
Ein einfaches Morse-Übungsgerät
Für die Jugendarbeit im Essener Amateurfunkverein L05 werden oft kleine Platinen für Blinker und Berührungssensoren verwendet. Manchmal werden auch aufwendigere Projekte mit Morsegeräten oder einem Infrarot-Morsetransceiver
durchgeführt. Hier kommt ein weiterer Vorschlag. Zwei kleine Platinen
werden zu einem Tongenerator mit Berührungssensor-Morsetaste. Der
Aufbau auf zwei Platinen hat den Vorteil, dass jede für sich schon ein
fertiges Gerät ist, sodass man in kleinen Abschnitten arbeiten kann.

Der
Blinker bekommt einen kleineren Kondensator mit 4,7 nF und wird dadurch
zu einem Tongenerator. Als Lautsprecher dient eine Piezoscheibe. Man
kann den Tongenerator direkt an einer Batterie testen. Der
Berührungssensor wird ohne Änderungen aufgebaut. Wenn man die
Metallflächen berührt, schaltet die Darlingtonschaltung die LED ein.
Zusätzlich wird aber in der Kombination beider Schaltungen auch der
Tongenerator eingeschaltet. So hat man eine elektronische Morsetaste
ohne mechanische Kontakte, die sehr zuverlässig arbeitet und Morsekurse
für Anfänger ohne die teuren mechanischen Morsetasten ermöglicht. Die
beiden LEDs auf den Platinen bleiben in Betrieb und dienen der
optischen Kontrolle oder sogar zur Signalübertragung über Licht.
Drahtlose CW-Übertragung
Aus
dem Morsegerät wird ein kleiner Sender. Dazu ersetzt man einen der
Verbindungsdrähte zwischen beiden Platinen durch einen ca. 1 m langen Draht.
Dieser lange Draht dient als Antenne. Man kann eine große Drahtschleife oder
eine kleinere Wicklung mit mehreren Windungen versuchen. Wenn man sie nahe an
ein Mittelwellenradio hält, kört man die Morsesignale im Radio.
Das funktioniert, weil der Signalgenerator nicht nur den Grundton erzeugt,
sondern auch viele Oberwellen, die bis in den Mittelwellenbereich ab 530 kHz
reichen. Die Signale sind auf jeder Frequenz im ganzen Bereich zu hören. Man
sucht sich am besten eine möglichst leere Frequenz. Der Versuch ist übrigens
erlaubt, weil die Ausstrahlungen unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. In
dem Sinne ist es eigentlich kein Sender, sondern die Hochfrequenzsignale werden
induktiv von der Sendespule auf den Ferritstab mit seiner Empfangsspule im Radio
übertragen. Die genaue Position und Ausrichtung der Antenne muss man deshalb
ausprobieren. Unter günstigen Bedingungen ist eine Reichweite von 20 cm
möglich.