenleben historischer Autoradios entwickelt. Die Platine ist nun auch bei AK-Modul-Bus erhältlich:
www.ak-modul-bus.de/stat/empfaengerplatine_ubs1.html
Viele kennen den DSP-Radiobaustein SI4735, der z.B.
im Heimradio von Modul-Bus oder im DSP-Radio von Elektor verwendet wurde. Auch
hier befindet sich praktisch der ganze Empfänger in einem IC. Allerdings
braucht der SI4735 immer einen PC oder einen Mikrocontroller, weil alle
Einstellungen über den I2C-Bus laufen.
Der SI4835 ist ein spätere
Entwicklung aus dem Hause Silicon Labs. Dieser Chip kommt ganz ohne
einen Mikrocontroller aus und wird mit einem Poti abgestimmt. Das ist
ideal für den Einsatz in alten Autoradios, die oft bereits über ein
Abstimmpoti mit der notwendigen Mechanik und der Skala verfügen.
In anderen Fällen lässt sich ein Poti oder Schieberegler
leicht einbauen. auch die Stationstasten werden so wieder nutzbar.
Auch
die Bandumschaltung erfolgt über eine Steuerspannung. Auf der
Platine gibt es dazu einen Spannungsteiler mit hochgenauen
Widerständen. Ein Umschalter sorgt dann für die Bandwahl.
Während der SI4831 nur UKW und Mittelwelle kennt hat der SI 4835
auch die Kurzwellenbänder. Neu ist, dass auch das 13-m-Band
unterstützt wird.
Auf der UBS1-Platine erkennt man den SI4835 im
24-poligen SSOP-Gehäuse und daneben den 32-kHz-Uhrenquarz, der für die stabile
Abstimmung sorgt. Am Antenneneingang gibt es eine UKW-Spule und eine Festinduktivität
für den optimalen Mittelwellenempfang an einer Stabantenne bzw. einer üblichen
Autoantenne. Eine Glimmlampe dient zu Ableitung hoher Spannungen, wie es bei
Autoradios üblich ist.

Zuständig für die Lautstärke ist ein integrierter
Stereo-Verstärker TDA7057AQ mit einer Ausgangsleistung von 2 x 8 W. Der
Baustein enthält eine Stereo-Lautstärkeeinstellung über eine Steuerspannung,
sodass das erforderliche Lautstärkepoti eine Mono-Ausführung sein darf, was
wiederum gut zu alten Autoradios passt. In der vorliegenden Platine ist ein Poti
mit Schalter bereits aufgesetzt. Für die ersten Tests gibt es auch ein Zehngangpoti
für die Senderwahl. Dieses würde man im endgültigen Einsatz durch das externe
Abstimmpoti ersetzen. Am Pfostenstecker X2 liegen die Lautsprecherausgänge und
die Anschlüsse für den Bandumschalter.
Erste Tests zeigen eine hervorragende Empfindlichkeit auf allen Bändern,
besonders aber im UKW-Bereich. Der Empfänger zeigt ein sehr angenehmes
Verhalten ohne störende Kratzgeräusche beim Übergang zu schwachen Signalen, wie
sie im fahrenden Auto oft vorkommen. Auf Mittelwelle hat man meist ausreichende
Signalpegel, der Empfang wird aber oft durch Breitband-Störungen
beeinträchtigt. Der SI4835 glänzt auch hier durch besondere Klarheit des
Empfangs. Ein Krokokabel als universelle Antenne bringt im Labor bereits gute
Ergebnisse vergleichbar mit dem Störabstand, der sonst mit einer Ferritantenne
erreicht wird. Die Ingenieure bei Silicon Labs haben offensichtlich alles herausgeholt,
was man mit dem DSP-Konzept ereichen kann, vermutlich sogar eine Störaustastung
gegen Breitbandstörungen.
Ein besonderes Highlight ist die Klangeinstellung über zwei Jumper (SV1). In
den AM-Bereichen wird hier tatsächlich die Filterbandbreite umgeschaltet. Wenn
man ein starkes AM-Signal mit maximaler Bandbreite empfängt und gute
Lautsprecher einsetzt, kommt der Klang schon fast an UKW-Qualität
heran. Diese Erfahrung wurde auch auf den höheren Kurzwellenbändern gemacht, wo
man oft ferne Stationen mit sehr gutem Rauschabstand hört. So wurde z.B. Radio
Kuwait im 13-m-Band in fast-UKW-Qualität empfangen, was ein ganz
besonderes Hörerlebnis darstellte.

Fazit: Dieser universelle Empfängerbaustein glänzt durch hervorragende
Empfangsleistung, hohe Lautstärke und guten Klang. Nicht nur in Autoradios ist
der Einsatz denkbar, sondern z.B. auch in alten Röhrenradios, deren Innenleben
ersetzt werden soll ohne das Gehäuse und die Bedienelemente zu verändern. Für
diesen Einsatzzweck kann die Festinduktivität auf der Platine durch einen
Ferritstab mit Mittelwellenspule ersetzt werden, was für den Einsatz im Haus
besser ist. Aber auch der Bau eines eigenen Geräts mit neuem, individuell
gestalteten Gehäuse ist reizvoll.